Motorradrennen in Le MansPlatz vier für den Oberberger Florian Alt bei den 24-Stunden

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Mit der Honda mit der Nummer 333 führte Florian Alt nach dem Start das 24-Stunden-Rennen in Le Mans an.

Mit der Honda mit der Nummer 333 führte Florian Alt nach dem Start das 24-Stunden-Rennen in Le Mans an.

Eine beachtliche Leistung hat Florian Alt aus Oberberg in Le Mans hingelegt.

Auf Platz vier beenden Florian Alt und das Viltais-Racing-Team die 24-Stunden von Le Mans. Beim Honda-Debüt ist Viltais zum Saisonauftakt der Langstrecken-Weltmeisterschaft nicht nur das beste Privatteam, sondern hält auch die Werkteams von Kawasaki und Ducati hinter sich.   Der Abstand auf die Werks-BMW auf Rang drei betrug am Ende auch nur eine Runde.

„Wir sind durchaus zufrieden“, sagt Motorradrennfahrer Florian Alt zu den 24 Stunden. Die Tage in Frankreich   waren von Wetterkapriolen und Stürzen geprägt, alleine im Rennen waren es 141. Den 26-Jährigen erwischte es dabei schon im ersten Zeittraining,   in dem jedem Fahrer 30 Minuten auf der Strecke zugestanden werden.   In einer Bremsphase stürzte er genauso wie der Konkurrent hinter ihm. Wie sich herausstellte, hatte 30 Sekunden vorher ein Fahrer einen Motorschaden und dabei Öl auf der Strecke verteilt.

Wir waren einfach froh, als morgens die Sonne aufging und ein bisschen wärmte.
Florian Alt

Mit der Roten Flagge wurde die Session unterbrochen, als die Trainingszeit nur noch acht Minuten betrug. Florian Alt riss den Transponder vom Motorrad, lieh sich von einem Fotografen dessen Roller und fuhr ins Fahrerlager. 20 Minuten später war er mit dem Ersatzmotorrad wieder auf der Strecke und beendete das Training mit der zweitschnellsten Zeit. Pech hatte sein Teamkollege Steven Odendaal, dem kurz vor Schluss seiner schnellen Runde der Schalthebel abbrach. Damit war er 13. Leandro Mercado, der dritte Fahrer,   musste im Nassen fahren.   Auch das zweite Qualifikationstraining fand auf nasser Strecke statt, so dass das Viltais-Team von Platz fünf ins Rennen ging.

Florian Alt war der Startfahrer. „Wir waren eine Stunde vorher in der Startaufstellung und es herrschte eine unglaubliche Stimmung“, schwärmt er. Offiziell 77.000 Zuschauer wurden an der Strecke gezählt, dazu kamen die auf dem Campingplatz, die für soviel Rauch sorgten, dass Alt seine Rennkombi nach der Rückkehr   draußen aufhängen musste.

Florian Alt lag rund 40 Minuten lang in Führung

Nach dem Start crashten in der ersten Kurve die Werks-Suzuki und die Werks-Honda. Die Honda konnte weiterfahren und wurde von Alt ebenso überholt wie die Yamaha. Der 26-Jährige lag rund 40 Minuten in Führung und kam auf Platz zwei zum ersten Fahrerwechsel an die Box. Im weiteren Verlauf des Rennens fuhr das Viltais-Team auf Rang vier oder fünf. „Wir konnten noch nicht so richtig einschätzen, wie weit der Sprit reicht“, sagt Alt, dass das Team auf Nummer sicher ging und das Motorrad früher reinholte als die Konkurrenz.

Die Nacht wurde für die Motorradpiloten zu einem echten Kampf. Die Temperaturen sanken auf drei Grad. Nach zehn Runden, beschreibt Alt, seien seine Finger wie gefroren gewesen und hätten unglaublich geschmerzt.

Dabei lagen Einsätze von 34 Runden vor den Fahrern. Anschließend wurden die Hände vorsichtig mit warmen Wasser ebenso wie der Körper unter der Dusche wieder auf Temperatur gebracht. Dazu kam nach den vielen Stürzen Öl auf der Strecke, das von den Streckenposten im Dunkeln nicht immer lokalisiert werden konnte. Bei Alt führte das zu einem Sturz hinter dem Safety Car, das aufgrund einer anderen Ölspur rausgeschickt worden war. Der Boxenstopp kostete ihn zwei Runden. „Wir waren einfach froh, als morgens die Sonne aufging und ein bisschen wärmte“, sagt Alt.

Er fuhr den letzten Stint, holte aus dem Motorrad noch einmal alles heraus und brachte es auf Platz vier ins Ziel. Für den 26-Jährigen geht es direkt weiter mit einem dreitägigen Test in Most im Rahmen der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM). Auch dort geht Alt ab Mitte Mai auf einer Honda an den Start.

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