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Knollen gepflanztKrokusse fürs Auge und für die Wiehler Insektenwelt

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Die Helfer beim Pflanzen

Mit Spaten, Hacken und Blumenschaufeln bewaffnet, verteilten sich die Helfer, um in vier Arealen die Knollen im Parkrasen zu pflanzen.

Viele Wiehler pflanzten im Rahmen der Naturerlebnistage 8000 Krokusknollen in ihren Wiehltalkpark.

„Natur weiß man nur dann zu schätzen, wenn man sie erlebt“, sagte Bürgermeister Ulrich Stücker am Dienstagnachmittag im Wiehlpark bei einer großen Pflanzaktion für Krokusse. Er freute sich bei der diesjährig letzten Veranstaltung im Rahmen der Naturerlebnistage, dass neben knapp 20 Kindern aus der Wiehler Kita St. Franziskus und der Johanniter-Kita „Bechtal“ aus Bielstein auch zahlreiche Helfer unter dem Motto „Wir machen den Wiehlpark bunt“ zum Pflanzen gekommen waren. Mit Blick auf die 8000 Knollen in vier Transportkisten staunte er: „Wenn ich die Zahl hätte schätzen sollen – ich hätte voll danebengelegen.“

Viel Nektar für Hummeln und Wildbienen

Landschaftsentwicklerin Manuela Thomas von der Biologischen Station Oberberg erklärte den Kindern, dass die lila Blüten im Frühjahr nicht von alleine kommen, sondern dafür Knollen in den Boden gesetzt werden müssen. Im Unterschied zu Blumenzwiebeln, etwa wie bei Narzissen, seien diese nicht in mehreren Schalen aufgebaut. Der Sinn der Aktion liege aber nicht nur im schönen Anblick, sondern der Nektar der Frühblüher sei enorm wichtig für Hummeln und Wildbienen.

Jetzt haben wir 8000 Knollen, in ein paar Jahren sind es über 50.000 Pflanzen
Felix Buchen, Gärtnermeister

Thomas wurde begleitet von den BWO-Umweltassistenten Franziska Steeg und Timo Wadood, die sie bei ihrer Arbeit unterstützten. Sie schilderte, dass jeder eine solche Pflanzaktion auch in seinem eigenen Garten machen könne, um die Insektenvielfalt zu erhalten. Ihr Tipp für viele Jahre Freude an den hübschen Blumen: „Den Rasen erst dann mähen, wenn das Kraut eingezogen ist.“ Mit Spaten, Hacken und Blumenschaufeln bewaffnet, verteilten sich die Helfer, um in vier Arealen die Knollen im Parkrasen zu pflanzen. Wiehls Gärtnermeister Felix Buchen erklärte, dass die sich immer wieder teilen: „Jetzt haben wir 8000 Knollen, in ein paar Jahren sind es über 50.000 Pflanzen.“

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Erste Umwelttage seit der Pandemie

Klimaschutzmanager Torsten Richling erinnerte sich an die Anfänge der Naturerlebnistage, die er zu Beginn der 1990er Jahre ins Leben gerufen hatte. Eine der ersten Aktionen war die Einrichtung des „Wilden Wiehlchens“ neben dem Skatepark. Damals seien die Umwelttage auf zwei Wochen konzentriert gewesen, in denen es täglich wechselnde Angebote für Eltern und Kinder gegeben habe. Beim diesjährigen Neustart nach der Pandemie wurden die Naturerlebnistage unter Federführung von Sandra Heibach erstmals über den ganzen Sommer zwischen Mai und Oktober verteilt.

Richling lobte die gute Kooperation mit der Biostation und der Bergischen Agentur für Kulturlandschaft (BAK) bei der Gestaltung des Programms. BAK-Mitarbeiterin Sarah Reyning brachte den Schwerpunkt der Naturerlebnistage auf den Punkt: „Naturerleben bedeutet, in der Natur auch etwas zu schaffen.“ Das funktioniere nicht mit reinen Infoveranstaltungen: „Hier sind wir hautnah dran.“