GrünanlageBauarbeiten zum Mehrgenerationenpark in Bergisch Gladbach starten Mitte Januar

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Das Foto zeigt den Park an der Wilhelm-Klein-Straße in Refrath

Ab Mitte Januar beginnen die Umbauarbeiten am neuen Mehrgenerationenpark in Refrath.

Im Mehrgenerationenpark in Refrath sollen auch Angebote für das Projekt „Essbare Stadt“ entstehen. Seit zwei Jahren dauern die Planungen an.

 Beeren und Gemüse selber im öffentlichen Park pflücken – Essbare Stadt heißt dieses Angebot, das auch auf dem künftigen Mehrgenerationenpark in Refrath kommen soll. Was lange währt, wird gut. Auf dieses Sprichwort setzen auch die Planer der Grünanlage in Refrath.

Nach über zweijähriger Vorplanung geht es ab Mitte Januar in die Umsetzung. Bis März soll dann aus der kleinen und bis dato eher unscheinbaren Fläche zwischen Wilhelm-Klein-Straße, Stadtbahngleisen und Zeitungskiosk ein moderner Mehrgenerationenpark für Jung und Alt werden.

Kein Spielplatz im Mehrgenerationenpark

Die Hoffnung bei Christian Nollen, dem Verantwortlichen in der städtischen Abteilung Stadtgrün ist groß, dass die Refratherinnen und Refrather das Angebot annehmen, alle Generationen sollen profitieren vom neuen Freizeitangebot.

Die Erwartungen an das Projekt sind auch deshalb so hoch, weil es im Stadtteil keine vergleichbare Grünfläche gibt. Für Refrath ist Bauboom typisch, nicht eine Grünfläche zum Ausspannen. Mit dem Mehrgenerationenpark will die Stadt gezielt gegensteuern.

Nach dem neugestalteten Landschaftspark an der Emilienhöhe/Stadtgarten in Bensberg ist dies ein weiteres Grünprojekt, das nach vorne drängt. Entstehen wird aber kein klassischer Spielplatz mit Sandkasten und Rutsche für den Nachwuchs, sondern ein generationenoffenes Anlage. Rund 285500 Euro brutto soll das Projekt kosten, eine Schätzung mit mittlerere Sicherheit.

Vereine sammeln Geld

In Refrath engagieren sich der Bürger- und Heimatverein und der Obst – und Gartenbauverein sehr stark für den Erhalt der Grünfläche, mehrfach hatten die Vereine zu Spendenaktionen aufgerufen. Auch die Bethe-Stiftung half mit einer ihrer Spendenverdopplungsaktionen. Den Anstoß, gerade in Refrath aktiv zu werden, hatte im Januar 2019 ein Bürgerantrag des Anwohners Hermann Liebing gegeben.

Über den Ausschuss für Anregungen und Beschwerden wanderte die Eingabe weiter durch Behörden und Ausschüsse, wohlwollend begleitet von den Akteuren. Am 22. August 2023 vergab schließlich die Stadt die fertiggestellte Bauausführung an ein regionales Unternehmen.

Die Essbare Stadt wird nur ein Angebot von vielen sein, das nach Refrath locken soll. Eine neugepflanzter Dreier-Baumgruppe (Finanzierung durch einen Sponsor) soll die 2500 Quadratmeter große Fläche prägen, es kommen zwei Wände fürs Sprühen von Graffiti, ein Freiluft-Schachbrett, ein Trampolin und zwei Balancierstangen.

Grüne Boxen kommen

Mit Hilfe von grünen Boxen sollen die Refrather gemeinsam mit dem Bürger und Heimatverein gärtnern. Aus Kosten- und Sachgründen verzichten die Planer auf eine Toilettenanlage. Sie würde das Budget sprengen, bedauerte Nollen bei einer Bürgerversammlung.

Auch auf Beleuchtung wird verzichtet sowie aufs Aufstellen von Spendern für Kotbeutel für Hunde. Hier seien die Erfahrungen zu negativ, begründet der Stadtgrün-Chef. Die Anlage soll übergreifend den Charakter eines Landschaftsparks erhalten, mit freien Flächen für Sport und Spiel, beispielhaft könnte Yoga geübt werden. Ein Kinderspielplatz passe nicht in dieses Konzept, meinen die Planer.

Als „Park für alle“ soll die Fläche attraktiv sein und auch Nutzer mit Mobilitätseinschränkungen anziehen. So wird es am Hauptweg eine „taktile Kante“ für Menschen mit Behinderung geben, erhöhte Sitzflächen an den neuen Parkbänken und Aufstellflächen für Rollatoren.


Wilhelm Klein (1891-1972) war von 1952 bis 1969 Stadtverordneter im Rat der Stadt Bensberg für die CDU. Zeitweilig war er Fraktionsvorsitzender und stellvertretender Bürgermeister. Wilhelm Klein lebte in Refrath und leitete ein Baugeschäft. Außerdem ist er in zahlreichen Vereinen engagiert gewesen. Ein kurzer Abriss seines Lebens ist im Buch "Bergisch Gladbach - Stadtgeschichte in Straßennamen" (zweite Auflage 2015) von Andree Schulte zu finden. Bis zur kommunalen Neugliederung 1975 hieß die Straße Schulstraße. Weil es nach der Gründung der neuen Stadt Bergisch Gladbach in Sand eine weitere Schulstraße gab, wurde die Straße in Refrath nach Wilhelm Klein benannt.

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