Neuer TreffpunktAn der Grünen Oase in Lichtenberg geht’s rasch voran

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Sechs Menschen stehen um einen Plan inmitten des Baugebiets der Grünen Oase.

Lichtenbergs Grüne Oase wächst: Im März soll die Anlage auf der früheren Brache stehen, gerade wird die Pergola aufgestellt.

Der Akkuschrauber sirrt, ein Fuchsschwanz frisst sich durch Holz, Steine poltern – es geht zügig voran auf der Grünen Oase.

Seit vergangenem September wächst mitten in der Morsbacher Ortschaft Lichtenberg der neue Tummelplatz, der Treffpunkt sein soll, ein Platz für Veranstaltungen und nicht zuletzt auch ein Klassenzimmer mit Obst- und Kräutergarten unter freiem Himmel für die Amitola-Grundschule nebenan.

Fertigstellung ist für den März vorgesehen

„Im März sind wir sicher fertig“, kündigt Sebastian Bauer vom Fachbereich Bauen im Morsbacher Rathaus an. Und auch Adriane Baakes-Zauner ist zufrieden: „Die Oase nimmt rasch Gestalt an.“ Aus dem Büro der Krefelder Planerin stammt das Projekt, das Morsbachs Gemeinderat im September 2021 auf den Weg gebracht hat. Fast 400000 Euro kostet die Oase auf der alten Brache, für die 357 000 Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung fließen.

Schwer beschäftigt auf dem nahezu 1500 Quadratmeter großen Gelände ist gerade vor allem das Team um den Wiehler Garten- und Landschaftsbauer Jan Eyberg. Sie bringen das Grün in den Boden, pflanzen etwa Storchenschnabel und Lavendel, setzen Obstbäume und Beerensträucher. Gute drei Meter in die Höhe ragt bald die Pergola aus Robinienstämmen, sie säumt das halbrunde Atrium mit den drei massiven Sitzstufen aus bergischer Grauwacke.

Stefanie Rau von der Firma Peter Eyberg pflanzt einen Strauch.

Stefanie Rau von der Firma Peter Eyberg pflanzt einen Strauch.

In dieser Mitte der Grünen Oase sollen später Chöre singen. „Das Besondere an diesem Auftrag ist der ökologische Hintergrund“, beschreibt Eyberg den Reiz an diesem Projekt. „Es geht um ganz viel Grün.“ Und was am Wegesrand wie ein zufällig aufgeworfener Haufen von Grauwackebrocken aussieht, das ist ein Lesesteinhaufen: „Dort finden Reptilien und Amphibien Schutz und einen Lebensraum.“

Jeder Stein kommt übrigens aus dem Betrieb von Lars Dissmann in Odenspiel, denn die Verarbeitung von regional hergestelltem Material ist bei der Grünen Oase ein Muss. Noch nicht bezugsfertig ist derweil das Insektenhotel, einrichten will es die Kindergruppe im Morsbacher Ortsverein des Nabu.

Das Baumaterial kommt direkt aus der Region

In der kommenden Woche errichtet werden soll zudem das große Sonnensegel, das später an heißen Tagen jedem Schatten spendet, der an der frischen Luft in einem guten Buch schmökern möchte. Ringsherum werden dann Lernstationen erklären, was da wächst und gedeiht – zum Beispiel im Naschgarten, der heute aber noch nicht zu erkennen ist.

Bei Timo Neuber, dem Vorsitzenden der Lichtenberger Dorfgemeinschaft, ist die Vorfreude schon lange groß. Trotzdem will er nicht so recht mit der Sprache rausrücken, was sein Verein zur Einweihung plant: „Es könnte ein Fest geben.“ In jedem Fall liefen auch da die Planungen bereits auf Hochtouren. Ihm selbst gefalle die Pergola am besten, verrät Neuber: „Da könnte ich glatt neidisch werden.“ An den Ideen zur Gestaltung haben sich die Lichtenbergerinnen und Lichtenberger rege beteiligt.

In Kürze soll auch die Planung für die Neugestaltung des benachbarten, etwa 7400 Quadratmeter großen Festplatzes beginnen. „Dafür erhält die Gemeinde eine Förderung von 250 000 Euro aus Landesmitteln“, berichtet Elisa Hermann von der Bauverwaltung im Rathaus. Dieses Vorhaben ist ein weiterer Teil des Integrierten Handlungskonzept für Morsbachs Ortschaften.

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