„Rufmordkampagne“Rechtsextremisten-Anwalt tritt aus Karnevals-Verein aus

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Björn Clemens DPA 140120

Björn Clemens (r.) vertritt häufig Rechtsextremisten vor Gericht, wie hier NPD-Politiker Udo Pastörs. (Archivfoto)

Düsseldorf – Der häufig für Rechtsextremisten tätige Anwalt Björn Clemens ist nach öffentlicher Kritik aus dem Düsseldorfer Karnevalsverein Narrencollegium ausgetreten. Das hat der Verein am Dienstag mitgeteilt. Damit sei der Jurist dem Rat des Präsidenten der Vereinigung gefolgt und einer Vorstandsentscheidung zuvorgekommen.

Das Comitee Düsseldorfer Carneval (CC) hatte dem Narrencollegium ein Ultimatum gestellt: Wenn der Verein den Anwalt nicht ausschließe, drohe dem Verein selbst der Ausschluss aus dem Dachverband. „Wir dürfen es nicht tolerieren, dass Menschen, die nachweislich extremistischen Gruppierungen nahestehen, am Rosenmontagszug auf einem Prunkwagen mitfahren“, so CC-Präsident Michael Laumen.

Düsseldorfer Anwalt Clemens beklagt Rufmord

Clemens selbst erklärte, er solle offenbar durch eine „infame Rufmordkampagne“ beschädigt werden. Der 52-Jährige vertritt derzeit einen der Verdächtigen im Mordfall des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke (CDU). Lübcke soll von einem Rechtsextremisten erschossen worden sein.

Björn Clemens, der zum Begriff des Angriffskrieges promovierte, saß früher im Bundesvorstand der „Republikaner“ und ist weiterhin im Vorstand der vom Verfassungsschutz in mehreren älteren Berichten als rechtsextrem eingestuften „Gesellschaft für freie Publizistik“. Die „Rheinische Post“ hatte zuerst über den Fall berichtet. (dpa)

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