„Bunt statt blau“Kampagne klärt in Oberberg mit erhobenem Zeigefinger gegen Komasaufen auf

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Bei der Entstehung der Bilder schauen Wolfgang Brelöhr und Michaela Engelmeier den Schülerinnen Anna und Carla über die Schulter.

Bei der Entstehung der Bilder schauen Wolfgang Brelöhr und Michaela Engelmeier den Schülerinnen Anna und Carla über die Schulter.

Organisiert wird der Plakatwettbewerb gegen Komasaufen von der DAK-Gesundheit. Dieses Jahr beteiligen sich Wiehler Schüler an der Aktion.

In der Mitte des Bildes von Anna und Carla steht ein großes blaues Glas. Drumherum sind bunte Farbstreifen erkennbar. Das Bild der beiden Schülerinnen aus der neunten Klasse des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums in Wiehl ist zwar noch nicht fertig, das Endprodukt haben die beiden Schülerinnen aber schon im Kopf.

In das blaue Wasser im Glas, das Alkohol darstellen soll, wollen sie noch Figuren zeichnen, die Gefahr laufen, im Alkohol zu ertrinken. Mit Seilen, die ins Glas ragen, versuchen weitere Menschen, die in den bunten Farben stehen, die Ertrinkenden zu retten, stellen Anna und Carla ihre Idee vor.

Kampagne „Bunt statt blau“: Verantwortungsvoller Umgang mit Alkohol

Ihr Bild ist Teil der Kampagne „Bunt statt blau“ gegen Komasaufen, die auch in diesem Jahr wieder im Oberbergischen stattfindet. Organisiert wird der Plakatwettbewerb erneut von der DAK-Gesundheit. „Diese Kampagne ist für einen verantwortungsvollen Umgang junger Menschen mit Alkohol sehr wichtig. Ich bin dankbar, dass sich das Wiehler Gymnasium daran beteiligt. Denn Alkoholismus bringt nicht nur gesundheitliche Gefahren mit sich, sondern nimmt Einfluss auf die Persönlichkeitsentwicklung und steht oft auch in Zusammenhang mit Vandalismus. Das sehen wir in Wiehl leider immer öfter“, sagte Peter Madel, Erster Beigeordneter der Stadt Wiehl, bei der Vorstellung der diesjährigen Aktion.

Ein selbstgemaltes Bild zu dem Thema falle zudem eher ins Auge als eine konventionelle Werbung, berichtete Wolfgang Brelöhr von der DAK-Gesundheit, der die Kampagne seit vielen Jahren betreut. Das Thema wird auch vom Oberbergischen Kreis unterstützt. „Der Wettbewerb soll mit erhobenem Zeigefinger auf das Thema lenken“, so Brelöhr und legte Zahlen vor.

40 junge Oberberger kamen 2022 mit Alkoholvergiftung ins Krankenhaus

Laut einer Analyse sei die Zahl der jungen Menschen zwischen zehn und 20 Jahren, die mit einer Alkoholvergiftung in ein Krankenhaus eingeliefert wurden, im Oberbergischen Kreis zum zweiten Mal in Folge rückläufig gewesen. „Das ist erfreulich. Trotzdem waren es im Jahr 2022 immer noch 40 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Das sind 40 zu viel“, so Brelöhr, zumal die Zahl im Rheinisch-Bergischen Kreis deutlich niedriger sei.

„Alkohol ist eine Droge, die gesellschaftlich voll akzeptiert wird“, machte Brelöhr das Dilemma bei diesem Thema deutlich. Jugendliche müssten sich immer häufiger vor Freunden dafür rechtfertigen, wenn sie nicht trinken. „Es ist wichtig, dass sich die Schüler mit dem Thema auseinandersetzen und verstehen, was passiert, wenn man wegen Alkoholmissbrauchs ins Koma fällt“, betonte auch Michaela Engelmeier (SPD), die seit vielen Jahren Schirmfrau der Kampagne ist.

Dass die Suchtaufklärung gerade in Bezug auf die bevorstehende Cannabis-Legalisierung umso wichtiger sei, wie Schulleiter Frank Mistler anmerkte, darüber sind sich alle Beteiligten der Kampagne einig.

Die schönsten Bilder der Wiehler Gymnasiasten werden erneut auf einem Bus der Ovag abgedruckt. Dieser wird, wie Danijel Tadic berichtete, kreisweit eingesetzt, um möglichst viele Oberberger auf die Kampagne „Bunt statt Blau“ mit ihrer wichtigen Botschaft aufmerksam zu machen.

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