Verkehrswende in OberbergInitiative verleiht E-Bikes und Lastenräder in Wipperfürth

Lesezeit 4 Minuten
E-Bikes und Lastenräder gibt es jetzt  in Wipperfürth zum Ausleihen.

E-Bikes und Lastenräder gibt es jetzt  in Wipperfürth zum Ausleihen.

Wipperfürth – Sechs E-Bikes und ein E-Lastenrad stehen ab sofort an der Ökumenischen Initiative (Öku-Ini) an der Wupperstraße zum Ausleihen bereit. Vor rund zwei Jahren hatten die Planungen für das Projekt begonnen, jetzt freut sich Geschäftsführer Gerhard Kürten, dass die Fahrräder, finanziert über das Europäische Förderprojekt Leader, endlich da sind.

Allerdings noch nicht alle, denn vier E-Bikes und ein weiteres Lastenrad fehlen noch. Der Hersteller komme mit der Produktion nicht hinterher, sagt Projektleiter Stephan Börsch. Angesichts des aktuellen Wetters erwarte er jetzt auch eine große Nachfrage, auch wenn wegen der Corona-Pandemie Hotelgäste ausblieben. Aber mit den Elektro-Fahrrädern lasse sich das Bergische Land hervorragend entdecken, gerade in der Pandemie seien Ausflüge eine willkommenen Abwechslung. Wie die Ausleihe funktioniert und was es kostet, haben wir unter „So funktioniert es“ zusammengefasst.

Auch der soziale Faktor ist wichtig

Auch Bürgermeisterin Anne Loth wird sich das Elektro-Lastenfahrrad ausleihen. Sie begrüßt das Projekt zur Mobilität ausdrücklich und freut sich, dass die Pedelecs jetzt zur Verfügung stehen. Und das ganz besonders, weil sie das Projekt noch als Geschäftsführerin der Öku-Ini auf den Weg gebracht hatte. Das Lastenfahrrad verfügt vorne über zwei Kindersitze, die auch ausgebaut werden können und so Platz für Hund, Gepäck oder den Wocheneinkauf bieten. Das noch fehlende E-Bike soll dagegen über eine normale Transportbox verfügen.

Um das Projekt langfristig betreiben zu können, wünschen sich die Ehrenamtler um Franz-Josef Beul noch weitere Mitstreiter. Denn die Öku-Ini will nicht einfach nur E-Bikes verleihen, sondern viel mehr, wie Beul erläutert.

Gruppenausflüge sollen ermöglicht werden, denn insgesamt wurden ja zehn E-Bikes gefördert. Dazu gibt es das Angebot, die Räder auch wieder abzuholen und je nachdem auch die Personen. So könnte sich eine Gruppe etwa die Räder leihen, damit nach Radevormwald fahren und dort eine Draisinentour machen – Räder und Personen würden dann wieder zurück zum Ausgangspunkt geführt.

Das könnte Sie auch interessieren:

Auch geführte Touren sollen angeboten werden, mit einem Tourguide, der auch zu den Sehenswürdigkeiten, Geschichte und Land und Leuten etwas erzählen kann. Thementouren werden erarbeitet, so etwa zur Technik. Stationen sind die Lambach-Pumpe, das 3-Städtedepot und die Talsperren. Das Material soll auch digital zum Download zur Verfügung stehen, so dass die Routen mit verschiedenen Programmen und Apps angezeigt und abgefahren werden können. Auch um die Fahrräder auszugeben und wieder anzunehmen werden noch freiwillige Helfer gesucht.

So funktioniert es

Die Räder können um 9 Uhr abgeholt und entweder um 12 oder um 17 Uhr wieder abgegeben werden. Nach Absprache können die Räder auch abends um 17 Uhr abgeholt werden. Gebucht werden kann online auf der Homepage www.oeku-bike.de. Dort das gewünschte Modell angeben, den Termin raussuchen und die persönlichen Daten angeben. Bezahlt wird per Vorkasse.

Das E-Bike kostet 25 Euro am Tag, das Lastenrad 30 Euro, bei zwei Tagen Ausleihe reduziert sich der Preis um 5 Euro, das E-Bike kostet dann 45 und das Lastenrad 55 Euro. Mehr als zwei Tage sind nicht möglich.

Ein Pfand in Höhe von 40 Euro für das Pedelec und von 60 Euro für das Lastenrad ist bei der Abholung zu hinterlegen. Nach Bestellung gibt es eine Bestätigungs-E-Mail. Bei der Abholung ist diese und der Personalausweis mitzubringen. Auf Wunsch können Fahrradhelme ausgeliehen werden. Jedes Rad ist mit Satteltasche Luftpumpe und Werkzeug ausgestattet.

Der Verleih sei für alle, die sich für E-Bikes interessierten, auch die ideale Möglichkeit, ein solches Fahrzeug einmal einen ganzen Tag oder auch zwei Tage einmal auszuprobieren, bevor man viel Geld für eine E-Fahrrad ausgebe, betont der Projektleiter. Jeder, der zum ersten Mal ein E-Bike nutze, solle vorsichtig auf einer geraden Strecke beginnen und auf jeden Fall einen Helm tragen. Der Öku-Ini ist aber auch der soziale Aspekt des Projektes wichtig, denn besonders Menschen, die sich kein E-Bike, geschweige denn ein Auto leisten könnten, sollten so die weitere Umgebung entdecken und Ausflüge machen können. Wer etwa eine Oberberg-Card habe oder anderweitig seine Bedürftigkeit nachweisen könne, erhalte 20 Prozent Rabatt auf die Leihgebühr.

Die bereits bestehende Fahrradwerkstatt und der E-Bike Verleih sollen langzeitarbeitslose und benachteiligte Menschen qualifizieren und beschäftigen und damit auch deren Vermittlungschancen auf dem ersten Arbeitsmarkt verbessern, aber auch langfristig weitere sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze schaffen, so Kürten. Auch ein technisch versierter Mitarbeiter, der über die Jobbörse förderfähig ist, werde noch gesucht.

KStA abonnieren