Abo

Heilklimatischer KurortBreites Bekenntnis zum Tourismus in Reichshof

3 min
Die Bild zeigt Wanderer mit Hund in einem Wald.

Auch zum Wandern kommen Menschen aus der Region nach Reichshof.

Reichshoifer Politik signalisiert  breite Zustimmung zur Arbeit der Kur- und Touristinfo.

Zu Beginn der neuen Legislaturperiode müssen sich überall neu gewählte Kommunalpolitiker und von den Ratsparteien in die Ausschüsse entsandte „sachkundige Bürger“ in die Themengebiete einarbeiten. Katja Wonneberger-Kühr, Leiterin der Kur- & Touristinfo Reichshof, konnte deshalb ihren Fachbereich jetzt in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses umfassend vorstellen.

Zahlreiche Aufgabenbereiche

Sie skizzierte die zahlreichen unterschiedlichen Aufgabenbereiche in Tourismus und Kulturarbeit, hatte aktuelle Zahlen (siehe Kasten) mitgebracht und fasste die Ziele der strategischen Ausrichtung zusammen. Mehr als zwei Dutzend Aufgabenbereiche der Kurverwaltung stellte Wonneberger-Kühr insgesamt vor – darunter das Erstellen und die Pflege des Veranstaltungskalenders, die Entwicklung neuer Angebote und neuer Marketingstrategien, die Vermarktung, der Ausbau eines sanften Tourismus oder auch das Beschwerdemanagement, die Pflege des Kurparks und die Öffentlichkeitsarbeit.

In Zeiten sehr knapper Kassen befand Marlies Schirp (SPD), sie sehe da „ein Werkzeug, wo wir was für den Haushalt tun können“ und sprach sich für Einsparungen in diesem Bereich aus. Ihr Eindruck sei, dass Lothar Selbach früher als Leiter der Kurverwaltung Eckenhagen mit deutlich weniger Personal mehr auf die Beine gestellt hätte als heute die Kur- und Touristinfo mit einer Vollzeitkraft Park- und Gartenpflege und fünf Teilzeitkräften. Schirp deutete an, diese Arbeitskraft sei anderswo im Rathaus besser aufgehoben.

„Leuchttürme“ des Tourismus

Für diese Äußerungen erntete sie allerdings heftigen Gegenwind. Nicht nur Bürgermeister Jan Gutowski betonte die große Bedeutung, die er selbst der Kur- und Touristinfo beimisst. Die Gemeinde müsse in der Region noch stärker und aggressiver für sich werben, fand er und ergänzte unter Verweis auf den Vortrag von Katja Wonneberger-Kühr auf die Vielschichtigkeit der Aufgaben. Deutlich sprach er sich grundsätzlich gegen weitere Personaleinsparungen in der Verwaltung aus. „Im Gegenteil: Ich würde in manchen Bereichen sogar lieber Personal einstellen, um die Verwaltung flexibler zu machen.“

Benjamin Häcke (CDU) erinnerte daran, dass es in Oberberg nur zwei Heilklimatische Kurorte gebe (Eckenhagen und Nümbrecht), die er als „Leuchttürme“ des Tourismus bezeichnete. Fange man mit Einsparungen ein, stelle man den diesen Status und somit auch die 100.000 Euro Kurortpauschale in Frage.


Zahlen

Einige der Zahlen, die Kur- und Touristinfo-Leiterin Katja Wonneberger-Kühr präsentierte:

115.000 Übernachtungen pro Jahr (Übernachtungen im Kurgebiet Eckenhagen plus Übernachtungen in Gasthäusern ab zehn Betten in ganz Reichshof); 150.000 Besucher im Affen- und Vogelpark Eckenhagen; 60 touristische Betriebe und Akteure; 350 Kilometer markierte Wanderwege; 30 eigene Veranstaltungen pro Jahr; 90-prozentige Auslastung der Kliniken. 

Einnahmen aus Tourismus: 100.000 Euro Kurort-Pauschale, 45.000 Euro Kurbeitrag; rund 23,60 Euro gibt jeder Tagesgast aus.