Oberberger Schwimmbäder öffnenRückkehr ins Wasser nach Corona-Pause

Lesezeit 3 Minuten
Leere Schwimmbäder während Corona. (Symbolbild)

Leere Schwimmbäder während Corona. (Symbolbild)

Wiehl – Vorsichtig hüpft die fünfjährige Jule mit ihrer Schwimmnudel durch das Wasserbecken der Wiehler Wasserwelt. „Das war richtig toll“, sagt sie nach ihrer ersten Schwimmstunde. Lange haben die Verantwortlichen der Schwimmvereine in Oberberg auf diesen Tag gewartet. Dank der stabilen Inzidenz und den damit verbundenen Corona-Lockerungen im Oberbergischen Kreis dürfen sie wieder Schwimmkurse für Kinder der Jahrgänge 2013 bis 2016 durchführen. Seit Mitte März konnten diese nicht stattfinden. „Für uns Trainer ist das fast aufregender als für die Kinder“, sagt Ellen Vleer von der Wasser-Sport-Gemeinschaft (WSG) in Wiehl.

Am Montag haben die Intensivschwimmkurse für Kinder zwischen fünf und acht Jahren begonnen, in denen die das Schwimmen lernen sollen. Eine Seepferdchen-Prüfung ist keine Pflicht. Das Wichtigste ist, dass sich Kinder sich über Wasser halten können und die Gefahr des Ertrinkens minimiert wird, erklären die Verantwortlichen.

Schwimmkurse sind besonders zur Sommer- und Ferienzeit wichtig

Angst vor dem Wasser? Fehlanzeige! Kinderlachen erfüllt das Wiehler Hallenbad, in dem zehn junge Teilnehmerinnen und Teilnehmer erste Berührungen mit dem Wasser machen. Übungsleiterin Maria Breiderhoff, die sich vorher negativ auf Corona hat testen lassen, leitet den Kurs, ein Bademeister hat vom Beckenrand einen zusätzlichen Blick auf die Gruppe.

Wie wichtig die Schwimmkurse, gerade jetzt zur Sommer- und vor der Ferienzeit, für Kinder sind, hatten viele Vereine in den vergangenen Monaten immer wieder betont. Auch Anja Lepperhoff, Geschäftsführerin des Kreissportbundes Oberbergs, hatte kürzlich im Interview in dieser Zeitung die Problematik verdeutlicht: „Wenn man rechnet, dass in Oberberg jedes Jahr 2500 Kinder eingeschult werden und fast die Hälfte von ihnen zu diesem Zeitpunkt nicht schwimmen kann, wird das ganze Ausmaß klar. Vor allem, da wir demnächst schon den zweiten Jahrgang einschulen.“ Und auch Ellen Vleer weiß: „Wir haben durch Corona eine Generation mit Defiziten im motorischen Bereich.

Wie groß die Nachfrage ist, zeigen auch die Anmeldezahlen in Wiehl. Nur eine halbe Stunde nach Anmeldestart waren alle Kurse ausgebucht. 300 Mails gingen für aktuell 140 mögliche Plätze ein. Die Warteliste ist lang. In Zehner-Gruppen erhalten die Kinder jeweils zehn Unterrichtseinheiten. Um den Andrang händeln zu können, arbeiten die Übungsleiter der Wiehler Vereine Hand in Hand. Freizeit & Sportstätten Wiehl (FSW), WSG und demnächst auch die DLRG betreuen die Kurse gemeinsam. Vormittags ist die Halle für die Schulen reserviert.

Große Erleichterung herrscht auch bei den Eltern

„Wenn alles gut geht, dann haben wir in drei Wochen 140 Kindern das Schwimmen beigebracht“, sagt Andreas Zurek, Betriebsleiter der FSW. Dass die Eltern coronabedingt nicht zugucken können, sehen die Trainer als Vorteil. „Eltern lenken ihre Kinder eher ab. Ich habe meine eigenen Kinder auch in einen anderen Kurs gesteckt“, verrät Dimitri Bezginov, der federführend für die Schwimmkurse verantwortlich ist. Ob und wann weitere Kurse möglich sind, kann noch niemand sagen. „Das hängt von der Entwicklung der Corona-Zahlen ab“, sagt Zurek. Außerdem wäre bei einer Öffnung für den normalen Publikumsverkehr der Platz begrenzt.

Das könnte Sie auch interessieren:

Die Eltern sind jedenfalls erleichtert. „Wir haben einen Pool zu Hause. Da ist man beruhigter, wenn sein Kind schwimmen kann“, sagt Christine Koop, die ihren begeisterten Sohn Tim (6) nach seiner ersten Schwimmstunde in Empfang nimmt.

KStA abonnieren