BaulandentwicklungNümbrechter Bürger melden weitere Flächen

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Das Neubaugaugebiet Sängertshöhe liegt in der Nähe des Nümbrechter Ortskerns. Das Foto zeigt einen Rohbau und im Hintergrund weitere Wohnhäuser im Bau.

Auf der Sängertshöhe wird momentan ortskernnah gebaut, das Neubaugebiet „Auf der Acht“ wird noch geplant. Weiteres Bauland wird in Nümbrechter Außenbereichen gesucht.

Auf der Suche nach Bauland geht die Gemeinde Nümbrecht neue Wege. Sie sucht an den Rändern der Außenorte nach potenziellen Flächen. Inzwischen werden solche Flurstücke auch von den Eigentümern angeboten. 

Im September hatte es Proteste gegeben, als die Nümbrechter Politik im Zuge der Suche nach entwickelbarem Bauland an den Ortsrändern 20 Aufstellungsbeschlüsse gefasst hat. Doch im Nachgang der Sitzung, so berichtete es Ausschussvorsitzender Roger Adolphs jetzt in der Sitzung des Planungsausschusses, hatten sich etliche Nümbrechter ihrerseits im Rathaus gemeldet, um aktiv weitere Flächen zur Entwicklung anzubieten.

Die „allermeisten“ Angebote seien bereits telefonisch abgelehnt worden, weil sie offensichtlich nicht den planerischen Vorgaben entsprechen, erklärte Fachbereichsleiter Jan Foerster in seiner ersten Sitzung als Nachfolger von Manfred Schneider, der sich in den Ruhestand verabschiedet hat. Doch einige potenzielle Flächen blieben übrig, und über die hatte jetzt die Politik zu beschließen. Mehrheitlich gab der Ausschuss für die Aufstellung von Bebauungsplänen in Hömel, Benroth und Gaderoth grünes Licht.

Potenzielle Baugrundstücke in Nümbrecht

Damit ist aber noch nicht entschieden, ob dort wirklich neues Bauland entstehen kann. Im ersten Schritt, betonte Foerster, gehe es ausschließlich um die städtebauliche Einschätzung. In Benroth beispielsweise gehe es um ein Stück Land mit Hanganlage und Waldbestand. Ob es sich dort um wertvollen Wald handelt, wollte Andrea Saynisch (Grüne) wissen, doch Foerster verwies darauf, dass solche Fragen erst noch folgen: „Ob die Lage topografisch ungünstig oder ob der Wald schützenswert ist, wurde noch nicht geprüft“, das sei erst einer der nächsten Schritte.

Dass Aufstellungsbeschlüsse schnell wieder kassiert werden können, zeigte sich an den Beispielen Altennümbrecht und Huppichteroth. In Altennümbrecht hatte eine Abfrage bei den Eigentümern der dortigen Potenzialfläche ergeben, dass eine Mehrheit – nämlich drei von vier Eigentümern – kein Interesse an einer Überplanung ihrer Grundstücke hat. Die Verwaltung schlug deshalb wie angekündigt vor, den Aufstellungsbeschluss wieder aufzuheben; die Politik folgte dem Vorschlag einstimmig.

Das ist für uns der spannendste Fall.
Jan Foerster

Diskussionsbedarf gab es um Potenzialflächen in Huppichteroth. „Das ist der spannendste Fall für uns“, sagte Foerster. Auch dort hatte die Abfrage bei den Grundstückseigentümern ein uneinheitliches Bild ergeben. Es gab positive und negative Rückmeldungen und auch noch unentschlossene.

Generell sei im östlichen Teil des Ortes das Interesse an einer Baulandentwicklung gering gewesen. Eine solche Entwicklung sei dort teilweise ohnehin unzulässig, weil der Bereich als Überschwemmungsgebiet der Bröl gilt. Auch dieser Aufstellungsbeschluss wurde somit folgerichtig aufgehoben.

Flächeneigner hat sich noch nicht entschieden

Für den nördlichen Teil ergab sich ein uneinheitliches Bild. Die Eigentümer von neun Flurstücken hatten dem Rathaus negative Rückmeldungen gegeben, für drei Flurstücke gab es positive Rückmeldungen. Die Eigner zweier Flächen haben sich noch nicht entschieden.

Für mehrere Flächen im nordöstlichen Bereich von Huppichteroth, die zunächst nicht im Fokus der Potenzialflächensuche war, gingen nach der Septembersitzung alternative Angebote ein. Die kommen zwar nicht alle infrage, aber aus ihnen hat die Verwaltung einen neuen Bereich zugeschnitten, für das der Aufstellungsbeschluss gefasst wurde.

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