Weniger Kinder, mehr EinnahmenReichshofer Sternsinger legen sich ins Zeug

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Königlicher Besuch: Die Sternsinger  Emily Fries (8), Emilia Dick (13) und Malin Gerlach (10)  klingelten auch bei Marcel Kaiser. 

Denklingen – Eine Temperatur von zwei Grad, bewölkt, es regnet leicht – ungemütlich. Wer da noch die Krone aufrecht trägt und den Stern hochhält, verdient Bewunderung. Emilia (13) und Malin (10), die beiden Sternsinger-Profis, nehmen Emily (8) stolz in ihre Mitte: „Das ist unser Nachwuchs.“

Zu Dritt klingeln sie an Häusern, sammeln Geld, verweigern auch Süßigkeiten nicht und bemalen anschließend die Haustüre mit ihrem Segenspruch „20*C*M*B*20 – Christus Mansionem Benedicat/Christus segne dieses Haus – eingerahmt von der aktuellen Jahreszahl.

Freude über hohen Besuch

Die Menschen freuen sich sichtlich über den hohen Besuch, der ungeachtet des schlechten Wetters fröhlich seine Segenswünsche für das neue Jahr verteilt. Die Sehnsucht nach Frieden in den Familien, der Nachbarschaft und in der Welt ist immer aktuell. Die Sternsinger sind eine Tradition, deren Thema jeden Menschen berührt. Freudestrahlende Gesichter an den Haustüren bezeugen das ebenso, wie die Jahr für Jahr steigenden Spendeneinnahmen.

Dieses Ergebnis ist nicht selbstverständlich. Claudia Dick, eine der Denklinger Sternsinger-Organisatoren und Mutter, bemerkt: „Als ich angefangen habe, waren wir um die 50, diesmal haben wir im Pfarrbezirk Denklingen nur 25 Kinder.“ Weniger Kinder und mehr Einnahmen – die Arbeit der kleinen Könige und ihrer Helfer verdient vor diesem Hintergrund noch mehr Respekt.

Werbung bei Klassenkameraden

Werbung für die Aktion erfolgt nicht allein über Flyer oder Plakate. Die Kinder selbst bitten ihre Klassenkameraden um Unterstützung. „Aber manche fühlen sich zu alt dafür“, sagt Emilia Dick, mit ihren 13 Jahren die älteste der Dreien. Malin Gerlach ergänzt lachend: „Die wollen halt lieber Zuhause zocken.“

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Der Startschuss zur Sternsinger-Saison beginnt schon im September eines jeden Jahres mit dem im Jugendfernsehen wohl bekannten „Willi“ Weitzel, der als Einstimmung jedes Jahr filmisch ein konkretes Sternsingerprojekt vorstellt.

Diese Saison war er für die Sternsinger im Libanon unterwegs, stellte den Alltag in der Hauptstadt Beirut vor, um zu erklären, wie man in diesem kulturellen Schmelztiegel lebt und wie ein friedliches Zusammenleben von Menschen verschiedener Herkunft, Kultur und Religion gelingen kann.

Dieses Ansinnen spielt auch in Denklingen zunehmend eine Rolle. Da freut man sich um so mehr, dass sich auch einige muslimische Kinder an der Sternsingeraktion beteiligen.

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