FörderungBergisch Gladbach macht aus ehemaligem Sportplatz eine Freizeitsportanlage

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Das Foto zeigt den ehemaligen Sportplatz in Bergisch Gladbach-Katterbach

Der ehemalige Sportplatz an der Kempener Straße in Katterbach

Mit Fördergeld des Landes wird der ehemalige Sportplatz in Katterbach zu einer Freizeitsportanlage umgebaut

Eine „Sportbox“ ist schon da, mit einigen Betätigungsmöglichkeiten für fitnessbewusste Nutzer. Aber es wird noch viel mehr in Katterbach geschehen für alle sportlichen Gladbacher, die keinem Sportverein angeschlossen sind. Der Sportplatz im Stadtteil Katterbach, noch im Frühlingsschlaf, wird sich in den nächsten Jahren zu einer modernen Freizeitsportanlage verwandeln.

Das ist so nicht zu erwarten gewesen. Aktuell sieht der Platz ziemlich verwildert aus, Grün wuchert überall und einige Abstellcontainer stehen herum. Viel ist hier nicht mehr los, Sportliches schon gar nicht. Früher turnten hier die Grundschüler aus Katterbach. Sie spielten auf dem städtischen Tennensportplatz an der Kempener Straße Fußball oder liefen und sprinteten um die Wette.

Auch Freizeitsportler nutzten den Sportplatz an der Grundschule. Das ist mittlerweile mehr als zehn Jahre her. Ab 2015 kamen die Geflüchteten nach Katterbach. Eine Erstaufnahmestelle errichtete die Stadt, das Deutsche Rote Kreuz kümmmerte sich um die nach Gladbach gekommenen Menschen.

Besuch des Bundespräsidenten

Bis zu 200 Männer, Frauen und Kinder lebten in drei Leichtbauhallen. Im November 2015 schaute sich auch Bundespräsident Joachim Gauck in Katterbach um, er schüttelte viele Hände, sprach mit den Geflüchteten und den Helfern vom Deutschen Roten Kreuz; ein großer Tag für die Stadt war dies, auch mit Eintrag ins Goldene Buch.

Als die Hallen nach etwa zwei Jahren abgebaut wurden, fiel der sanierungsbedürftige Platz in einen tiefen Schlaf. Für Notsituationen bei der Zuwanderung sollte er weiter als Reservefläche bereitgehalten werden. Auch als Abstellplatz für Raummodule diente er zeitweilig. Er ist einer der wenigen Plätze weit und breit, der noch Rotasche als Untergrund hat.

Erfolgreich beworben

Dass sich jetzt vieles bewegt, hängt mit einem Förderprogramm des Landes zusammen. 150.000 Euro gehen nach Bergisch Gladbach aus dem „Programmaufruf II des Förderprogramms Moderne Sportstätten 2022“. Die Stadt hatte sich um Gelder beworben, aus Düsseldorf kam am 11. März die Zusage: Die Bewerbung ist erfolgreich gewesen.

Vorab hatten die Gladbacher Sportpolitiker beschlossen, den Weg zur Platzumwandlung gehen zu wollen. Entstehen soll nach dem Willen von Verwaltung und Fraktionen kein normaler Sportplatz mit Fußballfeld und Laufbahn. Geplant wird ein multifunktionales Sportspielfeld, das mehrere Nutzungsmöglichkeiten nebeneinander bietet. Was kommen wird, steht bereits fest. Mehrere Bauabschnitte sind geplant.

In den kommenden Wochen, auf jeden Fall noch in der ersten Jahreshälfte 2024, werden zwei Beachvolleyballfelder errichtet und auch eine Boulebahn für das gesellige Wurfspiel aus Frankreich.

Turnen im Freien

Anschließend werden mehrere „Calisthenics“-Geräte aufgebaut; also Freiluftgeräte zum Turnen oder für Kraftübungen. Auch Aufenthaltsbereiche für die Sportlerinnen und Sportler werden entstehen. 2025 geht es mit der Anlage eines Streetballfeldes weiter.

Die aus anderen Fördertöpfen finanzierte „Sportbox“ ist seit dem vergangenen Jahr in Katterbach, gedacht als Einstieg in das Projekt. Bedarf für das neue Angebot sei da, meint der städtische Beigeordnete Ragnar Migenda (Bündnis 90/Die Grünen). „Mit den neuen Sportmöglichkeiten können neben den bestehenden Flächen für Schul- und Vereinssport nun endlich auch Reserveflächen sowie Kapazitäten für Freizeitsportler angeboten werden.“

Die Stadt erfülle damit den Bedarf, der bereits im Sportentwicklungsplan erkannt worden sei. Die Stadt freue sich, dass sie die Fördermittel vom Land erhalte. Freude äußert auch Bürgermeister Frank Stein (SPD). Mit der Sportanlage in Katterbach werde Sport in das Alltagsleben im Stadtteil integriert.

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