AboAbonnieren

SchulenschließungenEinrichtungen müssen Zwangsferien organisieren

Lesezeit 2 Minuten

Große Pause: Die Schulen müssen am Montag und Dienstag noch übergangsweise eine Notbetreuung anbieten. Ab Mittwoch werden nur noch Sonderfälle betreut.

Oberberg – Ab Montag werden auch in Oberberg Zwangsferien für Schüler und Kindergartenkinder ausgerufen. Betroffen sind allgemeinbildende Schulen und Berufskollegs. Die damit verbundenen Konsequenzen haben gestern im ganzen Kreis Behörden, Schulleitungen und Eltern in Aufregung versetzt.

Betreut werden nur noch Kinder bis zur sechsten Klasse, deren Eltern in unverzichtbaren Funktionen tätig sind, besonders im Gesundheitswesen. Frank Mistler, Leiter des Wiehler Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums, hält diese strikte Regelung für sinnvoll: „Wenn man 30 Kinder in einem Raum betreut, könnte man auch gleich Unterricht machen.“ Bürgermeister Ulrich Stücker fürchtet vor diesem Hintergrund, dass es für viele Kommunen „ganz schwierig“ werde, eine Betreuung zu gewährleisten.

„Versorgungsrelevanten Betriebe“

Nümbrechts Bürgermeister Hilko Redenius hat in seiner Gemeinde allen unabkömmlichen Mitarbeitern der „versorgungsrelevanten Betriebe“ eine Kinderbetreuung angeboten, dazu zählen neben Ärzten und Apotheken auch die Reha-Klinik und die Medizintechnikfirmen Sarstedt und Kabe sowie Bäcker, Metzger und Lebensmitteldiscounter. Deren Kinder im Alter bis 12 Jahre können in der Offenen Ganztagsschule an der Wiesenstraße untergebracht werden. In allen Kindergärten gibt es einen Notbetrieb.

Das Wiehler Bonhoeffer-Gymnasium habe schon vor einigen Tagen Vorbereitungen für die Einstellung des Schulbetriebs getroffen, berichtet Schulleiter Mistler. „Die Kollegen haben organisiert, dass sie mit den Schülern online kommunizieren können.“

Online-Unterricht

Anfang der Woche treffe sich das Kollegium, um weitere Absprachen zu treffen. Danach würden sie über das Internet Unterrichtsmaterialien und Lehrvideos verbreiten, zudem stünden die Lehrer auf digitalen Wege für Rückfragen der Schüler zur Verfügung, erläutert Mistler. Beim Datenschutz stoße der digitale Unterricht allerdings an seine Grenzen.

Allein in Gummersbach sind 7000 Schüler in 20 Schulen sowie 2000 Kinder in den 27 Kitas betroffen, wie Schuldezernent Raoul Halding-Hoppenheit berichtet. Auch die Ferienbetreuung von 500 Kindern sei durch die aktuelle Entwicklung nicht mehr zu gewährleisten. Betroffen seien auch die Sportvereine, die die städtischen Sporthallen nutzen. Ihnen könne ab Montag kein Zutritt mehr gewährt werden.

Das könnte Sie auch interessieren:

Halding-Hoppenheit wollte am Freitag nicht ausschließen, dass es für die Schüler der zehnten Klassen und die der Abiturjahrgänge Sonderreglungen geben wird, da sie kurz vor den Prüfungen stünden. Man prüfe, ob ein Notbetrieb möglich ist, dürfe damit aber den grundsätzlichen Corona-Beschluss nicht konterkarieren.

Gestern Abend gab der Kreis bekannt, dass auch die Akademie Gesundheitswirtschaft und Senioren sowie die angeschlossene Rettungsfachschule ab Montag geschlossen bleiben. Am Gummersbacher Campus der TH verschiebt sich der Semesterbeginn auf den 20. April.