FeierEhemaliger Gladbacher Amtstierarzt Dr. Günther Schlieker feiert 100. Geburtstag

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100. Geburtstag: Dr. Günther Schlieker (M.), Landrat Stephan Santelmann (r.) und Dr. Michael Metten (l.).

Dr. Günther Schlieker (M.) mit Landrat Stephan Santelmann (r.) und Dr. Michael Metten (l.), Fraktionsvorsitzender der CDU im Gladbacher Stadtrat.

Der ehemalige Amtstierarzt Dr. Günther Schlieker aus Bergisch Gladbach hat seinen 100. Geburtstag gefeiert.

Wer denn dieser Dr. Günther Schlieker sei, habe er zu Anfang seiner Zeit als Landrat die Kollegen im Kreishaus mal gefragt. „Dr. Schlieker!“, habe er dann immer gehört, den ehemaligen Kreisveterinär müsse er doch kennen. Mittlerweile, berichtete Landrat Stephan Santelmann, schätze er Dr. Günther Schlieker sehr.

Gerne überbringe er die Glückwünsche der Mitarbeiter der Kreisverwaltung und auch seines Vorvorgängers im Amt des Landrats: Alt-Landrat Norbert Mörs habe ihm persönlich aufgetragen, von ihm die herzlichsten Glückwünsche zu überbringen. Mit Familie, mit vielen Freunden und Gefährten feierte Dr. Günther Schlieker am Freitag seinen 100. Geburtstag.

Bei guter Gesundheit verfolgte der Jubilar im Penthouse des „Bergischen Löwen“ die zahlreichen Grußadressen , stehend an einem Tisch, aufmerksam hörte er den Glückwünschen zu. Staunend erfuhren die Gratulanten, dass Schlieker auch im hohen Alter noch seinem leidenschaftlichen Hobby, der Jagd, nachgehe. Selbst an Treibjagden wirke er weiterhin mit.

Als unterhaltsamer Conferencier leitete Dr. Michael Metten, Fraktionsvorsitzender der Gladbacher CDU, durch die Glückwunschadressen – Schlieker ist seit über 50 Jahren Mitglied der CDU. Als Festredner war Hegeringleiter Manfred Reul angekündigt. Der Jubilar kam am 23. Februar 1924 in Engelskirchen zur Welt, als Sohn eines dort ansässigen Tierarztes. 1942 folgte das Abitur am Engelbert-von-Berg-Gymnasium in Wipperfürth.

Leiter des Veterinäramtes

Schon früh schlug Schlieker eine medizinische Laufbahn ein, 1950 promovierte er an der Universität Gießen mit einer Studie zu Behandlungsversuchen an Rindern. In Hannover, blätterte Santelmann im Lebenslauf des Geburtstagskinds, absolvierte Schlieker wegweisende Schritte hin zum Veterinärmediziner. 1957 dann der Eintritt in die Dienste des Rheinisch-Bergischen Kreises, von 1973 bis zum Ruhestand 1987 die Leitung des Veterinäramts der Kreisverwaltung.

Zeitzeugen ist Schlieker als erfolgreicher Bekämpfer der Tollwut noch in bester Erinnerung. In den 1970er-Jahren war diese Krankheit eine Geißel, die zahllose Menschen den Tod brachte. Tiere verendeten an der Tollwut. Schlieker bekämpfte in seinen Amtsjahren die Tollwut erfolgreich, dafür erhielt er 1978 das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.

Viele Aufsätze verfasst

Die zahlreichen Gratulanten, die bei der privaten Geburtstagsfeier ans Mikrofon traten, würdigten aber auch Schliekers ehrenamtliche Aktivitäten in Brauchtum und Jagd, er gilt als „Urgestirn“ im Hegering Bergisch Gladbach. Zahllose Aufsätze zur Heimatkunde des Bergischen Landes hat der Jubilar zeit seines Lebens verfasst, in den Ausgaben des Bergischen Kalenders sind sie meist zu finden.

Schlieker forschte zur Verehrung des heiligen Hubertus, die in Jahrzehnten zusammengetragene Arbeit erschien vor wenigen Jahren (2016) als Standardwerk im Heider-Verlag in Bergisch Gladbach. 2018 folgte ein weiteres Grundlagenwerk zur Jagd in Nordrhein-Westfalen in den Jahren nach Ende des Zweiten Weltkriegs 1945. Im Jahr 1981 verlieh der Landschaftsverband Rheinland den Rheinlandtaler an Schlieker für dessen herausragenden Engagement in der Heimatkunde.

Kultur und Brauchtum

Am Stehtisch nahm der Jubilar die vielen Gratulationen entgegen, die Rückblicke auf sein Leben und sein Wirken verfolgte er mit höchstem Interesse. Von seiten der Familie wurde von langen Schachpartien berichtet, von kulturellen Interessen und einer wachen Teilnahme an gesellschaftlichen Dingen. Erst 2022 für seine 80-jährige Mitgliedschaft bei der Kreisjägerschaft gewürdigt, blickte mancher Gratulant schon voraus auf eine 85-jährige Mitgliedschaft.

Wie zum 80-Jährigen werde es dann eine noch nie dagewesene Ehrung geben. Konzertante Aufwartung machten auch die Mitglieder des gemeinsamen Bläserkorps der Hegeringe Bergisch Gladbach und Odenthal. Das freundliche Halali war ganz im Sinne des Jubilars; er gilt als großer Liebhaber jagdlicher Musik.

„Bleiben Sie noch lange, wie Sie sind und auf viele weitere Treffen“, schloss das Grußwort des Landrats.

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