Abo

HandballbundesligaVfL Gummersbach schlägt die Löwen im Hochgeschwindigkeitsduell mit 42:37

Lesezeit 4 Minuten
09.04.2023
Handballbundesliga
Der VfL Gummersbach gewinnt bei den Rhein-Neckar Löwen

Jubeln konnten die Gummersbacher Handballer nach dem Sieg gegen die Rhein-Neckar Löwen.

Der VfL Gummersbach hat am Ostersonntag in der Handballbundesliga die Rhein-Neckar Löwen bezwungen.

Es ist unglaublich, wie die Mannschaft von Spiel zu Spiel wachse, sagte Tibor Ivanisevic. Der Torhüter des VfL Gummersbach war dabei in den letzten zehn Minuten der Sieggarant, als er den Hausherren mehrere freie Bälle nahm. Mit 42:37 (24:18) siegte der VfL Gummersbach vor 11534 Zuschauern in der Mannheimer SAP-Arena gegen die Rhein-Neckar Löwen. Die Hausherren, die die vierte Niederlage in Folge kassierten, lagen dabei nie in Führung.

VfL fand gut ins Spiel

Die Gummersbacher fanden gut ins Spiel, lagen schnell mit 4:1 (3.) vorne. Das gab ihnen die nötige Sicherheit, dazu kam eine hohe Wurfeffektivität, die der VfL-Trainer nach dem Abpfiff besonders hervorhob. Ihn habe die Leistung in der ersten Halbzeit fast sprachlos gemacht. Seine Mannschaft habe zudem geduldig gespielt, wenn es sein musste. Zwar verkürzten die Hausherren auf 4:6 (7.), doch davon ließen sich die VfL-Handballer, erneut souverän angeführt von Julian Köster und Ole Pregler, nicht aus der Ruhe bringen,. Ebensowenig wie durch die Rote Karte für Tilen Kodrin nach einem Foul an Juri Knorr (14.).

Ohl für verletzten Styrmisson

Da Hakon Styrmisson sich am Samstag im Abschlusstraining einen Muskelfaserriss im hinteren Oberschenkel zugezogen hatte, brachte Sigurdsson den jungen Paul Ohl. Der spielt sonst in der U23 des VfL auf der Mitte und machte seine Sache nun auf Linksaußen so gut, dass er vier Tore erzielte und nach dem Abpfiff ein Sonderlob vom Trainer bekam. „Es ist unfassbar, dass wir hier mit 42 Toren gewinnen“, freute sich Ohl und fügte auf Nachfrage hinzu, dass er sehr zufrieden mit seiner Leistung sei. Zwar ging der erste Wurf daneben, dann erwies sich der 20-Jährige über 46 Minuten als treffsicher und aufmerksam in der Abwehr. Beim 22:15 (28.) lagen die Gummersbacher erstmals mit sieben Toren vorne und gingen mit 24:18 in die Pause. So viele Tore hatte der VfL bisher noch nicht in einer Halbzeit erzielt.

4:0-Lauf der Löwen

Nach dem Wiederanpfiff zeigten die Gastgeber, die von Trainer Sebastian Hinze lautstark in der Pause geforderte Intensität in der Abwehr und holten mit einem 4:0-Lauf auf 22:24 (34.) auf. Sigurdsson nahm eine Auszeit, beruhigte sein Team. „Ich habe ihnen auch gesagt, dass es keine Schande ist, sich einen Freiwurf zu nehmen“, sagte der VfL-Trainer anschließend. Sich die Sicherheit im Spiel zu holen, sei der Schlüssel zum Erfolg gewesen. Die Gummersbacher legten erneut bis zum 27:22 (37.) vor. Doch verkürzten die Gastgeber auf 26:28 (44.). Ein 3:0-Lauf zum 31:26 (45.) ließ die Gummersbacher wieder durchatmen. Die Löwen nahmen nun Köster und Pregler in die kurze Deckung, doch auch diese Maßnahme brachte die Gäste an diesem Tag nicht auf dem Tritt. Selbst aus den Zeitstrafen gingen sie mit fünf Toren in Unterzahl als Sieger hervor. Den Treffer zum 40:35 (58.) erzielte Lukas Blohme, der hoffte, dafür mit einem Kranz Bier für die Mannschaft davonzukommen. Ellidi Vidarsson, mit Blohme und Köster einer von drei Spielern mit je acht Toren, erhöhte auf 42:37, ehe sich die Gummersbacher im Kreis versammelten und den Auswärtssieg feierten. Dazu gab es einen Dank an die mitgereisten Fans, die phasenweise deutlicher zu hören waren als die über 10 000-Heimanhänger.

Am Dienstag ein freier Tag

„Es ist schwierig in Worte zu fassen, war hier passiert ist“, sagte Ole Pregler. Der VfL sei gut ins Spiel gestartet und habe bis auf wenige Auszeiten die Partie bestimmt. „Dafür, dass wir so jung sind, machen wir das doch ganz gut“, fügte der 20-jährige Spielmacher mit einem Augenzwinkern hinzu. Für den Sieg gab es von Gudjon Valur Sigurdsson noch den Dienstag frei, ehe es am Mittwoch weitergeht mit der Vorbereitung auf das nächste Heimspiel am Sonntag, 23. April, 16.05 Uhr, gegen die HSG Wetzlar.


Tore: 

Tore Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer (6/2), Kirkelokke (3), Knorr (4), Lagergren, (2) Groetzki (8), Schefvert (4), Horzen (3), Gislason (1), Nilsson (1), Kohlbacher (5).

Tore VfL Gummersbach: Ohl (4), Vidarsson (8), Kodrin (2), Köster (8), Blohme (8), Schroven (2), Schluroff (1), Pregler (5), Kiesler (1), Jansen (3), Zemann.

KStA abonnieren