In der Gemeinde geht die Angst umPolizei registriert ungewöhnlich viele Einbrüche in Morsbach

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Ein Einbrecher im Gegenlicht (Symbolfoto).

Zur Masche der Kriminellen gehört es, an Haustüren zu klingeln und zu schauen, ob jemand zu Hause ist.

Morsbacher sind besorgt: Allein im April gab es in der Gemeinde zehn Einbrüche. Die Kriminalpolizei ermittelt auf Hochtouren.

Der eine sagt, er wolle beim Nachbarn Kinderspielzeug kaufen, der andere gibt vor, er solle, ebenfalls bei einem Nachbarn, ein kaputtes Fenster zur Entsorgung abholen. Mit Vorwänden wie diesen klingeln zurzeit immer wieder Unbekannte an Morsbacher Haustüren, meist geht es um Nachbarn, die gerade nicht zu Hause sind. Und deswegen greift in der Gemeinde die Angst um sich: Allein in diesem Monat sind der Polizei zehn Einbrüche gemeldet worden, zuletzt am vergangenen Sonntag an der Mozartstraße. Längst ist in Morsbach von einer „unheimlichen Serie“ die Rede.

Wir gehen solchen Taten inzwischen nicht nur in der Ortsmitte, sondern auch in Lichtenberg, Alzen, Euelsloch und Wallerhausen nach.
Michael Tietze, Polizeisprecher

Die Ermittlungen der Kripo laufen auf Hochtouren. „Wir gehen solchen Taten inzwischen nicht nur in der Ortsmitte, sondern auch in Lichtenberg, Alzen, Euelsloch und Wallerhausen nach“, berichtet Polizeisprecher Michael Tietze auf Nachfrage dieser Zeitung. Von einer Serie wolle er indes noch nicht sprechen, „wohl aber von einer auffälligen Häufung“. Und nicht nur das: „Ähnliche Taten hat es zuletzt auch in Lindlar und in Engelskirchen gegeben. Ob es da einen Zusammenhang gibt, werden die Ermittlungen zeigen.“ Dass die Kripo bereits gezielt nach einem Fahrzeug fahnde, mit dem die mutmaßlichen Täter in Oberberg neue Ziele ausbaldowern, will Tietze weder bestätigen, noch dementieren.

Der Sprecher rät nicht nur dazu, besonders aufmerksam zu sein, sondern Verdächtiges sofort der Polizei mitzuteilen – „vor allem, wenn jemand an der Haustür steht, um ein Glas Wasser bittet, nach einem Zettel und einem Stift fragt oder nach einer Adresse, und das oft auch in einer anderen Sprache“. Das nämlich sei zurzeit eine gängige Masche, vor allem von reisenden Kriminellen. „Die wollen herausfinden, ob jemand im Haus ist oder ob die Bewohnerinnen und Bewohner oder eben auch die Nachbarn im Urlaub sind“, führt Michael Tietze aus. „Und sie kommen mehrfach vorbei.“

Einbrecher schreckten ein Ehepaar aus dem Schlaf

Genau so sind Einbrecher offenbar an der Morsbacher Flurstraße vorgegangen, dort hatten die Kriminellen der Polizei zufolge am späten Abend des Ostermontags ein Fenster aus den Angeln gehoben, dann lösten sie einen Bewegungsmelder aus und schreckten ein Ehepaar aus dem Schlaf. Beute machten die Eindringlinge nicht. Es heißt, auch da sei zuvor geklingelt worden unter einem Vorwand.

Während die Polizei gesicherte Spuren auswertet und auf weitere Hinweise, vielleicht sogar Fotos, hofft, setzt Morsbachs Bürgermeister Jörg Bukowski auch auf die Arbeit der kreisweiten Ordnungspartnerschaft: „Diese führt in Morsbach zu einer verstärkten Präsenz.“

Wer Verdächtiges – etwa Menschen, Fahrzeuge, Kennzeichen – bemerkt hat, der wende sich an die Polizei unter (02261) 8199-0.

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