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KaninchenzuchtEhepaar Lenz holt Sieg bei Kaninchenschau in Wiehl

2 min
Ein Mann steht an einem Tisch, auf dem ein großes Kaninchen sitzt.

Vereinsvorsitzender Wolfgang Lenz würde sich über mehr Züchter in seinen Reihen freuen.

Auch beim Verein R68 Dieringhausen schrumpft die Zahl der Mitglieder und mit ihr die Vielfalt der Kaninchenrassen.

Diese Sieger haben keinen Namen, viel mehr tragen sie wie alle Zuchtkaninchen eine ins Ohr tätowierte Nummer. Bei der Ausstellung des Kaninchenzuchtvereins „R68 Dieringhausen“ in Wiehl-Alperbrück war es jetzt der Deutsche Kleinwidder des Vorsitzenden Wolfgang Lenz mit der Nummer „R68 – 4.5.42“, der zum besten Kaninchen gekürt wurde. Die Tiere der Rasse Farbenzwerge-rot aus der Siegerkategorie „Beste Zuchtgruppe“ gehören seiner Frau Heike Naujoks-Lenz. Sie tragen unter anderem die Nummern „R68 5.5.5“ und „R68 6.5.11“.

„Im Stall spricht meine Frau sie dennoch meist mit Muckel oder Schätzchen an“, verriet Vereinsvorsitzender Wolfgang Lenz bei der Ausstellung im Gartencenter Bergerhoff in Alperbrück. Heike Naujoks-Lenz und ihr Mann Wolfgang Lenz kümmern sich täglich bis zu zwei Stunden um ihre Kaninchen. „Für sie und unsere anderen Tiere verzichten wir gerne auf Urlaub“, erzählt Heike Naujoks-Lenz. „Mich entspannen die Ruhe im Stall und das Umsorgen der Tiere“, ergänzt ihr Mann.

Im Stall spricht meine Frau sie dennoch meist mit Muckel oder Schätzchen an.
Wolfgang Lenz, der Vereinsvorsitzende über die eher unpersönlichen Namen

Vor allem aber sorgt das Ehepaar Lenz aus Marienheide-Kotthausen mit seinem Engagement für den Erhalt alter Haustierrassen. „Die Zucht ist daher eine komplexe Angelegenheit, bei der neben dem Tierschutz auch das Wissen um die Genetik eine Rolle spielt“, informierte Vereinssprecher Alfred Schmidt in Alperbrück.

Bundesweit arbeiten die Kaninchenzuchtvereine dazu mit dem Verein „Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen“ zusammen. Auf dessen Internetseite heißt es: „Weltweit stirbt alle zwei Wochen eine Nutztierrasse aus.“ Als gefährdete Kaninchenrassen stehen dabei unter anderem Englischer Widder, Marderkaninchen oder Angorakaninchen auf der Roten Liste.

Das Verschwinden der Haustierrassen gehe einher mit dem Schwinden der Mitgliederzahlen, stellt die „Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen“ dar. Und das können Alfred Schmidt und Wolfgang Lenz vom R68 Dieringhausen unterstreichen. „Noch vor 25 Jahren gab es im Oberbergischen Kreis mehr als 300 Züchter, derzeit sind es nur noch knapp 100“, berichtet Wolfgang Lenz.

Die Ausstellung im Gartencenter Bergerhoff sollte daher auch um neue Mitglieder und für das verantwortungsbewusste Züchten werben. Für das Züchten braucht es zum Beispiel einen Sachkundenachweis, für den online gelernt werden kann.