Statt SchuleWarum diese Wipperfürtherin lieber Chinesisch lernt

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Luise Zeppenfeld auf dem Schulhof vor dem städtischen EvB-Gymnasium Wipperfürth.

Luise Zeppenfeld aus Wipperfürth nahm an der Deutschen Schülerakademie teil.

Luise Zeppenfeld (17) aus Wipperfürth nahm am Chinesisch-Workshop der Deutschen Schülerakademie teil.

„Mein Lieblingsfach in der Schule?“ Luise Zeppenfeld muss überlegen. „Eigentlich mag ich alle Fächer.“ Die 17-jährige Wipperfürtherin besucht in der Hansestadt das Engelbert-von-Berg-Gymnasium (EvB), und gehört dort zu den Besten, nicht nur in ihren Leistungskursen Mathematik und Englisch. „Ich glaube, Luise hat nur in zwei Fächern keine 1“, sagt Corinna Auer, Betreuungslehrerin der Oberstufe.

China-Akademie im Odenwald

Außerdem engagiere sich Luise für Andere, sie gibt Nachhilfe und war bis vor kurzem noch EvB-Medienscout. Damit war die Zwölftklässlerin prädestiniert für ein besonderes Projekt: Zwei Wochen nahm sie an der Deutschen Schülerakademie teil, wo besonders begabte Schülerinnen und Schüler in Workshops ihren Horizont erweitern können. „Das Programm dort geht in Richtung Universitätsniveau“, erklärt die Lehrerin.

Das Wipperfürther Gymnasium musste sich für das Programm bewerben und wurde genommen. Während ihre Mitschülerinnen und Mitschüler am EvB Matheformeln und Vokabeln büffelten, fuhr Luise nach Höchst im Odenwald und nahm dort als einer von 65 Schülern an einer „China-Akademie“ teil.

In einer Gruppe mit 15 Gleichaltrigen gab es täglichen Unterricht in Mandarin, dem Hoch-Chinesischen. „Unsere Dozentin sagte, Chinesisch sei viel leichter als Deutsch“, erzählt Luise und lacht, „ich sehe das ein bisschen anders“. Die Tage und auch die Abende in Höchst waren prall gefüllt, etwa mit Informationen und Diskussionen über das Bildungssystem im Reich der Mitte und über dessen wirtschaftliche Entwicklung.

Unterricht in Mandarin

In zwei Live-Schaltungen nach Fernost konnten sich die deutschen Kursteilnehmer mit Jugendlichen aus China unterhalten. Zwischendrin gab es zur Auflockerung Sport und Musik. „Anders als in der Schule war es eine druckfreie Lernatmosphäre“, so Luises Fazit, das habe ihr sehr gefallen.

Für das Fotoshooting für unsere Zeitung geht es auf den Pausenhof, dort läuft die 17-Jährige ihrem Mathematiklehrer über den Weg. „Wenn jemand die Teilnahme an der Akademie verdient hat, dann Luise“, sagt er. Und der ist plötzlich doch noch die Antwort auf die erste Frage eingefallen: „Biologie mag ich ganz besonders.“

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