Kaiserwetter beim Kaiserstraßenfest200 Meter lange Tafel statt Großbaustelle in Waldbröl

Lesezeit 3 Minuten
Zahlreiche Menschen säumen eine Straße in einem Stadtzentrum. In der Mitte steht eine lange weiße Tafel, an der ebenfalls viele Menschen sitzen.

Auch die Ehrengäste und Bürgermeisterin Larissa Weber nahmen an der 200 Meter langen Tafel Platz.

Die neue Waldbröler Kaiserstraße wurde am Tag der Städtebauförderung im Rahmen eines Straßenfestes feierlich eingeweiht.

Kaiserwetter und Kaiserstraße bildeten am Samstag in Waldbröl eine gute Harmonie, zumindest zu Beginn der Veranstaltung zur Einweihung am Tag der Städtebauförderung. Musikalisch eröffnet wurde das Fest vom Kammerorchester des Waldbröler Kulturtreffs. Nach mehr als zwei Jahren ist die Großbaustelle verschwunden und die Innenstadtstraße fertig – ein guter Grund zum Feiern.

Die Anlieger hatten Stände aufgebaut, boten Waren, Gewinnspiele und Speisen – etwa Spanferkel, syrische Spezialitäten, Waffeln und passenderweise Kaiserschmarrn – an.

Auch NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer war zu Gast in Waldbröl

Eine 200 Meter lange Tafel zog sich über die abgesperrte Straße und bot mehr als ausreichend Sitzgelegenheit – für die hartgesottenen Gäste auch während der Regengüsse. Die Kinder hatten derweil großen Spaß beim Rennen auf Rutschautos oder auch im Rockmobil, in dem sie verschiedene Instrumente ausprobieren konnten.

Waldbröls Bürgermeisterin Larissa Weber begrüßte die zahlreichen Besucher und Ehrengäste, darunter NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer, Kreisdirektor Klaus Grootens, Landtagsabgeordneter Marc Zimmermann, Dr. Reimar Molitor als Geschäftsführer der Regionale 2025, der ehemalige Landrat Hagen Jobi, der ehemalige Waldbröler Bürgermeister Peter Koester und der frühere Bundestagsabgeordnete Klaus-Peter Flosbach.

Weber sprach von einem „einzigartigen Tag in der Geschichte Waldbröls“ und dankte all jenen, die an der Planung, Genehmigung, Finanzierung und Ausführung der Arbeiten   an der Bundesstraße beteiligt waren, betonte die gute Zusammenarbeit und stellte heraus, das die Fertigstellung der Baustelle erst für 2025 angesetzt war. „Ich möchte, dass unsere Kinder immer gerne hierhin zurückkehren“, schloss sie.

Krischer betonte, mit dem Projekt Kaiserstraße sei in Waldbröl Lebensraum an die Menschen zurückgegeben worden. Nach den Ansprachen trugen sich die Redner ins Goldene Buch der Stadt ein und es wurde eine schön gestaltete Torte mit Darstellung der Straße, Kaiserkrone und Stadtwappen von der Bürgermeisterin angeschnitten.

Auch die Genossenschaft des künftigen Café und Bistro „Hauderei“ hatte einen Stand aufgebaut, bot Weine im Ausschank an und informierte über das Projekt.

Der Vorsitzende Bernd-Uwe Mach betonte im Gespräch, dass ein Genossenschaftsanteil mit 50 Euro bewusst niedrig gehalten sei, damit sich möglichst viele Waldbröler daran beteiligen können. Musik kam vom Musikkreis Holpe, dem Canto Chor des Hollenberg-Gymnasiums und verschiedenen Bands.


Die Geschichte der Kaiserstraße in Waldbröl

Am 7. April 2013 hatte der Waldbröler Stadtrat den Umbau der Verkehrsschlagader beschlossen, 2015 kam dann die Genehmigung aus Berlin. Eine Besonderheit ist, dass dieses Teilstück der B 256 die bisher einzige Bundesstraße in Nordrhein-Westfalen ist, deren Ausführung als Einbahnstraße genehmigt wurde.

Finanziert wurde die Maßnahme aus Mitteln, des Bundes, des Landes und auch der Stadt Waldbröl. Benannt ist sie nach Kaiser Wilhelm II., nachdem dieser im Oktober 1913 die Region und auch die Marktstadt besucht hatte. Als Schattenspender und zur Verschönerung wurden 41 ungarische Linden zu beiden Seiten gepflanzt, außerdem viele Blumenkübel aufgehängt. Für Fahrradfahrer gibt es markierte Wege in beide Richtungen. 

KStA abonnieren