KV mit Auftakt zufriedenEltern fragten bei Video-Sprechstunden in Oberberg 145-mal um Hilfe

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Ein Arzt, hier im Februar 2021 in Hamburg, ist per Videosprechstunde auf einem Tablet zu sehen. Die erste Video-Sprechstunde von Kinderärztinnen und Kinderärzten im Oberbergischen Kreis war laut Kassenärztlicher Vereinigung ein Erfolg.

Die erste Video-Sprechstunde von Kinderärztinnen und Kinderärzten im Oberbergischen Kreis war laut Kassenärztlicher Vereinigung ein Erfolg.

Zur Verfügung gestellte Videosprechstunden mit Kinderärztinnen oder -Ärzten stuft die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO) als erfolgreich ein. Ob Kliniken dadurch entlastet werden, wird sich zeigen.

145-mal haben Eltern von kranken Kindern und Jugendlichen aus zwölf Kommunen des Oberbergischen Kreises in der Zeit von Samstag (Heiligabend) an bis einschließlich des zweiten Weihnachtsfeiertags die kurzfristig geschaffene Möglichkeit genutzt, eine Kinderärztin oder einen Kinderarzt für eine Video-Konsultation zu erreichen.

Medizinerinnen und Mediziner aus dem Kreis hätten sich bislang allerdings nicht beteiligt. Das berichtet die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO) auf Anfrage dieser Zeitung. Allein aus Gummersbach seien an jenen drei Tagen keine Anrufe verzeichnet worden.

Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO): Videosprechstunden waren Erfolg

Die Premiere bezeichnet die KVNO als gelungen, sie spricht von einem Erfolg der ersten Videosprechstunden. Diese waren eingerichtet worden, weil Arztpraxen aufgrund der Infektionswelle unter Kindern und Jugendlichen zurzeit stark überlastet sind. Insgesamt, so die KVNO, seien 1092 Videogespräche geführt worden über Computer, Notebook, Tablet oder Smartphone.

27 niedergelassene Ärztinnen und Ärzte standen dabei den besorgten Eltern zur Seite. „Nur rund 30 Prozent der Anrufer mussten im Anschluss mit ihren Kindern an eine Notdienstpraxis verwiesen werden, um dort etwa weiterbehandelt oder mit Medikamenten versorgt zu werden“, teilt die KVNO mit.

Von der Redaktion zuvor befragte Ärzte aus Oberberg hatten dieses Angebot verschieden bewertet. Als gut bezeichnete es Dr. Roland Adelmann, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Kreiskrankenhaus in Gummersbach. Allerdings sei abzuwarten, ob diese Sprechstunden tatsächlich von Eltern genutzt würden. 

Und ob das die niedergelassene Kinderärzte und Kinderkliniken entlaste, werde sich zeigen. Der Statistik der KVNO zufolge gingen die meisten Hilfegesuche aus dem Kreisgebiet am ersten Feiertag ein, gezählt wurden 59 Videogespräche.

An Heiligabend waren es 56, am zweiten Feiertag weitere 30. Abgeschaltet ist dieser Notfallservice übrigens nicht: Bis Dienstag, 31. Januar 2023, können die Sprechstunden in Anspruch genommen werden, jeweils mittwochs von 16 bis 22 Uhr sowie samstags und sonntags jeweils von 10 bis 22 Uhr, unter 0211-59707284. Wie das geht, steht im Internet.

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