Sollte Corona-Lücken schließenGummersbachs Grundschulen lehnen Schüler-Nachhilfe ab

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Das Nachhilfeangebot des Landes bei den Grundschulen in Gummersbach auf Ablehnung. (Symbolfoto)

Das Nachhilfeangebot des Landes bei den Grundschulen in Gummersbach auf Ablehnung. (Symbolfoto)

Gummersbach – Das Land NRW macht Schulen das Angebot, pandemiebedingte Lücken durch externe Nachhilfe außerhalb der regulären Unterrichtszeit zu schließen, Doch das stößt bei den Gummersbacher Schulen laut Schuldezernent Raoul Halding-Hoppenheit auf ein geteiltes Echo.

Großteil städtischer Grundschulen lehnt Nachhilfe-Programm ab

Während die weiterführenden Schulen komplett dabei sind und das Angebot des Landes offenbar gerne in Anspruch nehmen wollen, sieht die Resonanz bei den städtischen Grundschulen gänzlich anders aus.

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Lediglich eine der neun Grundschulen möchte die Nachhilfemöglichkeit durch private Institute für ihre Schüler in Anspruch nehmen. Dabei handle es sich um die Gemeinschaftsgrundschule auf dem Bernberg, wie der Erste Beigeordnete weiter berichtet. Alle anderen haben demnach abgewinkt.

Die Entscheidung dieser Schulen will der Schuldezernent nicht kommentieren. Wenn ihm die Schulleitungen mitteilten, dass der Förderbedarf im Rahmen des aktuell aufgelegten Programms nicht gedeckt werden könne, dann müsse er das hinnehmen, betont Halding-Hoppenheit.

Gummersbach: Schulleitungen sehen bei Nachhilfe viele Nachteile

Aus Gesprächen mit den Schulleitungen wisse er, dass man dort der Auffassung sei, dass die privaten Institute mit ihrem Nachhilfeangebot auf ältere Kinder und nicht auf Grundschulkinder ausgerichtet seien. „Mir wurde geschildert, dass es da vor allem um die Unterstützung bei der Prüfungsvorbereitung geht.“

Ein weiterer Grund, der im Primarbereich als kritisch angesehen wurde, sei der Umstand, dass die Nachhilfe außerhalb der Schulzeit stattfinden müsse. „Also in den Ferien, samstags oder während der Schulzeit nach Ende der Offenen Ganztagsschule. Und das heißt für einen Grundschüler: nach 16 Uhr“, sagt der Schuldezernent. Am Ende habe man aber auch die Eltern fragen wollen, ob es passt.

Obwohl die Grundschulen in der überwiegenden Mehrheit abgelehnt haben, spricht Halding-Hoppenheit noch immer von einem „guten Ergebnis“. In einem ersten Aufschlag sollen 30 Stunden angeboten werden. Die Schulen setzen die externe Förderung entweder bereits in den Ferien, oder direkt danach an ihren Kurztagen oder samstags um. „Das ist sehr individuell“, führt Halding-Hoppenheit aus.

Gummersbach: Fokus liegt bei externer Nachhilfe auf den Hauptfächern

Die Gruppen, in denen die Kinder jahrgangsübergreifend angeleitet werden, haben acht bis zehn Mitglieder und zwei Nachhilfelehrer. Auf dem Bernberg werden es zwei Gruppen sein, die beiden Realschulen bilden je vier Gruppen, im Lindengymnasium sind es fünf und in der Gesamtschule zwei. Inhaltlich werde sich auf die Hauptfächer Deutsch, Mathematik und Englisch konzentriert. In den Grundschulen darüber hinaus auf Rechtschreibung und Lesen.

Welche Institute zum Einsatz kämen, würden die Schulen entscheiden. Die Stadt habe eine Liste mit den Gummersbacher Unternehmen, die hier Steuern zahlten und Arbeitsplätze generierten, zusammengestellt, sagt Dezernent Halding-Hoppenheit.

Das Förderpaket habe im ersten Aufschlag einen Gegenwert von 45 000 Euro, die Stadt Gummersbach beteilige sich daran mit 20 Prozent in Form von Sachwerten.

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