Neuer StadtteilGladbach will das Zanders-Gelände bis 2045 umbauen

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Blick auf das ehemalige Gelände der Papierfabrik Zanders

Das Zanders-Gelände soll bis 2045 entwickelt werden

Bis 2045 soll in Bergisch Gladbach das Gelände der ehemaligen Papierfabrik Zanders entwickelt werden.

Das ist nachvollziehbar: Ein ehemaliges Industriegelände, das sich fast 200 Jahre im Herzen einer Großstadt entwickelt hat, kann nicht über Nacht in die vorhandene Infrastruktur integriert werden. Am Dienstag tagt in Bergisch Gladbach der Zanders-Ausschuss und vorgestellt wird den Mitgliedern ein Plan für 20 Jahre, bis 2045.

Dann werden nur noch die wenigsten Politiker von heute bei den Beratungen anwesend sein. Aber die Zeitschiene verdeutlicht, in welchen Dimensionen die Umwandlung des knapp 37 Hektar großen Geländes im Herzen der Kreisstadt Bergisch Gladbach gedacht werden muss.

Start im Gleispark

Die Betriebsstilllegung des Papiergiganten an diesem mittlerweile als historisch eingestuften 30. April 2021 hat mittlerweile vieles in Gang gesetzt. Aber noch viel mehr ist planerisch zu tun. Dass in diesem Jahr eine allererste Öffnung gelingen soll, ist das Ziel.

Der Gleispark, nah an der Innenstadt, wird mit Mitteln der Städtebauförderung umgestaltet. Aus der denkmalgeschützten Zentralwerkstatt soll ab dem Jahr 2025 eine Art Bürgerzentrum werden. Die Regionale 2025/Bergisches Rheinland hat dieses „Impulsquartier“ mit dem wichtigen A-Stempel berücksichtigt. Damit ist der Weg für umfassende Fördermittel frei.

Strunde wird offengelegt

Eine Energiezentrale, die Offenlegung der Strunde, ein Versorgungsnetz, ein Mobilitätsanschluss an den Driescher Kreisel, Reaktivierung der denkmalgeschützten Bleicherei, des Holländersaals, des Lagerhochhauses und des Sortiersaals: Zwischen 2028 und 2030 soll es bei der zentralen Infrastruktur einen großen Sprung nah vorne geben.

Ein erster „Exzellenzbaustein“ soll für den Campus berufliche Bildung entstehen, mit dualer Ausbildung, Schüler-Labors und beruflicher Akademie. Und weiter im Programm: Auch die Strunde soll bis 2030 auf dem Gelände offengelegt werden und auf Niedrigwasserniveau daherplätschern.

Auch die neue Grundschule könnte bis 2030 auf Zanders eröffnen, hier läuft gerade eine Machbarkeitsstudie. Zwischen 2031 und 2033 soll es beim Campus für berufliche Bildung weitergehen, bei der Bebauung im westlichen Bereich zur Landstraße hin.

Hochwasserschutz soll geklärt werden

Nach Klärung des Hochwasserschutzes bis 2034 (Abschluss des Projekts Strunde hoch vier, Teil 2)soll es in den Bereichen Wohnen und Arbeiten vorangehen und eine Zwischennutzung für das große Rollenzentrallager gelingen. Dieses Gebäude wird als mögliches Initialprojekt zur Zanders-„Altstadt“ und zur „Mainstreet“ auf dem Werksgelände gesehen. Nach 2037 sollen Baubereiche westlich der Strunde entwickelt werden und das historische Kraftwerk von Dominikus Böhm saniert sein.

Südlich der Strunde denkt die Stadt an attraktive Wohnlandschaften mit der Nähe zum neuentwickelten Freizeitgelände Aqua-Park. Auch nach 2040, 2040 plus genannt, geht es um attraktives Wohnen und Mischnutzungen in ruhiger Lage am künftigen Landschaftspark. Am Standort der ehemaligen Farbküche von Zanders, auch so etwas gab es, soll ein Hochpunkt (Aussicht) entstehen.

Leitlinie bei allem ist ein Richtwert von etwa 3000 Einwohnern (1500 Wohnungen, 172.000 Quadratmeter) und gewerblichen Nutzungen mit 2900 Arbeitsplätzen (Flächenbedarf von 146.000 Quadratmetern). Für die Offenlegung der Strunde streben die Planer ein Planfeststellungsverfahren an.

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