Sitzen, Warten, KlönenWaldbröler Bürgerbusverein stattet Haltestellen mit Bänken aus

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Probesitzen im Regen: Bürgermeisterin Larissa Weber (v.l.), Heribert Lennarz, Michael Jaeger und Reinhard Grüber (alle Bürgerbusverein) weihen die neue Wartebank an der Nümbrechter Straße ein.

Probesitzen im Regen: Bürgermeisterin Larissa Weber (v.l.), Heribert Lennarz, Michael Jaeger und Reinhard Grüber (alle Bürgerbusverein) weihen die neue Wartebank an der Nümbrechter Straße ein.

Waldbröl – Im Sitzen wartet es sich bequemer. Das ist nicht nur eine Erkenntnis von Waldbröls Bürgermeisterin Larissa Weber, sondern auch des Bürgerbusvereins in der Marktstadt. Und der möchte seinen Fahrgästen, vor allem den betagteren, das Warten angenehmer machen: An neun Haltestellen hat der Verein – mit tatkräftiger Unterstützung des städtischen Bauhofs – robuste Dorfbänke aufgestellt.

Die sollen aber mehr sein als nur ein Warteplatz: „Die Menschen sollen sich dort treffen und ins Gespräch kommen“, verrät Michael Jaeger, Vorsitzender des Vereins.

Probesitzen mit der Bürgermeisterin

Am Mittwoch durfte die Bürgermeisterin probesitzen – im strömenden Regen zwar, aber ganz in der Nähe von Webers Arbeitsplatz: An der Nümbrechter Straße, dem alten Rathaus gegenüber, steht ebenfalls eine solche Bank. „Die anderen sind dagegen in Dörfern, etwa Dahl, Rossenbach, Wies und Vierbucher Mühle, zu finden sowie am Naturerlebnispark Panarbora“, zählt Jaeger einige Standorte auf. Gekostet hat dieses Projekt exakt 3534,73 Euro – 80 Prozent davon kommen aus dem Förderprogramm Leader, den Rest hat der Verein aufgebracht.

Im Mai vergangenen Jahres hatte sich der darum beworben, den Zuschlag gab’s schon im August. Danach waren die meisten Bänke ruckzuck aufgestellt, die letzte, die zehnte Bank, kommt nun nach Baumen. Hergestellt worden sind die Bänke in Waldbröl: Sie stammen aus der Werkstatt von Nusser Stadtmöbel am Langenbacher Siefen. Dass das Projekt so schnell umgesetzt werden konnte, freut Weber: „Denn die Bänke sind ein Gewinn für alle, besonders für die Dörfer.“

„Lösung gefunden“

In einigen der südlichen Ortschaften Waldbröls aber macht die Oberbergische Verkehrsgesellschaft (Ovag) dem ehrenamtlichen Fahrdienst Konkurrenz: Dort ist eine Taxibus-Linie eingerichtet worden. Jager: „Diesen Service hätten wir gerne selbst angeboten“, bedauert Vereinschef Jaeger. Für Ovag-Geschäftsführerin Corinna Güllner käme das jedoch nicht in Frage: „In Kooperation mit dem Kreis haben wir eine Lösung gefunden, die der Qualität der früheren Anbindung entspricht“, sagt sie auf Anfrage. Ein Bürgerbus könne das wohl nicht leisten.

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Für Michael Jaeger steht mit 2022 ein spannendes Jahr bevor. Denn nach 4500 Fahrgästen im letzten Jahr vor Corona, also 2019, stiegen rund 4500 Menschen in den Bürgerbus, 2021 waren es etwa 3400. „Das wollen wir natürlich wieder steigern“, kündigt er an. Wahrscheinlich ab 1. April werde der Verein täglich fahren. Ein großer Erfolg waren indes die Impftouren nach Gummersbach von Februar bis in den Mai: 144 Waldbrölerinnen und Waldbröler im Alter von mindestens 80 Jahren haben diese genutzt. Von Erfolg spricht der Vorsitzende zudem, wenn er an die seit Juni bestehenden Einkaufslinien denkt: Ein Ticket kostet einen Euro, Ziele sind immer dienstags und freitags fünf Einkaufszentren in Waldbröl und Hermesdorf.

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