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So schnell war noch keinerTommi Unterbusch ist Schützenkönig in Heidberg

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Strahlende Gesichter bei den neuen Majestäten nach der Krönung in Heidberg.

Strahlende Gesichter bei den neuen Majestäten nach der Krönung in Heidberg.

Tommi Unterbusch wollte gar nicht Schützenkönig werden und war sehr überrascht, als er mit dem 20. Schuss den Vogel herunterholte.

Tommi Unterbusch könnte als Turbokönig in die Geschichte der Reichshofer Schützen eingehen. Bereits mit dem 20. Schuss zerfetzte er den Königsadler des Schützenvereins Heidberg. So hatte nicht einmal jeder der 13 Bewerber einen zweiten Schuss abgeben können. Die Umstehenden kommentierten erstaunt seine Mine nach dem Volltreffer: „So ein Gesicht haben wir noch nie gesehen.“ Unterbusch erklärte: „Ich war fassungslos. Eigentlich wollte ich gar nicht König werden und normalerweise braucht es etwa 80 bis 100 Schuss, bis es auf die Zielgerade geht.“

Mit seinem finalen Treffer hatte er den kompletten Rumpf aus dem Kasten geholzt, obwohl noch nicht einmal der linke Flügel abgetrennt war. Er nimmt diesen Schuss als gutes Zeichen: „Vor genau zehn Jahren und einem Tag bin ich schon einmal König in Heidberg geworden.“ Mit „fassungslos“ beschrieb auch seine Frau Janine ihr Gefühl nach dem unerwarteten Königsschuss: „Ich stand gerade an der Bierbude und plötzlich war die Schraube leer.“ Doch nach der ersten Aufregung nimmt sie es locker: „2015 waren wir ja schon einmal das Königspaar, 2018 wurde er Reichshofkönig und im Jahr darauf waren wir vier Jahre lang Corona-Kaiser.“ Nun geht sie mit ihm durch ein weiteres Königsjahr.

Auch der Kaiservogel fiel schnell

Ziemlich flott fiel auch der Kaiservogel. Schon mit dem 52. Schuss sicherte sich Rainer Becker die Kaiserwürde für die nächsten zwei Jahre und machte seine Ehefrau Edelgard zur Kaiserin. Der Verlauf dieses Schießens war auch sehr ungewöhnlich. Kopfschüttelnd erlebten die Zuschauer, wie mit einem einzigen Schuss Kopf und Schwanz gleichzeitig abgetrennt wurden. Das öffnete den Raum für Spekulationen, etwa von extrem trockenen Holz.

Pressesprecher Frank Funke erläuterte, dass die Federviecher von Vogelbauer Christian Abbing nach einem neuen Konstruktionsprinzip gefertigt worden seien: „Die waren wunderschön bunt, groß und schwer.“ Jeder habe gedacht, dass sich die Wettbewerbe damit endlos ziehen würden. Er schmunzelte: „Diese Erwartungshaltung hat sich jedoch nicht erfüllt.“

Bereits am Sonntag zuvor hatte Sandro Pernat (20) mit dem 191. Schuss gegen sechs Mitbewerber den Prinzentitel geholt, an seiner Seite Sherlyn Löschner. Am selben Tag machte sich Bianca Hagelstein mit dem 121. Schuss zur Baroness. Mit ihr geht Dominic Utsch durch das Schützenjahr. Am Schützenfestfreitag fand im Rahmen der Kinderbelustigung das Kinderkönigsschießen mit dem Lichtpunktgewehr statt. Hierbei konnte sich der zwölfjährige Julius Funke durchsetzen. Er wählte seine Schwester Greta (10) als Kinderkönigin. Das „Haldengeierschießen“ gewann Marc Stremsky.

Vogel wurde nach einem neuen Prinzip konstruiert

„Das ist ein Fest für Heidberg und die gesamte Region“, freute sich Bürgermeister Rüdiger Gennies. Er lobte den unglaublichen Einsatz und den Idealismus der Schützen bei der Organisation: „Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche Zukunft – insbesondere auch bei der Nachwuchsarbeit.“

Für langjährige Mitgliedschaft wurden geehrt: Winfried Spellerberg (50 Jahre); Roger Rentschler (40 Jahre); Torsten Fuchs, Wolfgang Jaques und Jana Koxholt (25 Jahre). Eine besondere Auszeichnung erfuhren Rainer Becker, Horst Jaques sowie Christoph und Nicole Müller nach ihrem Ausscheiden aus dem Vorstand für ihre langjährige und erfolgreiche Arbeit in der Vereinsführung.