Neues vom „Windloch“Große Pläne für ein Besucherzentrum an der Aggertalhöhle

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Zweckmäßig, aber nicht wirklich attraktiv ist das Entree der Aggertalhöhle bislang.

  • Das alte Ausflugsziel bei Engelskirchen soll zum modernen Höhlenerlebniszentrum werden.
  • Vor allem Familien sollen „vom Feinsten informiert und zum Besuch motiviert werden“.
  • Kinder und Jugendliche wird unter anderem eine virtuelle Erkundungstour locken.

Ründeroth – Nach der spektakulären Entdeckung der Riesenhöhle namens „Windloch“ im vergangenen Frühjahr will die Gemeinde Engelskirchen jetzt mit einigen Partnern ein Höhlen-Erlebniszentrum bauen. Das soll aber nicht am Windloch entstehen, sondern im Eingangsbereich der Aggertalhöhle, die ja schon seit Jahrzehnten besucht und besichtigt werden kann. Das berichtete Bürgermeister Dr. Gero Karthaus auf Anfrage.

Das Thema werde „mit Vehemenz“ angegangen, so Karthaus. Mit im Boot ist neben weiteren Partnern auch der Arbeitskreis Kluterthöhle, deren Höhlenforscher das „Windloch im Mühlenberg“ erforschen. Finanzielle Förderung könnte vom Heimatministerium in Düsseldorf kommen, das zumindest bereits zugesagt hat, das Projekt konstruktiv zu begleiten.

„Es müsse etwas Besonderes dahinter stecken“

„Geplant ist, im Eingangsbereich der Aggertalhöhle alles neu zu ordnen, mit einem Höhleninformationszentrum, das sich von Anspruch und Erlebnisaspekt deutlich unterscheiden soll von den gängigen Sachen“, so Karthaus. Was dort über die Jahrzehnte immer wieder erweitert wurde, soll einem ansprechenden Neubau weichen, der zugleich den Eingang zur Aggertalhöhle darstellt. Im Erlebniszentrum soll sich eine Familie locker zwei Stunden aufhalten können „und vom Feinsten informiert und zum Besuch der Höhle motiviert werden“.

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Wenn schon, denn schon: „Das Heimatministerium hat uns durchaus aufgefordert, es müsse etwas Besonderes dahinter stecken, das landesweit Bedeutung hat, wenn wir Unterstützung beantragen.“

Virtuelles Höhlenerlebnis in Planung

Was also könnte entstehen? Konkret nennt Karthaus ein virtuelles Höhlenerlebnis, bei dem man in der Aggertalhöhle steht, aber virtuell das Windloch erkundet. Angeboten werden könnten aber auch „Originalerlebnisse in der Aggertal-Höhle, da haben wir intern mit Partnern schon sehr interessante Workshops gemacht, mit dem Geologischen Landesamt, mit dem Naturpark Bergisches Land und dem Oberbergischen Kreis.

Über eine Leader-Förderung sollen eine neue Beleuchtungsanlage und Lichteffekte für die Aggertalhöhle finanziert werden. In einem hinteren Bereich der Aggertalhöhle, die nicht mehr Bestandteil der normalen Führung ist, sollen Kinder und Jugendliche künftig ausgerüstet wie Höhlenforscher mit Taschen- und Stirnlampe originäre Höhlenforscher-Erfahrungen sammeln.

Wichtig: Eine leistungsfähige Küche

Zu einem runden Angebot an die Gäste gehöre auch eine vernünftige Restauration, die mit im Gebäude untergebracht werden soll. Dazu Karthaus: „Wenn ich da keinen vernünftigen Höhlen-Burger aus regionalen Produkten und ähnliches anbiete, dann ist das Ganze direkt abgewertet.“ Bedeutet also: Es bedarf einer leistungsfähigen Küche mit Leuten, die etwas davon verstehen, so Karthaus.

Mit einem durchdachten Konzept könne man Familien unglaublich viel bieten, ist der Bürgermeister sicher und nennt als weiteres Beispiel den „Höhlenwanderweg“, der bereits ab Frühjahr als neuer Streifzug des Bergischen Wanderlandes den unpassierbar gewordenen Vogelweg ersetzt (wir berichteten). Dort ist dann etwa auch zu sehen, wie ein Bach im Boden verschwindet – was „in echt“ sicherlich spektakulärer ist als auf einer Schautafel erklärt.

Großes Interesse der Menschen aus Nah und Fern

Karthaus glaubt fest an ein großes Interesse der Menschen aus Nah und Fern. „Wenn man so etwas aufbaut und gut hinbekommt, dann sprechen wir nicht mehr von zehn Autos, die am Wochenende vorfahren. Dann hat man am Tag auch mal zehn Busse da stehen, die von weit her kommen plus Individualreiseverkehr. Und welches vergleichbare Angebot hat denn schon einen Bahnhof vor der Tür?“

Zeitlich soll zunächst die Aggertalhöhle als Lernort mit Leader-Förderung modern ausgestattet werden. Bis Mitte des Jahres soll der Antrag fertig sein, der ans Heimatministerium geht.

Die Aggertalhöhle hat momentan Winterpause. Ab April kann sie wieder besichtigt werden.

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