Interview

Interview
Der Wipperfürther Michael Flossbach macht neugierig auf die Marathon-Wanderung „Bergische 50“

Lesezeit 4 Minuten
Bild eines Mannes auf einem Marktplatz

Groß ist die Vorfreude bei Michael Flossbach. Auf dem Wipperfürther Marktplatz startet er in zwei Wochen zur Bergischen 50.         

Ein neuer Rekord mit über 3000 Teilnehmern werden Ende April in Wipperfürth beim Wanderevent „Bergische 25“ und „Bergische 50“ erwartet. 

Der Wipperfürther Michael Flossbach startet am Samstag, 27. April, 7 Uhr, gemeinsam mit Ehefrau Elena zur Bergischen 50. Die Wanderveranstaltung mit Strecken über 50 und 25 Kilometer war früh ausgebucht und feiert mit 3100 Teilnehmern eine Rekordbeteiligung. In unserem Interview der Woche mit Andrea Knitter verrät der 55-jährige Hansestädter, was die neue Lust am Wandern ausmacht.

Sie nehmen zum fünften Mal die 50 Kilometer in Angriff. Was hat bei Ihnen die Lust am Wandern entfacht?

Michael Flossbach: Das war in der Corona-Zeit. Man konnte nicht viel machen und so sind meine Frau und ich wandern gegangen. Wir sind zwar vorher auch schon gewandert, aber nicht so viel. Es hat uns Spaß gemacht und wir wollten die Herausforderung annehmen. Über einen befreundeten Journalisten aus Wipperfürth, der uns von den landschaftlich schönen Strecken vorgeschwärmt hat, sind wir auf die Bergische 50 gekommen. Beim ersten Mal mussten wir die ersten Kilometer wegen Corona sogar noch mit Maske gehen.

Start und Ziel auf dem Wipperfürther Marktplatz

Was machen die 50 Kilometer für Sie aus?

Man stellt sich einer Herausforderung und ist anschließend stolz, wenn man es geschafft hat. Ich freue mich jetzt schon auf das leckerste Bier des ganzen Jahres.

Welches ist das?

Das Glas Bier abends im Ziel auf dem Wipperfürther Marktplatz.

Wann starten Sie?

Um 7 Uhr im ersten Startblock, wir möchten möglichst früh los.

Wipperfürther rät: In Pausen bloß nicht hinsetzen

Mit wieviel Zeit rechnen Sie für die 50 Kilometer?

Rund zehn Stunden. Wir machen so gut wie keine Pausen und nehmen uns nur für das Mittagessen Zeit. Bei den Pausen ist ganz wichtig, sich nicht hinzusetzen. Mit Beginn der letzten zehn Kilometer beginne ich zu kämpfen, die Muskeln und die Gelenke beginnen weh zu tun.

Wie groß ist die Erleichterung im Ziel?

Nach dem leckersten Bierchen machen wir noch ein Selfie, dann geht es sofort zufrieden nach Hause und dort in die Badewanne, um die Beine zu entspannen. Beim ersten Mal habe ich nur geduscht, das hatte aber nicht den selben Effekt.

Wie bereiten Sie sich auf die Bergische 50 vor?

Wir gehen ganz normal wandern. In diesem Jahr bin ich sogar zu Ostern meinen ersten Halbmarathon überhaupt gelaufen. Mein 16-jähriger Sohn und ich sind beim Lenneper Osterlauf in Remscheid gestartet. Für mich war es der erste Halbmarathon, für ihn schon der zweite. Eigentlich bin ich ja nur ein Zehn-Kilometer-Läufer.

Ich freue mich jetzt schon auf das leckerste Bier des ganzen Jahres
Michael Flossbach startet in diesem Jahr zum fünften Mal bei der Bergischen 50

Also machen Sie vorher keine so langen Wanderungen?

Nein, wir gehen zwar schon längere Strecken, aber die 50 Kilometer nur in Wipperfürth. Im vergangenen Jahr sind wir im Sauerland beim Bödefelder Hollenmarsch über die 55 Kilometer gestartet. Die Strecke hat uns aber nicht so sehr gefallen, weil sie vor allem über breit ausgebaute Weg führte. Bei der Bergischen 50 ist es neben der reizvollen Landschaft vor allem auch, dass es über einige Trampelpfade geht.

Rund um Wipperfürth sind leichte Wanderschuhe angesagt

Was macht bei Ihnen den Reiz des Wanderns aus?

Nur beim Wandern kann man die Landschaft so intensiv erleben. Und das Schönste ist, dass wir im Bergischen so viel schöne Landschaft haben.

Welche Tipps geben Sie jemandem, der zum ersten Mal bei der Bergischen 50 startet?

Man sollte wetterfeste Kleidung mitnehmen, sich aber nicht zu dick anziehen. Ins Schwitzen kommt man ja von selbst. Außerdem empfehle ich, nicht zu viel mitzunehmen, da man ja alles tragen muss. Jeder bekommt seine Trinkflasche, dazu das Handy, das reicht. Es gibt so viele Verpflegungsstände, dass bestens für einen gesorgt wird. Ich weiß, wovon ich rede, denn wir hatten bei unserer ersten Bergischen 50 zu viel mit.

Sie führen in der dritten Generation das Wipperfürther Schuhhaus Flossbach und verkaufen in ihrem Geschäft natürlich auch Wanderschuhe. Welche Modelle empfehlen Sie eigentlich für den Marsch durch das Bergische Land?

Vor allem leichte Wanderschuhe, am besten knöchelhoch. Man braucht keine Bergstiefel, sollte aber auch nicht in Joggingschuhen starten. Die geben zu wenig Halt und haben zu viel Dämpfung und sind damit zu weich unter der Ferse. Ganz wichtig sind auch die richtigen Socken zum Schuh, um sich nicht die Füße aufzureiben.

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