„Rauch im Cockpit“Auf dem Flugplatz in Wipperfürth-Neye fand eine Großübung statt

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An einem qualmenden Kleinflugzeug stehen Rettungskräfte der Feuerwehr.

Bei einer gemeinsamen Übung auf dem Flugplatz in Wipperfürth-Neye arbeiteten unter anderem das Notfallteam des Luftsportvereins Wipperfürth, die Feuerwehr und das Deutsche Rote Kreuz Hand in Hand und erprobten den Ernstfall.

Das Notfallteam des Luftsportvereins Wipperfürth, die Feuerwehr und das Deutsche Rote Kreuz erprobten gemeinsam den Ernstfall.

Es ist kurz nach 15 Uhr am Samstag, als im Wachturm auf dem Flugplatz in Wipperfürth-Neye die Meldung „Rauch im Cockpit“ eingeht. Sofort löst der diensthabende Flugleiter des Luftsportvereins Wipperfürth den akustischen Alarm aus und setzt einen Notruf ab – sowohl unter der 112 als auch den internen Notruf für das Notfallteam des Luftsportvereins, das per Meldung auf dem Handy informiert wird. Da ist es 15.04 Uhr. Der Flugleiter stellt die Sperrung des Luftraums sicher.

Um 15.05 Uhr erreicht das betroffene Kleinflugzeug die Landebahn und bleibt rauchend stehen. Pilot und Copilot scheinen bewusstlos. Nur wenige Minuten später treffen Peter Flosbach und Karsten Floßbach an der Unfallstelle ein. Sie sind Teil des Notfallteams des Luftsportvereins und nähern sich als Erste den sichtbar Verletzten im Cockpit des rauchenden Flugzeugs. Vorsichtig ziehen sie den Co-Piloten aus heraus, den Piloten können sie aber nicht erreichen, das wäre zu gefährlich.

Nach sieben Minuten trifft die Feuerwehr auf dem Flugplatz ein

Um 15.11 Uhr ertönen in Wipperfürth-Neye die Sirenen und   die Feuerwehr erreicht den Flugplatz – nur sieben Minuten nach der Alarmierung. Mit insgesamt 30 Kameradinnen und Kameraden rücken der Löschzug Wipperfürth-Stadtmitte sowie die Löschgruppe Hämmern an und verschaffen sich zunächst einen Überblick über die Lage vor Ort. Am Eingangstor des Flugplatzes werden sie von weiteren Helfern des Notfallteams des Luftsportvereins empfangen und über deren erste Kentnisse informiert. Weitere Helfer des Vereins haben derweil den Bereich, in dem im Notfall ein Fallschirm landen würde, abgesperrt.

Feuerwehrleute und Rettungssanitäter versorgen einen Verletzten auf einem Flugplatz.

Auf die Versorgung von Verletzten wurde geübt.

Zeitgleich mit dem Rettungsdienst des Deutschen Roten Kreuzes nähern sich die ersten Feuerwehrkameraden vorsichtig dem bereits geretteten Verletzten. Andere schließen den Wasserschlauch an den vorhandenen Hydranten nahe der Bahntrasse an. Erste Schaulustige bleiben am Zaun stehen und beobachten neugierig den Einsatz auf dem Flugplatzgelände.

Zwischenzeitlich haben sich die Einsatzkräfte ein umfangreiches Bild gemacht, die Gefahr entsprechend eingeschätzt und mit den Löscharbeiten begonnen. Auch den verletzten Piloten haben sie aus dem Flugzeug retten können. Die Einsatzlage scheint unter Kontrolle.

Ein Mann in orangefarbener Warnweste kümmert sich um einen bewusstlosen Co-Piloten im Cockpit eines Kleinflugzeuges.

Mitglieder des Notfallteams des Luftsportvereins wurden zu Ersthelfern.

Was für viele der Passanten, die auf der Bahntrasse mit ihren Fahrrädern oder zu Fuß unterwegs sind, aussieht wie ein Ernstfall, ist eine gemeinsame Übung des Luftsportvereins Wipperfürth , der Feuerwehr und des Deutschen Roten Kreuzes sowie der Luftfahrtbehörde bei der Bezirksregierung Düsseldorf, von der Mitarbeitende die Übung vor Ort begleiten.

Aufwendig geplant und im Detail ausgearbeitet wurde die Übung vor allem von Vereinsmitglied Kai Schurmann. Nur wenige aus dem Verein seien vorab eingeweiht gewesen, berichtet der Vorsitzende Erich Mock. Dementsprechend aufgeregt war der ein oder andere, als die Notfallmeldung einging. „Ich habe erstmal einen Schreck bekommen, habe sofort auf die Bahn geschaut und die rauchende Maschine gesehen“, erzählt Peter Flosbach, einer der beiden Ersthelfer am Flugzeug. Als ihm klar geworden sei, dass es sich um eine Übung handelte, sei er erleichtert gewesen, denn: „Im Ernstfall hätte das Feuer viel größer ausfallen können. Immerhin befindet sich hinter dem Sitz des Co-Piloten ein 40-Liter-Sprittank“, weiß Flosbach.

Regelmäßig finden Unterweisungen und Schulungen für alle Flugbegleiter des Luftsportvereins statt, damit diese für den Ernstfall gewappnet sind. Nach der großen Übung am Samstag zeigen sich alle Beteiligten – sowohl des Vereins als auch von den Einsatzkräften um Einsatzleiter Frank Rösler – zufrieden mit dem Ablauf. „Es ist gut zu wissen, dass wir für den Ernstfall vorbereitet sind und die Zusammenarbeit mit den Einsatzkräften so gut funktioniert“, betonte Erich Mock vom Verein dankbar.

Auch Andŕe Blank, Löschzugführer Wipperfürth-Stadtmitte, zeigte sich zufrieden. Die Feuerwehrmänner und -frauen hätten zwar zuvor gewusst, dass eine Übung stattfinden werde, welche war aber bis zum Schluss nicht bekannt. „Sie haben alles gut abgearbeitet“, sagte er. Zuvor waren die Rettungsleitstelle des Kreises sowie die Polizei informiert worden, um mögliche Notrufe von Passanten entsprechend einordnen zu können.

Nach der gelungenen Übung tauschten sich alle Beteiligten beim gemeinsamen Grillen aus.

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