Hier „wird das Geld auch ausgegeben“So fruchten die Fördergelder für Nümbrecht

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Nachdem die Dorfmitte schön gemacht wurde, geht die Entwicklung auch auf dem Schulcampus und im Kurpark weiter.

Nachdem die Dorfmitte schön gemacht wurde, geht die Entwicklung auch auf dem Schulcampus und im Kurpark weiter.

Nümbrecht – Im letzten Jahr hat sich fortgesetzt, was schon früher begonnen wurde: Nümbrecht hat auf breiter Front Fördergelder eingeworben, um die Gemeindeentwicklung an vielen Stellen zu finanzieren. Sei es für die verschiedenen Projekte im Rahmen des Integrierten Handlungskonzepts, für die Sportanlage im Ortskern, für Projekte in Wirtenbach, Benroth, Grötzenberg und Elsenroth oder anderes: Fördergelder flossen – und wurden dann auch zügig investiert. „Wir haben oft gehört: In Nümbrecht wird das Geld auch ausgegeben“, sagt Bürgermeister Hilko Redenius. „Mittlerweile bin ich bei 50 Millionen Euro, die ich in den letzten zwölf Jahren eingeworben habe.“

Den Grundstein zu dieser Entwicklung, sagt er, habe der Rat eigentlich schon 2012 gelegt, als die Politik bei der Verabschiedung des Haushalts für 2013 die Weichen für einen Weg raus aus den Defiziten gestellt habe und sich einerseits ein stringentes Sparen, zugleich ein Investieren in die Zukunft auf die Fahnen geschrieben habe.

Redenius vermisst Theater in Gummersbach

Während in Nümbrecht etwa in den Klimaschutz investiert wird, Schullandschaft, Feuerwehr und Sportanlagen zukunftsfest gemacht werden, vermisst Redenius andernorts im Oberbergischen – genauer: in der Kreisstadt Gummersbach – ein Theater: „Ich bin der Auffassung, dass wir hier vor Ort unsere Aufgaben erfüllen. Wir haben in Nümbrecht ein Nahversorgungskonzept, wir haben kulturelle Angebote, wir halten die Infrastruktur in Ordnung.“

Es gebe aber Angebote, die in einem Kreis nur an einer Stelle vorhanden sein könnten, weil sie sich sonst nicht rechneten. „Dazu gehört für mich zum Beispiel, dass eine Fachhochschule da ist. Das ist super, dass es die in Gummersbach gibt, davon profitieren wir in Nümbrecht. Und dass ein Kinocenter da ist, davon profitieren wir auch. Aber ich hatte eigentlich auch gehofft, dass man auf dem Steinmüllergelände ein gutes Theater baut. Keins mit 400 Plätzen, das haben wir in unserer Aula und in unserem Kursaal auch. Wir brauchen ein vernünftiges, adäquates Theater mit 800 bis 1200 Plätzen. Eine Werkstattbühne, etwa für experimentelles Theater, ist ja in der Halle 32 schon vorhanden, die Infrastruktur samt Parkplätzen auch.“

Nümbrecht hofft auf weitere Förderungen

Redenius hofft, wie er sagt, eigentlich auf eine Kooperation zwischen Stadt Gummersbach und dem Oberbergischen Kreis, „wo wir dann alle unseren Teil über die Kreisumlage beitragen – das fände ich angebracht, ich wäre dafür. Denn dieses Angebot braucht Oberberg.“ Wünsche gibt es freilich auch für Nümbrecht: Auf zwei weitere Förderzusagen hofft Redenius jetzt noch: Ein Antrag auf Förderung für eine neue Lüftungsanlage in der GWN-Arena läuft, und den Elsenrothern würde er mit externer Finanzspritze gern den Wunsch nach einem Anbau ans Dorfhaus erfüllen.

Finanziell führte Nümbrecht seine Konsolidierung im vergangenen Jahr fort. Zum vierten Mal in Folge stand ein Plus unter dem Gemeindeetat, beim Haushalt für 2022 soll es auch wieder so sein. Politik ging – wenn Corona Politik überhaupt zuließ – im Großen und Ganzen sachorientiert über die Bühne. Dass der Gemeinderat notfalls zur engen Zusammenarbeit fähig ist, zeigte sich, als die Entscheidungen über die Umbenennung der Otto-Kaufmann- und der Dr.-Schild-Straße auf der Tagesordnung standen. Jede dieser Abstimmungen verlief einstimmig und ohne Enthaltung.

Der Coup: Ansiedlung des Medicenters

Beim Rückblick auf 2021 ist die Einstellung von Dr. Sandra Opitz nicht zu vergessen, die im Fachbereich II für ein ganzes Bündel zukunftsträchtiger Themen zuständig ist: Sie kümmert sich gemeindeseitig als Sachbearbeiterin um alles, was mit Klima, Mobilität und Digitalisierung zu tun hat.

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Einen richtigen Coup bahnten Bürgermeister Redenius und der Wiehler Investor Michael Pfeiffer völlig außerhalb der öffentlichen Bühnen im Laufe des Jahres an: die Ansiedlung eines Medicenters mit Mediclinic am Nümbrechter Kurpark. Nächste Woche soll der Nümbrechter Planungs-, Umwelt- und Klimaausschuss die politischen Weichen für das Projekt stellen. Und dann soll es, wenn möglich, schnell gehen. Hilke Redenius sagt auf Nachfrage: „Gemeinsam mit dem Investor ist es unser Ziel, dass das Medi-Center Anfang 2024 bezugsfertig ist.“

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