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PhotovoltaikRat in Reichshof steckt mehr Geld in Fördertopf

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Photovoltaikanlage im Oberbergischen Kreis

Die Resonanz in der Gemeinde Reichshof war groß, knapp 200 Projekte wurden umgesetzt und die Fördertöpfe binnen kürzester Zeit geleert.

In Reichshof sind 2021 und 2022 bereits 200 Photovoltaik-Projekte gefördert worden. 2023 will die Gemeinde Sonnenenergie noch stärker fördern.

Zwei Jahre in Folge hat die Gemeinde Reichshof die Verbreitung von Photovoltaik gefördert. Für 2021 und 2022 standen jeweils 125.000 Euro für die Bezuschussung solcher Anlagen bereit, die durch Privatleute oder Gewerbetreibende im Gemeindegebiet errichtet wurden.

Die Resonanz war groß, knapp 200 Projekte wurden umgesetzt und die Fördertöpfe binnen kürzester Zeit geleert. Dass es im kommenden Jahr keine Neuauflage dieses Zuschussprogramms geben würde, war bereits vor der jüngsten Verabschiedung des Gemeindehaushalts 2023 Konsens zwischen der Ratsmehrheit und der Verwaltung.

Das Argument: In der aktuellen Situation bedürfe es keines finanziellen Anreizes seitens der Gemeinde – die enormen Energiekosten seien Motivation genug, um in Photovoltaik zu investieren. Die dadurch freigewordenen 125.000 Euro hätte Reichshofs Kämmerer Gerd Dresbach gerne gespart. Daneben sah sein Haushaltsentwurf indes vor, 120.000 Euro in Photovoltaikanlagen auf gemeindlichen Gebäuden zu investieren.

Politik sah noch Luft

Nach Bekanntwerden der neuesten Steuerschätzungen sah die Politik allerdings „noch etwas Luft im Investitionsbereich“, wie es CDU-Fraktionschef Thomas Funke formulierte. Auch die Fraktion der Öko-Soziale Liste sprach sich in ihren Anmerkungen zum Haushalt für einen alternativen Einsatz der Fördermittel aus. Die CDU schlug vor, die eingesparten 125.000 Euro auf das vorgesehene Investitionsbudget in Höhe von dann 245.000 Euro für PV-Anlagen der Gemeinde aufzuschlagen.

Mittelbar kämen niedrigere Energiekosten durch mehr selbst erzeugten Strom den Reichshofern zugute, argumentierte Funke – und setzte sich durch. Der Rat befürwortete den Antrag mit 21 Ja-Stimmen bei sieben Gegenstimmen und zwei Enthaltungen.

Gebäude mit hohem Verbrauch in den Blick genommen

Schon für den ursprünglichen Plan habe die Verwaltung die Gebäude mit hohem Stromverbrauch in den Blick genommen, sagte Sarah Schmidt, Allgemeine Vertreterin des Bürgermeisters, auf Nachfrage unserer Zeitung. Sinnvoll sei etwa die Erweiterung der Anlage auf dem Denklinger Rathaus und der Ausbau von Photovoltaik auf dem Schulzentrum in Eckenhagen.

Gerade Letzteres biete mit 15.000 Quadratmetern Dachfläche viel Potenzial, so Schmidt. „Wir haben bereits eine Förderung geprüft – mit dem Geld aus dem Ratsbeschluss können wir nun sogar noch aufstocken.“

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