Angeklagter aus Reichshof bestreitet den ihm vorgeworfenen Angriff auf Polizisten.
AmtsgerichtReichshofer soll Polizisten mit Biergläsern attackiert haben

Am Amtsgericht Waldbröl muss sich der 35-Jährige aus Reichshof verantworten.
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Am Donnerstag wurde am Amtsgericht Waldbröl die Verhandlung gegen einen 35-Jährigen aus der Gemeinde Reichshof fortgesetzt. Ihm wird vorgeworfen, bei einer Geburtstagsparty im April dieses Jahres Polizisten tätlich angegriffen zu haben (wir berichteten). Laut Anklage der Staatsanwaltschaft soll er in einem Waldbröler Dorf mehrere Biergläser auf Beamte geworfen und mit geballten Fäusten auf sie zugelaufen sein. Selbst nach dem Einsatz von Pfefferspray habe er sie weiter beleidigt. Sein damaliger Alkoholpegel soll bei 1,5 Promille gelegen haben.
Eskalierte Party: Richterin will weitere Zeugen hören
Am jüngsten Verhandlungstag verlas die Richterin den Auszug aus dem Bundeszentralregister: „Keine Eintragungen.“ Es blieb unklar, warum sich der nicht vorbestrafte Mann im April gleich mehreren Polizisten entgegengestellt hatte. Diese waren bereits am Nachmittag auf der Feier gewesen, nachdem sich Anwohner wegen Ruhestörung beschwert hatten.
Ein an dem ersten Einsatz beteiligter Beamter bestätigte, dass es dort unfassbar viel Publikum gegeben habe und die lautstarke Musik bereits am Ortseingang zu hören gewesen sei. Beim Kontakt mit dem Angeklagten habe sich dieser sehr aggressiv gezeigt. Dem widersprach der Beschuldigte: „Wir haben lediglich diskutiert, ich war überhaupt nicht aggressiv.“
Eskaliert ist die Situation am Abend nach weiteren Beschwerden der Nachbarn. Vorsichtshalber waren da die Beamten mit Verstärkung angerückt, zuletzt waren zehn Polizisten vor Ort. Einer von ihnen sagte im Gerichtssaal, dass der Angeklagte ein volles Glas Bier in seine Richtung geworfen, allerdings nicht getroffen habe. Als dieser mit geballten Fäusten auf ihn zugekommen sei, habe er ihn mit Pfefferspray gestoppt. Daraufhin habe sich der Mann in eine Garage zurückgezogen und Beleidigungen ausgestoßen.
Der Reichshofer gab zu, dass er die Beamten beleidigt, niemals aber etwas auf sie geworfen habe. Die Richterin stellte fest, dass in diesem Stadium der Verhandlung noch kein Urteil gefällt werden könne. Sie wird Ende des Monats mit weiteren Zeugen fortgeführt.

