FußballNümbrechter Kilian Seinsche scheitert mit Nationalteam bei Kleinfeld-WM im Achtelfinale

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Ein Mann im deutschen Nationaltrikot schlägt mit Fans an einer Tribüne ab.

Kilian Seinsche mit der Nationalmannschaft bei der Kleinfeld-WM in Essen.

Auf der Mannschaftstour mit dem SSV Nümbrecht war für Kilian Seinsche die Enttäuschung über das Ausschieden bei der Kleinfeld-WM verflogen.

Am frühen Montagmorgen saß Kilian Seinsche bereits im Flieger in Richtung Mallorca. Auf der Mannschaftstour mit seinen Kameraden vom SSV Nümbrecht dürfte die Enttäuschung der vergangenen Tage schnell verflogen sein. Bei der Kleinfeld-Weltmeisterschaft in Essen war der Nümbrechter Fußballer in der Vorwoche mit der deutschen Nationalmannschaft bereits im Achtelfinale unglücklich im Penaltyschießen gegen Kroatien ausgeschieden und verpasste am Sonntag beim Landesliga-Saisonabschluss mit dem SSV Nümbrecht Platz zwei der Tabelle und damit den möglichen Aufstieg in die Mittelrheinliga.

„Na klar war ich enttäuscht. Jeder hat sich gewünscht, weiterzukommen. Wir haben gute Spiele abgeliefert, aber das Penaltyschießen ist immer auch Glückssache“, sagte der 29-Jährige nach dem WM-Aus gegen die Kroaten und wies auf den amtierenden Weltmeister Brasilien hin, den eine Runde später gegen die Ukraine das gleiche Schicksal ereilte.

Deutsche Kleinfeld-Fußballer sicherten sich den Gruppensieg

Mit Siegen gegen Zypern (1:0), Oman (5:3) und Chile (8:2) sicherten sich die Deutschen zuvor den Gruppensieg und bezwangen anschließend Mauritius im Sechzehntelfinale souverän mit 7:0. Seinsche erzielte zwei Treffer.

2:2 endete das Achtelfinale der Deutschen gegen Kroatien nach regulärer Spielzeit. Kurz vor Abpfiff hatten die deutschen Fans in dem mit 3000 Zuschauern voll besetzten Stadion mitten in der Essener Innenstadt allerdings schon zum Jubelschrei angesetzt. Seinsche zog aus der Distanz ab und versenkte den Ball auch in den Maschen, doch der Schiedsrichter hatte irgendwo zuvor ein Foulspiel der Deutschen entdeckt und gab den vermeintlichen Siegtreffer nicht. Im Shoot-out nahm das Schicksal dann seinen Lauf.

Ein Fußballer sitzt auf der Bank am Spielfeldrand und vergräbt den Kopf in den Händen.

Zwischen Euphorie und Enttäuschung: Kilian Seinsche bei der Kelinfeld-WM.

„Ich kann viele positive Dinge mitnehmen und bin sehr froh, dass ich ein Teil des Teams gewesen bin“, bilanziert Kilian Seinsche, den die meisten nur „Kille“ nennen, und wird dann emotional: „Das war das Krasseste, was ich in meiner Zeit als Fußballer erlebt habe. Die Stimmung in dem Stadion war Wahnsinn.

Schon bei der Eröffnungsfeier war das Stadion brechend voll und draußen standen noch 2000 Leute, die nicht mehr reingekommen sind. Die Zuschauer sind schon ausgerastet, als wir mit der Mannschaft eingelaufen sind. Alle haben die Nationalhymne mitgesungen. Das war noch viel krasser als bei der letzten WM in Ungarn“, zeigt er sich noch immer berauscht von der Atmosphäre. „Im Stadion waren viele Freunde, die Familie und Kinder vom SSV Nümbrecht. Ich habe mich unfassbar gefreut, die alle zu sehen. Das war Gänsehautfeeling.“

Platz eins bis drei hatten sich die Deutschen zum Ziel gesetzt. Ein Jahr zuvor in Ungarn war man erst im Halbfinale gescheitert und wollte im eigenen Land einen Sprung nach vorne machen. Seinsche hatte sich überlegt, mit einem Podiumsplatz im Gepäck seine Kleinfeldkarriere zu beenden. „Das wäre der Höhepunkt gewesen. In den nächsten zehn Jahren wird es sicher keine Heim-WM mehr geben. Das Erlebnis kommt nicht wieder. Für einige andere aus der Mannschaft wird es auch das letzte Turnier gewesen sein. Aber ich werde mir noch offen halten, ob ich weitermache“, sagt er.

Die zweite Enttäuschung innerhalb weniger Tage hatte Seinsche schnell verpackt. Die Chancen des SSV Nümbrecht, im Fernduell mit der SpVg. Porz, noch den Aufstieg in die Mittelrheinliga zu feiern, waren nicht besonders groß. „Klar hätte ich mir das gewünscht. Aber ich glaube, wir sollten zufrieden sein mit dem, was wir erreicht haben und es nächste Saison noch einmal versuchen. Vielleicht wäre der Aufstieg auch ein Jahr zu früh gekommen.“

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