WeihnachtsklassikerEin Nussknacker zum Dahinschmelzen in Engelskirchen

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Verzauberten die Zuschauer: Die Tänzerinnen und Tänzer beim Nussknacker.

Verzauberten die Zuschauer: Die Tänzerinnen und Tänzer beim Nussknacker.

Engelskirchen – Dieses Märchen ist ein Klassiker, der bereits seit 130 Jahren die Menschen verzaubert: Der Nussknacker. Ob „Der Tanz der Zuckerfee“ oder „Der Marsch der Zinnsoldaten“, die Stücke der Ballettadaption aus Tschaikowskys und E.T.A. Hoffmanns Feder sind weltberühmt. Ein gewaltiges Projekt also für die im Jahr 2016 eröffnete Tanzschule Annette Farber in Engelskirchen. 105 Tänzerinnen und Tänzer im Alter von drei bis 60 Jahren waren am Sonntag in der Sporthalle der örtlichen Grundschule auf der Bühne zu sehen.

Begleitet von der wohligen Erzählerstimme Klaus Kuligas rieselten die Kleinsten als zarte Schneeflöckchen vom Himmel, ein Tannenbaum wuchs ins Unendliche und Geschenke wurden verteilt. Inmitten dieser weihnachtlichen Szenerie tanzten wundersame Figuren einen schwebenden Elfenreigen um die kleine Clara (Johanna Giebel und Lea Gieser), die mit ihrem zum weißen Prinzen verwandelten hölzernen Nussknacker (Alexander Bursche) eine nächtliche Traumreise erlebte.

Tadellose Solistinnen und Solisten

Während Paula und Kira Hoffmann zu den Klängen der Celeste, einem originären Musikinstrument dieser Ballettoper, tadellos die Zuckerfee tanzten, sorgte Jeremias Hoffmann als Mäusekönig mit bemerkenswerter Präzision für Turbulenzen rund um die kleinen Tänzer in ihren Mäusekostümen.

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Überaus aufwendig und bis in die stimmungsvollen Details durchgearbeitet, vermittelte das Nussknacker-Weihnachtsballett jenes Stück Zauber und Glück, das sich an diesem Volkstrauertag als Plädoyer für Menschlichkeit und Offenheit darstellte. Diese Traumgeschichte, für die Ballettschule ein Kraftakt, wurde mit Leichtigkeit und Anmut aus der fließenden Bewegung erzählt. Besonders schön auch das große Pas de deux mit René Töpfer als Herr Drosselmeyer und Stefanie von Scherenberg als russischer Puppe.

Erwartete man bei einer solch breiten Gruppe Wackler, krumme Füße und Unsicherheiten, wussten die Tänzer mit einem sehr homogenem Gesamtbild zu überzeugen. Die Ballettschüler wurden außerdem unterstützt von einer Gruppe Tänzer und Tänzerinnen der Ballettschule Tanja Pohl aus Refrath,

Liebenswerte und schlüssige Produktion

Anmutiges Tanzen, Träumen, Schweben – Annette Farber ist seit nunmehr 30 Jahren Ballettlehrerin und macht ihre Erfahrung erlebbar, wenn sich zu Ästhetik und tänzerischem Können Sinnlichkeit, Spielwitz, Ausdruck und Ausstrahlung gesellen.

Eine echte Wonne, dieses „Nussknacker“-Ballett, das die Ballettschule Farber in der Grundschule Engelskirchen gleich zweimal auf die Bühne brachte. Die ebenso liebenswerte wie schlüssig gestaltete Produktion, schwelgte in einem Meer von prächtigen Farben und 250 überwiegend selbst gestalteten Kostümen. Immer wieder aufbrandender Applaus hunderter Zuschauer unterstrich: Es hätte verdient, noch öfter gezeigt zu werden.

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