In Bergisch Gladbach gibt es eine neue Blitzeranlage. Die Stadt ist zufrieden mit der Anschaffung.
Blitzer in HerkenrathBergisch Gladbach ist zufrieden mit neuer Kontrollanlage

Der neue Blitzer in Herkenrath im Einsatz
Copyright: Anton Luhr
Zu spät gebremst. Das Foto kommt dann ein paar Tage später per Post nach Hause. Schwarz-weiß, etwas unscharf und dazu noch recht teuer. Wer innerorts geblitzt wird, zahlt ab 30 Euro an die Stadtkasse (bei einem Verstoß bis zu 10 Stundenkilometern).
Der Betrag erhöht sich rasch auf 50 oder 70 Euro, je nach Höhe der unangepassten Geschwindigkeit. Zu hohes Tempo ist eine der Hauptunfallursachen und weit von Kavaliersdelikten entfernt. Autofahrer kennen die Bußgelder. Zu schnell gefahren wird trotzdem.
Neuartige Messeinheit ergänzt die übrigen Blitzer
Seit rund anderthalb Jahren ergänzt eine sogenannte Semistation die bekannten Messsysteme der Stadt Bergisch Gladbach, als da wären zwei stationäre Blitzer im Stadtgebiet (Lückerath und Alte Dombach) und die mobilen Wagen mit Kamera vorne oder im Fond.
Die Stadt will zwar keine exakten Zahlen nennen. Aber der Einsatz der Semistation verlaufe „durchaus positiv“, heißt es. Bei diesem System handelt es sich um eine Messeinheit, die in einer Art Anhänger installiert ist.
Der neue Blitzer kommt ohne Personal aus
Anders als bei den Pkw-Blitzern mit Zwei-Mann-Besatzung muss kein Personal eingesetzt werden, der Blitzer agiert selbstständig und offenbar auch zuverlässig. Neulich stand die Anlage an der Landstraße in Herkenrath, Fahrtrichtung Kürten-Spitze, platziert zwischen zwei Alleebäumen.
Die meisten Autofahrer waren brav und hielten sich an Tempo 50 an dieser Stelle. Aber mancher geriet doch ins Visier der Kamera. Anders als die mobilen Kontrollen kann die Stadt mit der Semistation rund um die Uhr kontrollieren. Also auch an den Wochenenden oder spätabends und nachts, Zeiten, in denen sich mutwillig Rasende oft zu sicher fühlten.
Neue Einnahmen im Haushalt: 120.000 Euro pro Jahr
Die Stadt wertet die Arbeit der neuen Anlage als einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit auf den Straßen, für Autofahrer, Radfahrer und Spaziergänger. Rund 120.000 Euro pro Jahr hat Kämmerer Thore Eggert ins aktuelle Haushaltsbuch als Einnahmen prognostiziert. Bei einem durchschnittlichen Bußgeld von 50 Euro wären das 2400 Geschwindigkeitsverstöße in einem Jahr.
Öfters werden Verkehrssünder allerdings von den mobilen Fahrzeugen geblitzt. Denn hier erwartet der Kämmerer Einnahmen von 400.000 Euro im Jahr. Die stationären Anlagen bringen Einnahmen von 110.000 Euro im Jahr ein. Demgegenüber steht eine Gesamtmiete für die mobilen, stationären und semistationären Überwachungssysteme von 220.000 Euro. Was in Summe ein Ergebnis von 430.000 Euro im Jahr für die Stadtkasse bedeutet.
Dass die neue Messtechnik Verkehrssünder zur Vernunft bringt, wäre zwar sinnvoll, ist aber nicht zu erwarten. Auch in Zukunft wird gerast und es wird geblitzt.