70 Wohnungen geplantWaldbröler Pflegedienst Phileo möchte sich deutlich vergrößern

Lesezeit 3 Minuten
Mehrere VW-Caddys eines Pflegedienstes stehen auf einem Hof nebeneinander.

An der Turnerstraße hat der Waldbröler Pflegedienst „Phileo“ seit 2017 seinen Stammsitz.

Der Pflegedienst Phileo in Waldbröl ist in der jüngsten Vergangenheit stark gewachsen. Nun plant er einen Wohn- und Pflegekomplex.

„Wir konzentrieren uns auf Waldbröl und Morsbach, die übrige Arbeit in der Nachbarschaft haben wir stark eingeschränkt“, erklärte Viktor Koop dem Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung des Waldbröler Stadtrates. Koop ist Geschäftsführer des Pflegedienstes Phileo – und der sei in der jüngsten Vergangenheit stark gewachsen.

Nun plant der Waldbröler Unternehmer einen Wohn- und Pflegekomplex. Entstehen soll dieser am Rand der Innenstadt auf einem gut 15.000 Quadratmeter großen Grundstück im Winkel von Turnerstraße und Theodor-Storm-Straße. Der Politik gefiel, was sie da hörte: Einstimmig sprach sich der Ausschuss dafür aus, dass dieses Projekt Wirklichkeit werden soll.

Bedarf nach Wohnungen für Pflegebedürftige bestätigt

„Der Bedarf ist vorhanden, das hat uns der Oberbergische Kreis bestätigt“, erklärte Koop, der seinen Pflegeservice im Oktober 2017 an der Turnerstraße gegründet hat. Danach übernahm Phileo auch die Gebäude an der Theodor-Storm-Straße, die zuvor die Sozialverwaltung der Stadt Waldbröl beherbergt hatten.

Heute zählt das Unternehmen 60 Mitarbeitende und 25 Fahrzeuge. „Und wir betreuen rund 300 Pflegebedürftige“, schildert der Gründer. „Darunter sind auch einige Menschen ab 20, die Pflege benötigen, aber weiterhin selbstständig zu Hause leben wollen.“ In der Regel könne man ab einem Alter von 65 Jahren die Dienste von Phileo in Anspruch nehmen. Koop: „Wir wollen jedoch weitestgehend ambulant bleiben.“

Das neue Zentrum soll aus vier Gebäuden mit zwei Geschossen und einem Staffelgeschoss sowie einer Tiefgarage bestehen, in die dann aber auch vier betreute Wohngemeinschaften mit jeweils zwölf Plätzen einziehen. Zudem soll es 64 Wohnungen geben. Die Tagespflege möchte Viktor Koop von derzeit 18 um weitere 20 Plätze aufstocken. Praxen für Physio- und Reflextherapie sind in den Entwürfen ebenso vorgesehen wie eine Cafeteria mit eigener Küche. „Wir wollen künftig selbst kochen und unseren Seniorinnen und Senioren eigenes Essen anbieten“, erklärte der Investor, der mit diesem Vorhaben aber nicht allein ist.

Bereits Ende März hatte der Frankfurter Unternehmer Thomas Baumann der Politik ein ganz ähnliches Projekt vorgestellt, das in Eichen und dort an der Thüringer Straße umgesetzt werden soll. Dort will Baumann mit seiner Gesellschaft „Secon Bau und Boden“ einen Pflegecampus errichten, dafür vorgesehen ist ein etwa 20.000 Quadratmeter großes Grundstück.

„Wir ergänzen einander und sind natürlich im Gespräch“, sagte Viktor Koop. Konkurrenz mache man sich allein auf dem Gebiet der Tagespflege. „Aber der Bedarf ist in Waldbröl groß genug für uns beide.“ Das Bauland für sein Vorhaben werde er in Kürze kaufen, der Architekt arbeite bereits. „Wir hoffen, dass wir im kommenden Frühjahr mit dem Bau beginnen können.“


Waldbröl: Planung eines „Homburger Quartiers“ 

Nach mehrmaliger Überarbeitung und einigen Korrekturen hat der Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung des Waldbröler Stadtrates jetzt dem Kölner Architekten und Investor Sergej Usik grünes Licht gegeben, die Planung seines „Homburger Quartiers“ weiter umzusetzen.

An der Homburger Straße will Usik auf einer Fläche von insgesamt rund 10.600 Quadratmetern acht Mehrfamilienhäusern mit 70 Wohnungen bauen. „Die meisten sind Zwei- und Dreiraumwohnungen mit Größen zwischen 55 und 60 Quadratmetern.“ Der Investor bezifferte die Höhe der geplanten Häuser auf zwei Vollgeschoss und ein Staffelgeschoss. 90 Bewohnerautos sollen in einer Tiefgarage Platz finden, während es überirdisch 20 Stellbuchten für Besucherfahrzeuge geben soll. „Eingeplant sind zudem drei Spielplätze für Kinder“, sagte Usik.

Bei einer Gegenstimme aus den Reihen der Grünen erhielt er Zustimmung für die bisherige Planung.

KStA abonnieren