Der Deutsche Waldpreis ehrt Menschen, die sich für die Forstbranche starkmachen. Torsten Dörmbach zählt zu den Kandidaten für den Preis.
Naturnaher WaldumbauWipperfürther ist nominiert für den Deutschen Waldpreis

Torsten Dörmbach aus Wipperfürth ist nominiert für den Deutschen Waldpreis.
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Torsten Dörmbach ist Diplom-Forstingenieur und Landwirt in Wipperfürth – und er ist als einer von drei Kandidaten für den Deutschen Waldpreis 2025 in der Kategorie „Waldbesitzer“ nominiert. Noch bis zum 15. Juni läuft das Online-Voting, bei dem für den Waldbesitzer abgestimmt werden kann. Der anerkannte Preis wird alljährlich von dem Forstportal forstpraxis.de in verschiedenen Kategorien vergeben. Er ehrt Menschen, die sich in besonderer Weise für die Forstbranche starkmachen.
Der kleine land- und forstwirtschaftliche Familienbetrieb der Dörmbachs liegt in Wingenbach. „Seit 2016 bewirtschafte ich unseren Hof und das Land gemeinsam mit meinem Vater. Im vergangenen Jahr habe ich mit meiner Ehefrau Julia und unseren drei Kinder den Betrieb von den Eltern übernommen“, erzählt er.
Der Wald liegt dem Wipperfürther am Herzen
Der Wald liegt Torsten Dörmbach besonders am Herzen. Rund 45 Hektar bewirtschaftet er. Nach seinem Studium in Freising, wo er Wald- und Forstwirtschaft studierte, kehrte Dörmbach auf den Hof zurück. Mit dem Einstieg in den Familienbetrieb übernahm er federführend die Bewirtschaftung des Waldes – und hatte ein Ziel: „Weg vom Altersklassenwald – einem Wirtschaftswald mit Abholzung und Aufforstung im Zyklus – hin in einen naturnahen Dauerwald.“
Der Umbau hätte normalerweise 20 bis 30 Jahre gedauert. Dann kam das Jahr 2018, das erste Dürrejahr. Es folgten zwei weitere. Der Borkenkäfer kam dazu. „Die Fichtenbestände gingen verloren, was einen Schaden von über einer Million Euro verursachte“, blicken Torsten Dörmbach und seine Eltern Hubert und Mechthild zurück. „Mein ursprünglicher Zeitplan für die naturnahe Aufforstung war damit überrollt worden“, beschreibt es Torsten Dörmbach – und er nutzte die Krise als Chance.
Die Krise als Chance genutzt
Umgehend nahm er den Waldumbau vor. Auf dem Areal entstand ein Laub-Mischwald mit großer Baumvielfalt – 39 verschiedene Baumarten wachsen hier. „Die Wiederaufforstung ist heute abgeschlossen. Jetzt steht eine Jungpflanzenbestandspflege für die nächste Dekade an. Das ist schon ein Mammutaufgabe“, sagt Dörmbach. Fast 60.000 Baumsetzlinge wurden in die Erde gesetzt.
Neben Wirtschaftsbaumarten gibt es mit Vogelbeere oder Birke auch sogenannte Nebenbaumarten. „Die ökologische Vielfalt ist mir sehr wichtig. Sie gehört zu einem naturnahen Dauerwald dazu“, erklärt der Forstingenieur.
Als der Wipperfürther Anfang April erfuhr, dass er für den Deutschen Waldpreis nominiert ist, konnte Torsten Dörmbach es erst gar nicht glauben. Es so weit geschafft zu haben, sei eine große Anerkennung seines Engagements.
Für Torsten Dörmbach zählt jedoch auch, dass er über diese Plattform anderen kleineren Waldbesitzenden Mut, Kraft und Ideen gibt, um auch in ihren Regionen den Wald fit für die Zukunft zu machen. „Ich möchte ein Zeichen setzen für eine naturnahe, nachhaltige Waldbewirtschaftung mit großer Artenvielfalt und ich möchte zeigen, dass es klappen kann“, betont der Wipperfürther.
Zur Person
Torsten Dörmbach ist Landwirt und Forstingenieur. Außerdem leitet er in der Katholischen Kirchengemeinde St. Nikolaus in Wipperfürth den Forstausschuss. Als Fachreferent ist er rund um die Themen Wald und Jagd aktiv. Er ist Mitglied im Ökologischen Jagdverein ÖJV NRW, in der Arbeitsgemeinschaft „Naturgemäße Waldwirtschaft ANW NRW“ sowie Mitglied in der Freiwilligen Feuerwehr Wipperfürth. Das Waldgebiet seines Hofes ist bei der PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes) zertifiziert.