Angekündigtes AusscheidenMorsbacher Vereine stehen hinter Bürgermeister Jörg Bukowski

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Bürgermeister Jörg Bukowski steht an einem Rednerpult.

Bürgermeister Jörg Bukowski hatte Ende vergangener Woche angekündigt, 2025 nicht erneut kandidieren zu wollen.

„Fehlendes Vertrauen der Politik“ nannte Bukowski als Grund für seinen Rückzug 2025. So reagieren die Bürger.

Die Ankündigung des Morsbacher Bürgermeisters Jörg Bukowski, bei der Kommunalwahl 2025 nicht mehr kandidieren zu wollen, ist in der Gemeinde nach wie vor Gesprächsthema Nummer 1. Wir haben uns bei den Vereinen in der Republik umgehört, welche Reaktionen diese Nachricht bei den Morsbacherinnen und Morsbachern ausgelöst hat. Im Großen und Ganzen überwiegt die Zuversicht auf eine weitere, gute Zusammenarbeit bis zu seinem Amtsende – bei Respekt für seine persönliche Entscheidung.

Verein rechnet Jörg Bukowski die Schaffung der Kulturstätte hoch an

Während Daniel Schneider, Vorsitzender des Männergesangsvereins „Eintracht“ Morsbach, sagt, dass der MGV hinsichtlich dieses politischen Amtes keine Stellung beziehen möchte, hat Sebastian Schneider, Geschäftsführer des Gemeindekulturverbands (GKV), eine klare Position: „In meiner Brust schlagen zwei Herzen – der Gemeindekulturverband ist froh über die Zusammenarbeit mit Jörg Bukowski und ich bedaure seine Entscheidung, denn er war immer für die Vereine da.“

Einer seiner großen Verdienste sei die Schaffung der Kulturstätte. Bukowski habe in seiner bisherigen Amtszeit seit 2009 immer ein offenes Ohr für die Vereine gehabt und sei auf vielen Veranstaltungen präsent gewesen: „Wir hatten immer einen Ansprechpartner.“ Die Kooperation mit einem Nachfolger sei natürlich personenabhängig. Morsbach habe eine große kulturelle Landschaft, allein der GKV habe rund 1200 Mitglieder: „Es könnte ein Problem geben, wenn ein auswärtiger Kandidat die hiesige Vereinslandschaft nicht kennt.“

Es tut uns leid, dass er geht – man weiß nicht, wer danach kommt.
Werner Schuh, Heimatverein

Auch Werner Schuh, Vorsitzender des Heimatvereins Morsbach, war überrascht über diese Neuigkeit: „Aber das ist seine persönliche Entscheidung.“ Schuh hat schon mehrere Bürgermeister erlebt und sieht positive und negative Aspekte während Bukowskis Amtszeit. Er kritisiert dessen damalige Haltung bei der Schließung des Freibads, andererseits betont er die massive Unterstützung bei der Erhaltung des alten Bahnhofs, die den jetzigen Ausbau zum Kulturbahnhof ermöglicht habe. Auch für den Skywalk habe er sich eingesetzt und sei sogar beim Schubkarrenrennen mitgelaufen: „Es tut uns leid, dass er geht – man weiß nicht, wer danach kommt.“

Roland Bantel: „Wir waren sehr erstaunt über diese Ankündigung“

„Wir waren sehr erstaunt über diese Ankündigung“, schildert Roland Bantel, Vorsitzender des SV 02/29 Morsbach. Allerdings gehe der Verein davon aus, dass sich an der guten Zusammenarbeit bis zum Ende seiner Amtszeit nichts ändern werde. Als langjähriger Vorsitzender des Gemeindesportverbands kenne er Bukowski schon sehr lange, seit Beginn seiner Amtszeit: „In diesen Jahren hat sich ein ordentliches Vertrauensverhältnis entwickelt, was vor allem durch Verlässlichkeit geprägt ist.“

Im Verein sei gerade der Fortbestand des Sportplatzes „Auf der Au“ ein großes Thema. Aber auch da gehe der SV davon aus, dass die Ankündigung keine Auswirkungen auf die zukünftigen Entwicklungen haben wird. Sein Fazit: „Zweieinhalb Jahre sind noch sehr lang, da kann noch viel passieren.“

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