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JahresdienstbesprechungBei der Feuerwehr Waldbröl wird dringend Verstärkung gebraucht

Lesezeit 3 Minuten
Gruppenfoto von Feuerwehrleuten und einer Bürgermeisterin.

Zahlreiche Kameraden und Kameradinnen der Feuerwehr wurden in Waldbröl ausgezeichnet oder befördert.

Hinsichtlich der Einsätze sei 2024 mit einer Zahl von 195 wieder ein normales Jahr für die Feuerwehr Waldbröl gewesen.

„Das Jahr 2024 war für die Feuerwehr Waldbröl wieder einmal ein herausforderndes Jahr“, sagte Daniel Wendeler, Leiter der Waldbröler Feuerwehr, am Sonntag auf der Jahresdienstbesprechung in der Aula des Hollenberg-Gymnasiums. Auch während internationaler Krisen habe der Schutz der Bevölkerung und der Infrastruktur bei der Feuerwehr Waldbröl im Mittelpunkt gestanden, was in vielen Bereichen Flexibilität und Anpassungsfähigkeit erforderte.

Zudem sei 2024 auch ein Jahr der personellen Veränderungen auf der Führungsebene gewesen. Neben mehreren Wechseln in den Einheiten hat Sebastian Pack die Funktion des stellvertretenden Leiters der Feuerwehr zugunsten der Führung des Löschzugs Thierseifen abgegeben. An seine Stelle trat kommissarisch Florian Knabe vom Löschzug Waldbröl. Hinsichtlich der Einsätze sei 2024 mit einer Zahl von 195 wieder ein normales Jahr gewesen, nach einem permanenten Anstieg in den letzten Jahren bis auf 245 in 2023. Neben 41 Brandeinsätzen habe es 111 mit Technischer Hilfeleistung und 43 Fehlalarme gegeben.

Aktueller Brandschutzbedarfsplan bereits zu 70 Prozent umgesetzt

Wendeler freute sich, dass der aktuelle Brandschutzbedarfsplan zu 70 Prozent bereits umgesetzt oder in Planung sei. Eine besondere Würdigung der Leistung der Einsatzkräfte sei die am 1. Januar eingeführte Aufwandsentschädigung: „Das ist etwas vollkommen Neues in der Geschichte der Feuerwehr Waldbröl.“ Insgesamt sollen bis 2027 rund 17 Millionen Euro in die Feuerwehr investiert werden, elf davon in neue Gerätehäuser. Diese seien nicht nur ein anerkennendes Symbol, sondern eine wichtige Säule für die Gefahrenabwehr.

Positiv sei auch die Anschaffung weiterer Fahrzeuge, problematisch jedoch die weiterhin dünne Personaldecke: „Mit 121 aktiven Einsatzkräften sind wir weit von den angestrebten 209 entfernt.“ Zum Jahresende seien es noch 125 gewesen. Trotz guter Jugend- und Öffentlichkeitsarbeit habe es keine Steigerung gegeben. Insbesondere mit Hinblick auf ein mögliches, allgemeines Pflichtjahr sei er aber zuversichtlich, dass eine Trendwende gelingen könne. Gut entwickelt habe sich die Jugendfeuerwehr. Nach einem Rückgang in der Corona-Zeit zähle diese nun wieder 55 Mitglieder.

Zahlreichen Lehrgängen auf städtischer, Kreis- und Landesebene

Ausbildungschef Benedikt Sommer freute sich, dass er nun mit Philipp Kramer und Jörg Wischnewske zwei Kameraden hat, die ihn bei dieser Aufgabe unterstützen. Er berichtete von zahlreichen Lehrgängen auf städtischer, Kreis- und Landesebene. Er regte an, Ausbildungsplätze auf Kreisebene zukünftig bedarfsgerecht zu vergeben. Stadtjugendfeuerwehrwartin Ricarda Wehling gab einen Überblick über die Aktivitäten der Nachwuchskräfte. Ein Highlight sei das Waffelbacken im Mai gewesen, woraufhin sie 1100 Euro an das Kinderhospiz in Olpe spenden konnten.

„Eure Leistung ist alles andere als selbstverständlich – Ihr seid mit Herz und Mut bei der Sache“, lobte Bürgermeisterin Larissa Weber. Wertschätzung dürfe allerdings nicht nur aus Worten bestehen. Daher gebe es die vielen Investitionen in die Feuerwehr und nicht zuletzt die neue Aufwandsentschädigung. Sie danke Fachbereichsleiter Eckhard Becker, der in diesem Herbst in den Ruhestand geht, für sein unermüdliches Engagement für die Feuerwehr.

„Ihr macht Tag für Tag einen super Job“, würdigte Kreisbrandmeister Julian Seeger den Einsatz der Kameraden. Dabei habe sich das Aufgabenspektrum sehr erweitert: „Durch den Klimawandel sind Waldbrände und Starkregen keine Ausnahmeerscheinungen mehr.“ Er ermutigte Daniel Wendeler hinsichtlich seiner Hoffnungen auf Personalzuwachs: „Wo es eine Wehrpflicht gibt, gibt es auch einen Ersatzdienst.“


Ehrungen

Das Feuerwehrehrenzeichen des Landes NRW für langjährigen, aktiven Dienst erhielten: Karl-Ernst Höffgen (50 Jahre, Gold mit Goldkranz); Thomas Kloppenburg (35 Jahre, Gold); Daniel Plötz, Andre Simon (25 Jahre, Silber).

Für langjährige Mitgliedschaft wurden mit der Ehrennadel des Verbandes Deutscher Feuerwehren ausgezeichnet: Karl-Ernst Höffgen (50 Jahre); Jürgen Hein, Carsten Mortsiefer, Axel Schlechtriem (40 Jahre).