Verborgene Keller und hohe PreiseHerausforderungen bei Umbau der Gummersbacher Vogtei

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Die Arbeiten an der Vogtei sorgten für einige Überraschungen.

Die Arbeiten an der Vogtei sorgten für einige Überraschungen.

Gummersbach – Der Um- und Ausbau der Gummersbacher Vogtei zu einer soziokulturellen Begegnungsstätte geht voran. Während man die Burg, wie das Gebäude aus dem Jahr 1700 im Volksmund genannt wird, von der Kaiserstraße aus betrachtet im Dornröschenschlaf wähnt, erkennt man auf der Rückseite bereits, wo der Anbau an die Vogtei seinen Platz haben wird. Nachdem die Gründung abgeschlossen ist, ragen die ersten Seitenwände in die Höhe.

Dabei war die Anfangsphase der Bauarbeiten alles andere als leicht wie der Technische Beigeordnete der Stadt und Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft, Jürgen Hefner, berichtet. Eine tragende Mittelwand musste stabilisiert, Mikrobohrpfähle gesetzt werden, damit das alte Gemäuer auch weiter standfest ist. Auch der Neubau sorgt bei den Verantwortlichen für graue Haare. Nachdem bei den Ausschachtungen ein in den Bauunterlagen nicht dokumentierter Keller gefunden wurde, musste der zunächst abgetragen und die Baugrube entsprechend aufgefüllt und verdichtet werden. All diese Arbeiten sind aber nun abgeschlossen, wie Hefner weiter ausführt.

Preise völlig überhöht

Neben diesen bautechnischen Hürden bedeuten die Ergebnisse der Ausschreibungen eine weitere Herausforderung. Die aktuelle Materialknappheit auf dem Bau habe dazu geführt, dass die angebotenen Preise teilweise völlig überhöht gewesen seien, berichtet der Baudezernent. Auf der anderen Seite würde einige Unternehmer gar nicht erst mitbieten, wie Hefner sagt. In einigen Fällen sei die Ausschreibung sogar aufgehoben worden, weil die vorliegenden Angebote derart überteuert gewesen seien.

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Trotz allem ist der Baudezernent nicht aus der Ruhe zu bringen: „Ich bin dennoch zuversichtlich, dass wir das Projekt zu einem guten Ergebnis führen werden“, sagt Hefner. Aktuell geplant ist, dass die neue Vogtei Ende kommenden Jahres bezugsfertig ist. Im schlimmsten Fall könne es noch bis Anfang 2023 dauern, erläutert der Technische Beigeordnete. Das hänge von den aktuell noch laufenden Ausschreibungen ab. „Ende des Jahres wissen wir mehr.“ Bis dahin wird auch geklärt sein, wer die Gastronomie in der Vogtei bespielen wird.

Am Raumkonzept der Vogtei hat sich derweil nichts mehr geändert. Im Anbau zur Andienungsstraße hin werden die Gastronomie im Erdgeschoss und ein Multifunktionsraum im ersten Obergeschoss zu finden sein. Im sanierten Altbau ist unter anderem Platz für ein Trauzimmer des Standesamts, und eine „gute Stube der Stadt“, die sowohl für feierliche Empfänge der Stadt oder von einer größeren Hochzeitsgesellschaft genutzt werden kann. Auch eine Buchlesung oder Konzert können hier stattfinden. Zudem bietet das historische Gemäuer Platz für Ausstellungen. Abgerundet wird das Raumangebot von Büros und Schulungsräumen.

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