Doppelsieg für St. Angela Zwölf Jugendliche aus Oberberg stellen sich Rhetorik-Wettbewerb

Lesezeit 2 Minuten
Das Foto zeigt die Teilnehmenden des Rhetorik-Wettbewerbs, ausgerichtet von vier Rotary-Clubs aus Oberberg.

Der Rhetorik-Wettbewerb, ausgerichtet von vier Rotary-Clubs aus Oberberg, fand in der Aula des St.-Angela-Gymnasiums in Wipperfürth statt.

Zwölf junge Oberberger nahmen am Rhetorik-Wettbewerb teil, organisiert von Rotary. Am Ende gab es einen Doppelsieg für das St.-Angela-Gymnasium Wipperfürth.

„Keine Panik!“, gibt Organisatorin Cornelia Rebbereh den zwölf jugendlichen Kandidatinnen und Kandidaten, die im St.-Angela-Gymnasium zum oberbergischen Rhetorik-Wettbewerb antreten, mit auf den Weg. Die Wipperfürther Schule ist diesmal Gastgeber, und aufgeregt sind sie alle.

Es ist ja auch eine Herausforderung, acht Minuten in freier Rede das Publikum einer fiktiven Veranstaltung zu überzeugen – und ebenso natürlich die Jury, die aus Mitgliedern der vier ausrichtenden Rotarier-Clubs Wipperfürth/Lindlar, Gummersbach, Gummersbach/Oberberg und Wiehl/Homburger Land besteht.

Teilnehmer kommen aus dem ganzen Kreis

Maria Pakula tritt als Erste ans Mikrofon. „Als ich dann den ersten Satz ausgesprochen hatte, dachte ich, das kann ich schaffen!“, verrät die Schülerin des St.-Angela-Gymnasiums. Sie hat sich dafür entschieden, ihr Publikum davon zu überzeugen, „warum alle den Feminismus brauchen“. Auch die anderen Jugendlichen von acht weiterführenden Schulen aus dem ganzen Kreisgebiet haben sich aktuelle Themen ausgesucht und vorbereitet. Es geht um die Vereinsamung durch Social Media, um Rechtsextremismus, Demagogie, Gentherapie und um die Frage, ob das Reisen noch zeitgemäß ist.

„Es ist spannend, zu hören, was andere zu sagen haben, ich lerne dabei eine Menge“, findet der 16-jährige Vincent Hisserich. Er referiert über Chancen und Risiken von Gehirnimplantaten. „Für mich ist die Teilnahme eine Chance, mich der Herausforderung zu stellen und damit zu wachsen.“ 

Es ist spannend, zu hören, was andere zu sagen haben, ich lerne dabei eine Menge.
Vincent Hisserich, Teilnehmer

In diesem Jahr gingen einige Themen besonders zu Herzen, sagt Hauptorganisatorin Rebbereh, die 2013 die Idee zu diesem Wettbewerb hatte, und nennt Trauer, Antisemitismus und den Verlust von Heimat. „Es ist ja wichtig, dass die jungen Menschen merken: Das gesprochene Wort hat eine Wirkung, im Schlechten wie im Guten.“

Vier Jugendliche, darunter auch die 17-jährige Maria, qualifizieren sich für die Endrunde, und die hat es dann wirklich in sich. Per Los erhält jeder das Zitat eines Philosophen zur Rolle der Wissenschaft. Nur eine Minute Zeit zum Überlegen gibt es, um dann zwei Minuten eine zweiminütige Stegreif-Rede zu halten. Da muss selbst mancher Erwachsene schlucken.

Maria hat den Ausspruch von Aristoteles gezogen: „Es gibt kein großes Genie ohne einen Schuss Verrücktheit“. Am Beispiel von Albert Einstein ruft sie dazu auf, nicht dem einen, naheliegenden Weg der gesellschaftlichen Entwicklung zu folgen, sondern ihn kritisch infrage zu stellen. Damit überzeugt sie die Jury und freut sich am Ende über den ersten Platz: „Ich bin vor allem sehr glücklich, dass ich teilnehmen durfte. Das ist mir am Wichtigsten.“ Den 2. Platz belegte Sarina Blackert (St.-Angela-Gymnasium, Wipperfürth), auf Platz 3 kam Gina Sophie Erlinghäuser, den 4. erreichte Linda Reinhold (beide Lindengymnasium, Gummersbach).

KStA abonnieren