Solidarität mit IsraelWie Bergisch Gladbach einen zerstörten Kibbuz unterstützt

Lesezeit 2 Minuten
Berichteten von ihrer Reise nach Israel und dem Kibbuz Nir Noz: Petra Hemming und Roman Salyutov.

Berichteten von ihrer Reise nach Israel und dem Kibbuz Nir Noz: Petra Hemming und Roman Salyutov.

Der Krieg im Gaza ist weit weg – nicht für einen Gladbacher Verein, der den Menschen in einem Kibbuz helfen will.

Es gibt Verbindungen ins Ausland, die sind ganz einfach. Und es gibt schwierige Verbindungen – und dann gibt es noch den Verein „Solidaritätspartnerschaft Bergisch Gladbach - Nir Oz“. Nir Oz ist ein Kibbuz in Israel an der Grenze zu Gaza.

Am 7. Oktober wurden dort Gräueltaten durch die Hamas verübt: Es wurden Menschen ermordet, vergewaltigt und verschleppt. Petra Hemming und Roman Salyutov vom Solitdaritätsverein haben den Ort besucht und in der Gladbacher Volkshochschule berichteten sie von ihrer Reise.

Mit Ausnahmegenehmigung an das Gaza-Grenzgebiet gefahren 

Grundsätzlich ist es für Zivilisten unmöglich, so nah an den Gaza-Streifen zu kommen. Petra Hemming Vorsitzende des Partnerschaftsvereins: „Wir haben eine Ausnahmegenehmigung erhalten und konnten mit Margalit Cohen in ihre alte Heimat zurückfahren.“

Margalit Cohen ist eine der befreiten Geiseln, die im Kibbutz gelebt hat. „Es waren sehr emotionale Momente mit Margalit Cohen in dem zerstörten Kibbuz.“ Schreckliche Erinnerungen an den Überfall, die wohl nie vergehen.

Den Israelis soll mit Spenden und konkreten Projekte geholfen werden

Der Bergisch Gladbacher Verein will sich um die Überlebenden des Überfalls kümmern. Es geht um Spenden und um sehr konkrete Projekte. So soll ein Garten entstehen, in dem die Menschen sich treffen, miteinander reden und mit ihren Händen in der Erde arbeiten können. Dieser Garten soll auch mit Fördergeldern der NRW-Landesregierung gebaut werden und Landrat Stephan Santelmann (CDU) hat seine Unterstützung für das Projekt zugesagt.

Zurück in Bergisch Gladbach spürt Petra Hemming eine gegenüber Israel zunehmend kritische bis offen antisemitische Stimmung. „Uns werden diese Diskussionen nicht davon abhalten, uns für die Menschen aus Nir Oz zu weiter einzusetzen. Sie sind die Opfer eines terroristischen Überfalls - das darf man niemals vergessen.“

Inzwischen hat Israel als Reaktion auf den Überfall durch die Hamas einen Großteil von Gaza in Schutt und Asche gelegt. Die Opferzahlen werden mit rund 30.000 getöteten Menschen angegeben und auch engste Verbündete Israels fordern zu Zurückhaltung bei weiteren Angriffen auf. Auf die humanitäre Katastrophe in Gaza müsse reagiert werden. In Israel selbst gibt es Widerstand gegen die Politik der Regierung.

Petra Hemming kennt die Diskussion und die Argumente und stellt sich eindeutig auf die Seite der aktuellen Politik Israels: Erst wenn die Hamas entwaffnet und die Geiseln befreit sind, könne es Frieden geben.

Heute, Mittwoch, 10. April, findet um 17.30 Uhr eine Demonstration in Bergisch Gladbach statt, bei der die Teilnehmer Israel unterstützen wollen. Unter anderem wird eine sofortige Freilassung der Geiseln gefordert. Die Demonstration startet vor der Rhein-Berg-Galerie.

KStA abonnieren