25-jähriges BestehenWaldbröler Förderkreis kämpft für Rettung der Wiehltalbahn

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Eine Attraktion für Bahnfreunde war die erste Fahrt der Wiehltalbahn über die Denklinger Brücke.

Eine Attraktion für Bahnfreunde war die erste Fahrt der Wiehltalbahn über die Denklinger Brücke.

  • Seit mehr als 25 Jahren gibt es den Förderkreis zu Rettung der Wiehltalbahn.
  • Besonders wichtig für die ländliche Region ist die Mobilität, die die Bahn ins Oberbergische bringt.
  • Lesen Sie hier, wie der Förderkreis arbeitet.

Waldbröl – „Wir sind noch nicht am Ende, es gibt noch viel zu tun“ – mit diesen Worten begrüßte Gerhard Mansel, Vorsitzender des Förderkreises zur Rettung der Wiehltalbahn, die Gäste im Waldbröler Rathaus. Dorthin hatte der Förderkreis eingeladen, um sein 25-jähriges Bestehen mit einem Info-Abend zu begehen. Unter den Gästen war auch der CDU-Fraktionschef im Düsseldorfer Landtag, Bodo Löttgen, und natürlich auch der Hausherr: „Chapeau für diese grandiose Leistung des Ehrenamtes“ gratulierte und lobte Bürgermeister Peter Koester in seinem Grußwort den Freundeskreis der Wiehltalbahn. Er hoffe, dass die Wiehltalbahn bald wieder fahre.

Gerhard Mansel (3.vl.) begrüßt zahlreiche Gäste in Waldbröl.

Gerhard Mansel (3.vl.) begrüßt zahlreiche Gäste in Waldbröl.

„Die gleiche Motivation, die Greta Thunberg und ihre Bewegung Fridays for Future mit ihren Aktionen heute verfolgen, haben uns vor 25 Jahren dazu veranlasst, den Förderkreis zur Rettung der Wiehltalbahn zu gründen“, sagte Bernd Kronenberg, Gründungsvater, langjähriger Vorsitzender und heutiger Ehrenvorsitzender des Förderkreises. Die Ziele von heute seien die von vor mehr als 25 Jahren. Als junger Stadtverordneter habe er Anfang der 1990er Jahre erfahren, dass die Wiehltalstrecke aufgegeben werden sollte. Das wollte man nicht zulassen. Zahlreiche Mitstreiter waren schnell gefunden.

Mobilität ist wichtiger Faktor für ländliche Region

Nach der Gründung des Vereins 1994 wurde die Strecke von der DB gepachtet. Ziel des Vereins war und ist die Wiedereinrichtung des öffentlichen Schienen-Personen-Nahverkehrs (SPNV) auf der Wiehltalbahn-Strecke ebenso wie die Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße zurück auf die Schiene, um die Umwelt zu entlasten. Die Mobilität sei ein wichtiger Faktor für die ländliche Region, und zu Waldbröl gehöre ein reaktivierter Bahnanschluss. „Wir würden uns freuen, wenn dieses Projekt in die Regionale 2025 aufgenommen werden könnte, als Leuchtturmprojekt für den Oberbergischen Süden“, schlägt Gründungsmitglied Kronenberg als Ziel des Vereins vor.

Die Denklinger Brücke wurde aufwendig saniert, um den Weg Richtung Waldbröl freizumachen.

Die Denklinger Brücke wurde aufwendig saniert, um den Weg Richtung Waldbröl freizumachen.

„Förderkreis-Vorsitzender Mansel gab einen Einblick in die Tätigkeiten des Vereins und über die harte Arbeit der Aktiven vor Ort, denen er großes Lob zollte. Momentan freue man sich über eine Förderzusage des Landes Nordrhein-Westfalen zur Durchführung einer Hauptuntersuchung am Arbeitsfahrzeug des Vereins.

Wiehltalbahn soll wieder im SPNV verkehren

Der Lkw auf Schienen mit Ladefläche und Arbeitskran steht seit 20 Jahren in Diensten der Wiehltalbahn für Arbeiten an der unter Denkmalschutz stehenden Wiehltalbahnstrecke. 74 000 Euro kostet der spezielle Bahn-TÜV, knapp 52 000 Euro davon trägt das Land. Mit dem restaurierten Fahrzeug sollen ab dem kommenden Jahr die Arbeiten zur Unterhaltung der Strecke effektiver durchgeführt werden. So soll die Befahrbarkeit der Strecke nach Waldbröl wiederhergestellt werden, die wegen der Sanierung der Denklinger Brücke jahrelang nicht gegeben war.

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Einen höchst interessanten und informativen Vortrag hielt als Gastredner Dr. Martin Henke vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen über die Möglichkeiten der „Reaktivierung von Eisenbahnstrecken – auf der politischen Agenda“. Der bundesweit vernetzte Verkehrsexperte versprach, dass auch er sich dafür einsetzen werde, dass die Wiehltalbahn in absehbarer Zeit wieder planmäßig im SPNV verkehrt.

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