Tupperdose wird zum KunstwerkIn einem Workshop in Wiehl arbeiten Kinder mit einer Künstlerin

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Die Künstlerin Christine Bretz zeigt Kndern, wie Kunst gemacht wird.

Die Künstlerin Christine Bretz zeigte ihren jungen Kursteilnehmern, wie Kunst gemacht wird.

Die Ferienaktion in der Wiehler Ortschaft Oberholzen findet im Rahmen des „Kulturrucksacks NRW“ statt.

Aus scheinbar nichts ein Kunstwerk erschaffen – das ist die Aufgabe, der sich sechs Kinder während der ersten Ferienwoche bei einem Workshop in der „Lebendigen Scheune“ der Interessengemeinschaft „Lebendiges Oberholzen“ gestellt haben. Die Aktion in der Wiehler Ortschaft findet im Rahmen des „Kulturrucksacks NRW“ statt, der sich an 10- bis 14-jährige Kinder richtet und von den NRW-Ministerien für Kultur und Wissenschaft sowie für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration gefördert wird.

„Ganz wichtig ist dabei, vom Ursprünglichen loszulassen, Gegenstände unter einem neuen Blickwinkel zu betrachten und sich dann zu fragen, wie sie fantasievoll zu etwas Neuem zusammengesetzt werden können“, erklärte Kursleiterin Christine Bretz aus Bergneustadt.

Beim Ferienworkshop in Wiehl fürs Leben lernen

So könne etwa aus einem Stuhl ein Pferd werden, aus einer Dose ein Monster oder aus einem Mixer ein Raumschiff. Die freischaffende Künstlerin betonte, dass die besondere Herausforderung dabei in der Kombination der Gegenstände liege, wobei nicht nur Malutensilien benötigt werden, sondern auch handwerkliches Geschick im Umgang etwa mit Hammer, Säge, Schraubenzieher oder Klebstoff: „Es geht hier nicht nur darum, Kunstwerke zu schaffen, sondern auch für das spätere Leben zu lernen, sich bei ungewöhnlichen Herausforderungen zu helfen zu wissen.“ Zudem müssten sich die Kinder der Frage stellen: „Was will ich mit meinem Werk aussagen.“

Am Mittwoch sind nicht alle der sechs angemeldeten Kinder in die „Lebendige Scheune“ gekommen. Bretz bedauert, dass dabei etwas von der gegenseitigen Inspiration verloren gehe. Das scheint die Gummersbacherin Marieke Werk jedoch nicht zu bemerken. Begeistert werkelt sie an einem eigenen „Pop It“-Spielzeug, wofür sie die Tastatur eines alten Laptops auseinandergenommen hat. Zuvor hat sie ein Mini-Windrad aus einem Propeller und Fahrradteilen gebastelt.

Josefine Kangru modelliert eine Frau mit einem Reifrock, wofür sie einen Schirm und Elastikbinden sowie eine Frischhaltedose zweckentfremdet hat. Zwischendurch malt sie Fantasiebilder. Nerios Kadoupolos liebt eigentlich Technik, insbesondere Elektronik, doch im Workshop hat er einen Vogelfutterständer und eine Rassel-Trommel-Kombination kreiert.

Die Gruppenmitglieder arbeiten jedoch nicht nur einzeln, gemeinsam habe sie eine Skulptur geschaffen, die das „Innenleben der Künstler“ zeigt, und einen Tiefseefisch, der auf Basis eines im Wald gefundenen Stoßfängers entwickelt wurde. Nach dem fünftägigen Workshop haben die jungen Künstler ihre Werke am Freitag in einer Ausstellung präsentiert.

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