Der vierjährige Luca aus Wipperfürth benötigt einen Stammzellenspender. Eine Typisierungsaktion stieß auf großes Echo.
Potenzielle StammzellenspenderViele Wipperfürther wollen dem kleinen Luca helfen

Pizza für alle, die bei der Typisierung mitmachen. Mit (v.l.) Tobias Kaiser (Hansecafé), Jasmin Esleben (Mutter von Luca), Ludovico Morra (Hansecafé) und Marcus Esleben (Vater von Luca).
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Montagnachmittag an der Wupperstraße. Es ist gerade einmal 15.30 Uhr, da hat sich am Hintereingang zur Alten Drahtzieherei in Wipperfürth schon eine lange Schlange gebildet. Und auch am Haupteingang heißt es anstehen. Dabei gibt es nichts umsonst – im Gegenteil, die Menschen sind gekommen, um etwas abzugeben.
Entweder ihr Blut bei der regulären Blutspendeaktion des Deutschen Roten Kreuzes, die alle drei Monate in der Alten Drahtzieherei stattfindet. Oder eben am Hintereingang, da kann man sich typisieren lassen. „Nach dem Motto: ,Stäbchen rein, Spender sein kann man sich hier ganz einfach in die Datenbank der Deutschen Knochenmarkspende aufnehmen lassen“, sagt Jörg Harte vom Blutspendedienst. Er freut sich sehr über das rege Interesse, das nicht zuletzt dank der Werbung durch den Wipperfürther DRK-Ortsverein im Vorfeld entstanden ist.
Luca aus Wipperfürth ist erst vier Jahre alt
Denn es geht um einen Wipperfürther Jungen, den vierjährigen Luca, der an der seltenen Knochenmarkserkrankung MDS leidet und dringend einen genetischen Zwilling braucht. Auch die Eltern von Luca, Jasmin und Marcus Esleben, sind zur Drahte gekommen – und völlig überwältigt von der großen Zahl an Menschen, die helfen möchten. „Was geht einem durch den Kopf? Hoffnung, nicht nur für uns, auch für andere, und Zusammenhalt – Wahnsinn, was das für eine Dynamik angenommen hat“, sagt Jasmin Esleben.
Ihr Mann ergänzt: „Ich habe vor zwölf Jahren selbst einmal Knochenmark spenden können, für eine Frau in den USA. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl“, sagt er. Ihnen geht es auch um die Aufklärung, dass zum einen die Typisierung nur per Wangenabstrich genommen wird, und auch der Eingriff selbst dann wie eine längere Blutspende-Sitzung ist. „Wir wollen die Angst nehmen“, sagt Marcus Esleben.
Das Schicksal des kleinen Luca bewegt auch die Wipperfürther Wirte – sie bringen sich ein. Der Pizza-Bulli von Ludovico Morra versorgt alle , die sich haben typisieren lassen, mit frisch gebackener Pizza – zudem gibt es Gutscheine der anderen Gastronomen zu gewinnen. Ein Zeichen für den Zusammenhalt in der Stadt Wipperfürth.