Reaktionen auf GasknappheitBensberger Freibad senkt die Wassertemperatur

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Der Geschäftsführer des Mediteran, Oliver Mathée kämpft mit den Auswirkungen von Corona, saniert aufwendig das Gebäude - und muss nun mit Folgen des knappen Erdgas umgehen.

Der Geschäftsführer des Mediteran, Oliver Mathée kämpft mit den Auswirkungen von Corona, saniert aufwendig das Gebäude - und muss nun mit Folgen des knappen Erdgas umgehen.

Rhein-Berg – Bei der Entwicklung auf dem Energiemarkt, insbesondere beim Gas, gibt es viele Unsicherheiten. Die lokalen Versorger stehen unter großem Preisdruck und Kunden - fürchten die nächsten Preissprünge. Wir fassen die letzten Entwicklungen zusammen.

Was machen die Bäder?

Die Bergisch Gladbacher Bäder GmbH kündigt an, die Wassertemperatur im Außenbecken im Kombibad Paffrath sowie im Milchborntal weiter zu reduzieren. Zuletzt war die Temperatur um ein Grad gesenkt worden. Jetzt sollen es 23 Grad werden. Laut Geschäftsführer der Gladbacher Bäder Manfred Habrunner würden sich die Investitionen in die Edelstahlbecken auszahlen. Die Becken heizten sich durch die natürliche Sonneneinstrahlung besser auf.

Und was ist mit den Hallenbädern?

Auch dort wird die Temperatur gesenkt. Alle Bäder sind laut Habrunner im „hohen Maße energieträchtig“. Deshalb sei es dort besonders wichtig, den Energieverbrauch zu senken. Das Paffrather Hallenbad werde renoviert und verbrauche daher drei Wochen lang überhaupt kein Gas – geschlossen sei für diese drei Wochen auch die Sauna. Die aber nach der Renovierung des Hallenbades wieder geöffnet werde.

Was ist mit der Saunalandschaft des Mediterana?

Hat geöffnet und soll auch weiter geöffnet bleiben. Mediterana-Geschäftsführer Oliver Mathée: „Erst wenn wir kein Gas mehr bekommen, werden wir schließen.“ Ohne Gas müsse er dann seine Leute nach Hause schicken. Das Unternehmen bemühe sich um andere Energiequellen. Mathée: „Aber worauf sollen wir uns verlassen?“ Man sei deshalb sehr vorsichtig bei der weiteren Planung.

Bezieher von Erdgas mit langfristigen Verträgen fragen an, ob auch sie von den angekündigten drastischen Preiserhöhung betroffen sind.

Christoph Schmidt, Vorstand der Rösrather Stadtwerke, erklärte für sein Unternehmen, dass es dort keine mehrjährigen Lieferverträge beim Gas gebe. Bei allen Verträgen die auslaufen, müssten die Preis angehoben werden. Für laufende Verträge gelten die zugesagten Preise.

Und wie sieht das bei der Belkaw aus?

Manfred Habrunner ist nicht nur Geschäftsführer bei den städtischen Bädern, sondern auch bei der Belkaw. Die Belkaw habe Verträge mit zweijähriger Laufzeit verkauft. Wer also im Dezember 2021 einen Vertrag über 24 Monate-Laufzeit geschlossen habe, der sei von den angekündigten Preiserhöhungen lange Zeit nicht betroffen. Möglich sei das nur wenn das Bundeswirtschaftsministerium die Weitergabe der Preise an die Kunden erlaube. Im „Notfallplan Gas“ ist das eine Möglichkeit - von dem bisher nicht Gebrauch gemacht wurde.

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