Die konstituierende Sitzung des Nümbrechter Rates lief geradezu harmonisch ab. Der neue Bürgermeister schört auf „herausfordernde Jahre“ ein.
GemeinderatHarmonischer Auftakt im Nümbrechter Rathaus

Der neue Nümbrechter Gemeinderat im Foyer des Rathauses nach der konstituierenden Sitzung.
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Völlig geräuschlos ist die konstituierende Sitzung des neuen Nümbrechter Gemeinderates über die Bühne gegangen. Sämtliche Abstimmungen und Wahlen waren einstimmig, in der gesamten Sitzung gab es keine Nein-Stimme.
Nicht mehr gewählt werden musste Thomas Hellbusch (CDU), der nun auch offiziell als Bürgermeister in Amt und Würden ist, nachdem das dienstälteste Ratsmitglied Henry Daub ihn vereidigt hatte. Noch bevor die 38 Ratsmitglieder verpflichtet worden waren und das neu zusammengesetzte Gremium seine eigentliche Arbeit aufnahm, richtete Hellbusch einige Worte an die Versammlung.
Wir werden heute die organischen Strukturen schaffen als Gerüst, auf der unsere Arbeit ruhen wird.
Es stünden herausfordernde Jahre für die Gemeinde und die ihre kommunale Politik, die er als „die Basis unserer Demokratie“ bezeichnete, bevor. Er hoffe, dass die breite Meinungsvielfalt der Politikerinnen und Politiker, die sieben verschiedenen Parteien oder Gemeinschaften angehören, zu konstruktiver Arbeit zum Wohle der Gemeinde führe. Eine solche konstruktive Atmosphäre wolle er fördern und bewahren, so Hellbusch.
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Zur Bedeutung der später auf der Tagesordnung stehenden Bildung der Fachausschüsse sagte der Bürgermeister: „Wir werden heute die organischen Strukturen schaffen als Gerüst, auf der unsere Arbeit ruhen wird.“ Jedes einzelne Gremium sei wichtig, um Nümbrecht zukunftsfähig zu gestalten. Er lud auch explizit die zahlreichen Zuhörerinnen und Zuhörer ein, auch die nächsten Sitzungen im Rathaus zu besuchen.

Nümbrechts Bürgermeister Thomas Hellbusch (l., CDU) und seine Stellvertreter Detlev Michalke (M., GUD) und Gisa Hauschildt (r., CDU).
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Es folgte, wie gesagt, eine Sitzung, in der die Tagesordnungspunkte schnell und ohne Reibung abgearbeitet wurden. Zum Beispiel: Die Wahl der ehrenamtlichen Stellvertreter des Bürgermeisters. Wie gehabt wird es zwei davon geben; diese Ämter bekleiden Gisa Hauschildt (CDU) und Detlev Michalke (GUD). Die beiden waren die Kandidaten einer gemeinsamen Liste, auf die sich im Vorfeld der Sitzung alle Ratsparteien außer der AfD geeinigt und als Wahlvorschlag eingereicht hatten. Zusammengeschlossen hatten sich dafür also die CDU (17 Ratsmitglieder), die SPD (5), die Grünen (4), die GUD (3), die Linke (2) und die FDP (1).
Die sechsköpfige und damit zweitstärkste AfD-Fraktion hatte auf einen eigenen Gegenvorschlag verzichtet und – wie sich nach Auszählung der geheim abgegebenen Stimmen zeigte – mindestens zum Großteil Hauschildt und Michalke mitgewählt: Es hatte insgesamt nur eine Stimmenthaltung gegeben.
CDU mit 34 sachkundigen Bürgern
Auch die Bildung der Fachausschüsse und die Besetzung der jeweiligen Vorsitze ging einhellig und einstimmig vonstatten, ebenso die Besetzung der Gremien. Stets gab es nur einen Vorschlag – den der Liste aller Fraktionen mit Ausnahme der AfD. Allerdings ist es rechnerisch nicht möglich, die zweitstärkste Ratsfraktion bei der Vergabe von Ausschussvorsitzen komplett zu übergehen. Vermutlich aus dieser Erwägung heraus gestanden die anderen Parteien der AfD zumindest den Vorsitz des Wahlprüfungsausschusses zu. Die AfD zeigte sich damit einverstanden und wählte die gesamte Liste mit.
Die Liste mit den Besetzung von Aufsichtsräten ist öffentlich einsehbar im Bürgerinformationsportal unter nuembrecht.de. Dort fällt die besonders lange Liste an Sachkundigen Bürgern der CDU auf – 34 an der Zahl. Auf Anfrage erklärt Fraktionschef Daub: „Trotz Politikverdrossenheit gelingt es uns, uns breit aufzustellen.“
Vorsitze
Am Zuschnitt der Fachausschüsse des Nümbrechter Rates hat sich nichts geändert. Der bisherige Zukunftsausschuss firmiert wieder als Gemeindeentwicklungsausschuss. Folgende Ausschüsse bildet der Rat, und folgende Ratsmitglieder sind Vorsitzende und Stellvertreter: Haupt- und Finanzausschuss: Bürgermeister Thomas Hellbusch ist qua Amt Vorsitzender; Wahl der Stellvertreter in der ersten Sitzung. Rechnungsprüfungsausschuss: Prof. Jörg Reintsema (CDU), Gudrun Wittmer (SPD). Wahlausschuss: Bürgermeister Thomas Hellbusch qua Amt, Stellvertreter ist der stellvertretende Wahlleiter.
Wahlprüfungsausschuss: Guido Mast (AfD), Sebastian Kleinjung (AfD). Familienausschuss: Dagmar Schmitz (CDU), Claudia Trekel (Die Grünen). Planungsausschuss: Roger Adolphs (CDU), Detlef Michalke (GUD). Bau- und Betriebsausschuss: Gudrun Wittmer (SPD), Philipp Beck (CDU). Gemeindeentwicklungsausschuss: Christopher Seinsche (CDU), Philippe Bergmann (Die Grünen).
Die Fraktionen haben folgende Vorsitzenden gewählt: Henry Daub (CDU), Anne Isabell Kilch (AfD), Ira Hennecken (SPD), Philippe Bergmann (Grüne), Wilhelm Weber (GUD), Jan Köstering (Linke), Dominik Trautmann (FDP, ohne Fraktionsstatus).

