Bummeln und shoppenBlaulichtmeile fasziniert Kinder beim Bergisch Gladbacher Stadtfest

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Zwei DLRGler sitzen in einem Rettungsboot im Bergisch Gladbacher Forum-Park.

Neben Polizei und Feuerwehr stellte auch die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) auf der „Blaulichtmeile“ ihre Arbeit vor.

Ein interessantes und starkes Programm erwartete die Besucher des Bergisch Gladbacher Stadt- und Kulturfestes.

„Wer von Euch räumt denn gerne sein Zimmer auf?“, fragte Kristine Schumann die Geschwister Emma und Lenny. Die Eltern verneinen, die Kinder verraten nichts. „Hier im Rettungswagen müssen wir immer aufräumen, alles hat seinen Platz“, erklärt Schumann. „Schließlich müssen wir im Ernstfall alles direkt finden, um den Menschen zu helfen“. Sie erzählt so spannend, dass die Kinder fast 30 Minuten bei ihr bleiben.

Im ganzen Areal herrscht reger Betrieb: Feuerwehr, Polizei und die großen Rettungsdienste haben Stände eingerichtet und beleuchten auf der „Blaulichtmeile“ ihre Arbeit. Pralle Sonne, viele Verkaufsstände in der Fußgängerzone, gutes Essen und ein Bühnenprogramm auf dem Konrad-Adenauer-Platz, die Vereine aus Bergisch Gladbach rund um den Bergischen Löwen und jede Menge Besucher: Am Sonntagnachmittag läuft das Bergisch Gladbacher Stadt- und Kulturfest zur Höchstform auf.

Frauen tanzen auf einer Bühne.

Mit reichlich Temperament zeigten die Frauen von „Tanzwerk“ ihr Können auf der Stadtfest-Bühne.

Gegenüber, bei der Feuerwehr, verbreitet sich feiner Nebel. „Ein Fluid, dass auch für die Bühne verwendet wird“, meint Daniel Olli, „es soll andeuten, was passiert, wenn plötzlich einer der Sinne wegfällt.“ Für die vielen Kinder ist es jedoch wichtiger mal in eines der fein geputzten gewaltigen Feuerwehrautos zu klettern, dicht gefolgt von der Möglichkeit, auf dem Fahrersitz des Polizeiautos Platz zu nehmen.

Du bist ein echter Kunstsegelflieger.
Franziska Wilms vom Bergischen Luftsportverein zum achtjährigen Besucher Emil

Nebenan meint Franziska Wilms zum achtjährigen Emil: „Du bist ein echter Kunstsegelflieger!“ Rasant nimmt er Kurven, Sturzflüge und schießt steil nach oben – allerdings nicht im echten Flugzeug, sondern im Flugsimulator des Bergischen Luftsportvereins. Einer der vielen Vereine, die ihre Arbeit vorstellen.

Dudelsackspieler Marc Steffen spielt vor einer Girlande aus Großbritannien-Fähnchen auf seinem Instrument.

Dudelsackspieler Marc Steffen auf Städtepartnerschaftsmeile.

Man findet auch die Städtepartnerschaften wieder, die Sportvereine oder die Eisenbahnmodellbauer. Hier kann man per Fernbedienung einen Schienenbus steuern und anschließend gegenüber beim Billardclub mit dem Queue die weiße Kugel auf das Dreieck mit den farbigen Kugeln jagen.

Einen Frau erklärt einem Kind und einem Mann die Fernbedienung einer Modellbahn.

Kinder waren von den Modelleisenbahnen begeistert.

Auch ein Bergisch Gladbacher Stadtteil ist vertreten, die Gronauer Waldsiedlung. Das Buch zur Geschichte der Siedlung ist zu haben und viele Bilder dokumentieren die Entwicklung vor Ort. Daneben stellt sich ein Verein vor, der über sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche informiert.

„Den Namen „Tour41“ haben wir genommen, weil wir eine Tour für die Abschaffung der Verjährungsfrist bei Sexualstraftaten gegen Kinder organisiert haben“, erinnert sich Vorstandsvorsitzende Stefanie Lachmann. Die Zahl 41 sei damals, laut Kriminalitätsstatistik, die Zahl an täglichen Missbrauchsfällen an Kindern gewesen. „Die Täter sind mitten unter uns und wir möchten den Betroffenen eine Stimme geben. Hier am Stand erleben wir hautnah, wie viele von sexualisierter Gewalt traumatisiert sind und keinem von ihrem Leid erzählen können“, stellt Lachmann fest.

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