Blackout in ButschaSo leiden die Menschen in Gladbachs ukrainischer Partnerstadt

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Zwei Bürger sitzen in einem beheizten Zelt in Butscha. Nur dort gibt es nach den russischen Angriffen Strom und Internet.

Die Menschen in Butscha haben nach den russischen Angriffen auf die Infrastruktur nur an zentralen Anlaufstellen Strom und Internet.

Die russischen Streitkräfte versuchen, die Infrastruktur in der Ukraine zu zerstören. Direkt davon betroffen ist Bergisch Gladbachs Partnerstadt Butscha. Dort gibt es keinen Strom mehr – und als Folge auch kein Wasser und kein Internet. 

Erst vor kurzem berichteten wir über die Planspiele der Kreisverwaltung für den Fall eines Blackouts. In Bergisch Gladbachs ukrainischer Partnerstadt Butscha herrscht tatsächlich ein totaler Blackout. Raketen wären nicht in Butscha selbst eingeschlagen, aber das gesamte Netz in der Region sei betroffen. Alina Saraniuk, Mitarbeiterin der Stadtverwaltung in Butscha, berichtete im Gespräch mit dieser Zeitung von einem „totalen Blackout“.

Stromausfälle gehörten inzwischen zwar zur Normalität, aber die derzeitige Situation sei eine neue Qualität. „Es ist alles in der ganzen Stadt dunkel. Kein Licht in den Häusern. Keine Ampel, keine Laterne funktioniert.“ Der flächendeckende Stromausfall habe auch dazu geführt, dass es kein Wasser mehr gebe. Also keine Dusche und keine Toilette funktioniere. Auch das Internet sei ausgefallen.

Ich habe das Gefühl, dass wir alle nur noch enger zusammenrücken.
Alina Saraniuk

„Was wir wirklich dringend brauchen, sind Generatoren.“ Drei Krankenhäuser gebe es in Butscha. Dort seien große Generatoren bereits im Einsatz. Und stundenweise gebe es wieder Strom. Damit würde dann die kritische Infrastruktur wie eben Krankenhäuser beliefert.

Auch einige Supermärkte könnten mit kleinen Generatoren geöffnet bleiben. Frisches Brot gebe es aber in der ganzen Stadt nicht mehr zu kaufen. Die Bäckereien könnten nicht produzieren. „Also essen wir altes Brot“, erzählt Alina Saraniuk. Nur wenige Tankstellen seien geöffnet. Dort seien lange Schlangen normal. Obwohl viele Menschen sich keinen Sprit mehr leisten könnten.

Alina Saraniuk berichtet, dass die Stimmung in Butscha trotz der Einschränkungen sich eindeutig gegen Russland richtet. „Niemand will, dass wir diesen Krieg um unsere Heimat beenden sollen, nur damit wir wieder Strom und Wasser haben. Ich habe das Gefühl, dass wir alle nur noch enger zusammenrücken.“

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