„Oberberg ist bunt, nicht braun“Verein kritisiert Wahlkampfreferenten der AfD

Lesezeit 2 Minuten
afd

Das Logo der Partei „Alternative für Deutschland“ auf Parteibroschüren

Oberberg – Nach der Ankündigung von zwei Veranstaltungen der AfD im Europawahlkampf kritisiert der Verein „Oberberg ist bunt, nicht braun“ die Auswahl der Referenten Martin Schiller und Martin Renner. „Die oberbergische AfD gibt sich gerne moderat und leugnet extrem rechte Tendenzen. Dazu passt die Auswahl der Referenten nicht ganz“, erklärt der Vorsitzende Gerhard Jenders.

Schiller, AfD-Chef in Münster, habe erst im April einen Strafbefehl erhalten, nachdem er bei einer Veranstaltung im April 2018 einen Mann gewaltsam hinausgeworfen haben soll. Der Bundestagsabgeordnete Renner wiederum sei „ein Vertreter des ultrarechten Flügels in NRW“: „Renner hat schon 2015 die Nachkriegszeit und damit den Aufbau einer demokratischen Ordnung in Deutschland als ,eine geplante und unerbittlich geführte Dekonstruktion unseres nationalen Erbes und damit unserer Identität’ bezeichnet.“

Beide Redner sollen nicht zum Flügel gehören

„Wir haben keine extrem rechten Tendenzen. Wir haben nur eine andere Meinung“, erwidert AfD-Kreissprecher Bernd Rummler. Dem widerspreche auch nicht die Auswahl von Schiller, der am 16. Mai auftritt, und Renner, der am 22. Mai kommt: „Ich kenne beide, sie gehören nicht zum Flügel.“ Schiller, in der DDR geboren und zeitweise wegen versuchter Republikflucht inhaftiert, kenne sich vielmehr gut mit den „Unwägbarkeiten eines nicht-demokratischen Systems“ gut aus.

Derweil hält die AfD daran fest, Orte ihrer Veranstaltungen im Vorfeld nicht bekanntzumachen. Sie werden nur nach Anmeldung per Mail bekanntgegeben. „Wir machen das, um mögliche Störenfriede nicht vorher darauf aufmerksam zu machen und um im Vorfeld Shitstorms gegen die Vermieter der Veranstaltungsorte zu verhindern“, erklärt Rummler auf Nachfrage.

KStA abonnieren