Viele KlimaideenMarienheider konnten in Fragebogen Anreize für Maßnahmen geben

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„Windenergie ist nicht der Weisheit letzter Schluss“ sagt Herbrand.

„Windenergie ist nicht der Weisheit letzter Schluss“ sagt Herbrand.

Marienheide – Zwei Monate lang konnten sich die Marienheiderinnen und Marienheider online zu einem umfangreichen Fragenkatalog der Gemeinde zum Thema Klimaschutz äußern, Angaben zum eigenen Konsumverhalten machen und Wünsche zu Klimaprojekten in der Gemeinde angeben. Klimamanager Sebastian Golinski hat die Ergebnisse ausgewertet und nun im Klimaausschuss den Vertretern der politischen Fraktionen vorgestellt.

467 Anmerkungen auf der geografischen Ideenkarte

213 Personen haben laut Golinski an der gesamten Umfrage teilgenommen. 467 Anmerkungen wurden am Ende auf einer geografischen Ideenkarte hinterlassen.

„Ist das viel oder wenig?“ Der ein oder andere Fraktionsvertreter stellte sich die Frage, wie repräsentativ die vorgetragenen Ergebnisse tatsächlich sind und ob diese überhaupt auf die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde übertragbar sind. „Ich finde es erbärmlich, dass sich von 14 000 Marienheidern nur so wenige beteiligt haben. Das ist mir zu dünn, um davon Maßnahmen ableiten zu können“, meinte beispielsweise Dr. Karl-Heinz Hanke (SPD). Nicht alle malten jedoch so schwarz.

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Auch bei geringer Teilnahme Tendenzen erkennbar

„Im Vergleich zu anderen Umfragen ist die Beteiligung gar nicht so schlecht. Viele machen erst konkrete Anmerkungen, wenn es sie persönlich interessiert oder betrifft“, merkte Christoph Dreiner an, dessen Meinung auch Sebastian Golinski teilte.

Auch anhand der Ideen der wenigen Teilnehmenden könne man Tendenzen erkennen, so der Klimaschutzmanager. Vielleicht müsse man die Bürgerinnen und Bürger auch erst an solche durchaus auch umfangreichen Umfragen gewöhnen“, gab Bürgermeister Stefan Meisenberg zu bedenken.

Ergebnisse werden nun kritisch reflektiert

Die Ergebnisse und möglicherweise folgende Maßnahmen sollen nun erneut kritisch reflektiert werden. Der Einblick, den der Klimaschutzmanager in der Sitzung gab, zeigte aber zumindest die Interessen der Marienheiderinnen und Marienheide auf. Vorne lagen die Themenfelder Mobilität, Energieversorgung und Stadtentwicklung.

Immerhin zwei Drittel der Teilnehmenden nutzen regelmäßig das Auto, der Bus wird dagegen nur von der Hälfte in Anspruch genommen und noch weniger fahren regelmäßig mit dem Fahrrad. Viele seien mit den Fahrradwegen, der Beschilderung der Straßen und dem Busverkehr demnach nicht zufrieden sind, sagt Golinski über die Ergebnisse. Für die Teilnehmenden der Umfrage ist laut Golinski der Ausbau der vorhandenen Verkehrswege sowie die Verbesserung der Bus-und Bahnfrequenzen für eine klimafreundliche Mobilität in Marienheide entscheidend.

Großes Interesse an Photovoltaikanlagen

Ebenfalls großes Interesse sei bei Photovoltaikanlagen erkennbar. Dies zeigeten neben den Umfrageergebnissen auch die zahlreichen Anfragen nach einer Förderung durch die Gemeinde. Und immerhin die Hälfte der Kommentare auf der Ideenkarte des Fragebogens beziehen sich auf das Thema Windkraft in Marienheide. Neben solchen großen Ideen gab es aber auch kleinere Anregungen wie öffentliche Toilettenanlagen an den Talsperren, mehr Parkflächen sowie mehr Tempolimits und Blitzer auf den Straßen.

Nach bereits drei abgeschlossenen Workshops zu Klimathemen sollen nun in zwei weiteren Treffen zu den Themen „Klimaanpassung und Stadtentwicklung“ sowie „Konsum und Klimabildung“ weitere Ideen gesammelt und die vorhandenen Vorschläge weiter ausgearbeitet werden. In Abstimmung mit dem Ausschuss für Klima und Umwelt wird dann darüber entschieden, welche Maßnahmen tatsächlich in das Klimaschutzkonzept aufgenommen werden.

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Zumindest in Bezug auf einen Vorschlag dürfte es größeren Beratungsbedarf in den Reihen der Gemeindepolitik geben: Einer der Teilnehmenden der Umfrage hatte sich eine Ski- und Eishalle in Marienheide gewünscht.

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