Neuer EigentümerWipperfürther Unternehmen HEW-Kabel an internationale Gruppe verkauft

Lesezeit 3 Minuten
HEW_Kabel_jcs_03

So sieht der Standort von HEW-Kabel aus.

  • Seit dem 1. August ist das internationale Unternehmen Andlinger & Company mehrheitlicher Gesellschafter des Wipperfürther Kabelherstellers
  • Dr. Flohr bleibt weiter Geschäftsführer des Unternehmens, Wipperfürth bleibt zentrale Produktionsstätte der Firma
  • Was sich durch den Verkauf von HEW-Kabel für die Firma ändert

Wipperfürth – Die Firma HEW-Kabel hat einen neuen Eigentümer. Wie der bisherige Alleineigentümer, Dr. Rainer Flohr, im Gespräch mit unserer Zeitung berichtet, ist seit dem  1. August  das internationale Unternehmen Andlinger & Company mehrheitlicher Gesellschafter des Kabelherstellers. Dr. Flohr bleibt weiter Geschäftsführer und hält als Co-Gesellschafter auch noch Anteile am Unternehmen.

Er habe lange überlegt, wie HEW-Kabel für die Zukunft aufgestellt werden und wie das Unternehmen finanziell und vom Management her ausgestattet sein müsse, um  die Anforderungen der Zukunft meistern zu können. Denn das Unternehmen habe in den zehn Jahren, in denen er Geschäftsführer sei, eine erfreuliche Entwicklung genommen. Der Umsatz wurde auf rund 90 Millionen Euro gesteigert und die Mitarbeiterzahl auf knapp 500 erhöht und damit fast verdoppelt.

Weichen für positive Entwicklung des Unternehmens gestellt

Insbesondere in den vergangenen beiden Jahren habe es ein deutliches Wachstum gegeben. Die Zahl der Kunden sei gestiegen und das Geschäft mit den USA und Asien mache mittlerweile ein Drittel des Umsatzes aus, auf Deutschland und  die EU entfallen ebenfalls je ein Drittel. Vor allem in Übersee sei das Wachstum erzielt worden und vor zwei Jahren hat HEW in den USA auch einen Standort eröffnet. Die Präsenz in Asien und den USA werde zunehmend wichtiger, von daher sei klar, dass sich das Unternehmen dort stärker engagieren müsse. Aber genau das bedeute deutliche Investitionen und Veränderungen im Management, um die geänderten Anforderungen auch bewältigen zu können, so der 58-jährige Geschäftsführer.

Mit der internationalen Beteiligungsgesellschaft Andlinger & Company sei er sicher, die Weichen für die positive weitere Entwicklung des Unternehmens richtig gestellt  zu haben. Die Gesellschaft sei dafür bekannt, Unternehmen erfolgreich bei der Internationalisierung zu unterstützen. Sie verfüge über eine ausgezeichnete Erfolgsbilanz beim Aufbau globaler Produktionsstätten in den USA und Asien und sei kein Investor, der auf Gewinnmaximierung aus sei und Unternehmen aufspalte.

Stärken von HEW für Globalisierung nutzen

Es sei der richtige Zeitpunkt für diese Entscheidung gewesen, ist Dr. Flohr überzeugt, denn HEW stehe sehr gut da und es habe mehrere Interessenten  für eine Beteiligung  gegeben. Hans Jörg Kaltenbrunner, Managing Partner der Andlinger Gruppe sieht „erhebliche Chancen für das bereits jetzt gut aufgestellt Unternehmen, die sich aus den Themen der Digitalisierung, Automatisierung und globaler Internationalisierung ergeben“. Man wolle die Stärken von HEW nutzen, um die Globalisierung weiter voranzutreiben.

Das könnte Sie auch interessieren:

Die Mitarbeiter seien über die Veränderungen informiert worden, der Standort Wipperfürth bleibe die zentrale Produktionsstätte der Firma, die Spezialkabel und Leitungen für die Bereiche Robotics, Automotive, Medizin und Energie herstellt. Acht weitere Azubis hat HEW-Kabel zum 1. August eingestellt. Es hätten gerne auch mehr sein können, so der Geschäftsführer. Während es für den kaufmännischen Bereich genügend Bewerber gebe, sei das etwa bei der Ausbildung zum Maschinenanlagenführer nicht der Fall. Bislang habe das Unternehmen aber immer noch genügend Fachkräfte finden können.

Kein Glasfaser-Anschluss

Nicht verstehen kann Dr.  Flohr allerdings warum im Gewerbegebiet Klingsiepen und bei ihm kein Glasfaserkabel verlegt wurde, wo nur wenige hundert Meter entfernt an der B 506 die schnellen Leitungen liegen würden. Um dennoch über einen halbwegs schnellen Internet-Anschluss zu  verfügen habe man eine Richtfunkstrecke zur Tochterfirma SIC Compound nach Hämmern eingerichtet.

KStA abonnieren